Devisen

Showdown in Athen

Die Welt blickt heute auf die Fed – aber auch nach Athen. Dort steht die Wahl des Präsidenten an – ab 18Uhr fällt die Entscheidung, ob Samaras seinen Kandidaten durchbringen kann oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedoch gering: Regierungskreise haben der Nachrichtenagentur Market News International mitgeteilt, dass bereits 165 Stimmen für den Samaras-Kandidaten ein Erfolg wären, 200 sind erforderlich. Weitere Wahlen sind für den 23. und 29.Dezember geplant, sollte die erforderlich Mehrheit von 200 Stimmen nicht erreicht werden. Scheitern auch diese Abstimmungen, dürften Ende Januar Neuwahlen anstehen – mit dem vermutlichen Sieger Syriza.

Im Vorfeld der Wahl tobt in Athen eine heftige Schlammschlacht. Samaras hatte letzte Woche gewarnt, dass ein Sieg der linken Syriza-Partei zu einem bank run führen könne, auch der EU-Kommissionspräsident hattte indirekt auf die vermeintlichen Folgen eines Syriza Sieges hingewiesen (ohne die Partei beim Namen zu nennen). Syriza plant nun eine Beschwerde bei Präsidenten des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, gegen Juncker. Aber damit nicht genug: der Syriza-Parteichef Tsipras warf Samaras vor, Abgeordnete, Investoren, ja die gesamte Bevölkerung zu „terrorisieren“ mit einer derartigen Rhetorik.

Anfang der Woche hatte der griechische Notenbankchef Yiannis Stournaras die Parteien dazu aufgerufen, einen Kompromiss zu finden, um Neuwahlen zu verhindern – die Liquidität an den griechischen Finanzmärkte sei dramatisch ausgetrocknet aufgrund der Aussicht auf Neuwahlen. Syriza wertet auch diese Aussage als illegale Einmischung – und will einen Brief an die EZB schicken, in dem sie den Rücktritt von Stournaras fordert.

Es sind also alle Zutaten vorhanden, die eine echte greichische Tragödie ausmachen. Der echte Showdown aber wird vermutlich erst mit den Neuwahlen im Januar staafinden – bis dahin ist noch viel Komödie zu erwarten..



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