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Jüngste Windturbinen-Probleme Siemens Energy: Verluste könnten noch viel höher ausfallen

Die Aktie von Siemens Energy war letzte Woche dramatisch abgestürzt. Die avisierten Windturbinen-Verluste könnten noch viel größer ausfallen.

Die Aktie von Siemens Energy war letzte Woche Freitag dramatisch abgestürzt von 23 Euro auf 15 Euro. Bis jetzt konnte sie sich bei 15,38 Euro stabilisieren. Der TradingView Chart zeigt den Kursverlauf seit Jahresanfang. Droht weitere Gefahr? Es geht dabei um massive Probleme bei Windturbinen der Tochter Gamesa. Die Behebung von Qualitätsproblemen wird sehr viel Geld kosten. Aber wie aktuelle Aussagen zeigen, könnte die Behebung deutlich teurer werden als bislang angenommen.

Kursverlauf der Aktie von Siemens Energy seit Jahresanfang

Siemens Energy kämpft immer noch mit den Folgen der Qualitätsprobleme bei den Windturbinen ihrer spanischen Tochter Gamesa, so meldet es Bloomberg aktuell. Manager und Vorstände des Münchner Konzerns befürchten informierten Kreisen zufolge, dass die Kosten für die Behebung der Probleme noch bei weitem höher ausfallen könnten als die 1 Milliarde Euro, die Siemens Energy letzte Woche gemeldet hatte.

Der Aufsichtsrat der Siemens Energy prüft die Einsetzung eines Sonderausschusses, der sich mit der Situation bei Gamesa befassen soll. Für den 7. Juli wurde dazu eine Sitzung des Präsidiums anberaumt, heißt es. Ein Sprecher von Siemens Energy sagte, dass der Aufsichtsrat überlegt, wie er die Geschäftsführung am besten beraten und unterstützen kann, und dass zum jetzigen Zeitpunkt kein Sonderausschuss eingerichtet wurde.

Auf eine höhere Schätzung für die Kosten kommt auch JPMorgan-Analyst Akash Gupta. Er schätzt, dass die Reparatur jeder defekten Turbine bis zu 1,7 Millionen Dollar kosten wird und das etwa 1.000 Turbinen mit Problemen zu kämpfen haben, so dass sich die potenziellen Kosten auf 1,7 Milliarden Dollar belaufen könnten.

Die folgende Grafik zeigt, dass das Windturbinengeschäft seit Jahren Geld verliert.

Das Windturbinengeschäft bei Siemens Energy verliert seit Jahren Geld

Eine Windturbine bei der Siemens Energy-Tochter Gamesa
Eine Windturbine bei der Siemens Energy-Tochter Gamesa. Photographer: Nathan Laine/Bloomberg

FMW/Bloomberg



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9 Kommentare

  1. Das passiert nun mal, wenn die staatlich verordneten Subventionen nicht mehr so üppig aus den Grün-Sozialistischen Futtertrögen fließen.
    Das ist erst der Anfang für die Zombie-Firmen in EU-Lala-Land.
    Kein Wunder das einige EU-Länder raus aus EU-Sozial-Regierung wollen.
    Aber zum Glück haben wir ja die Ampel-Koalition.
    Ob viele „Köche“ doch diese Soße verderben?!

    1. @Tim. B
      Ich würde sagen, das passiert nun mal, wenn man sich mit einem spanischen Hersteller einlässt, der noch nicht einmal die Raketenwissenschaft zum Bau von Windturbinen beherrscht.

      Bei solchen Leistungsträgern und Entscheidern in deutschen Vorzeige-Industriekonzernen braucht es keine Grün-Sozialisten, um das Land zu deindustrialisieren und gegen die Wand zu fahren. Die ganze Welt lacht über deutsche Manager.

      1. @Jonas Tobsch
        Sie äußern hier sehr interessante und gefährliche Gedanken.
        Niemand aus der omnipräsenten Schlangengrube antwortet, eine auffallend negative stille Reaktion, die zu Denken geben sollte.
        Sind die deutschen Vorzeigeunternehmen vielleicht ganz von alleine und selbstverschuldet ins globale Dilemma gestürzt?
        VW, Audi, Porsche & Konsorten mit der Abgasbescheißerei?
        BASF mit dem Verkauf elementarer deutscher Energiespeicher an die Russen?
        Siemens nun mit der völlig inkompetenten spanischen Tochterfirma?

        Am Ende wird wie immer die explosive Antwort implodierter Gehirne lauten: Schuld sind die Grünen, knüpft sie an den nächsten Baum, mit ihrer Greta und den Klimaklebern !!!!!!!!!!!!!!!!
        Es ist sinnlos, auf Nicht-Fakten und Nicht-Quellen und Nicht-Sinn eines fundamentalen EU-Hassers und Blödsinn-Abschreibers einzugehen. Die traurige Gestalt schafft es doch nicht einmal, irgendwelche eigenen Ideen zu artikulieren.
        Hauptsache, alles ist negativ und schlecht. EU-Lala und Ampel-Koalition. Köche, die Soßen statt Brei verderben.

        Auch wenn so richtig Deutsche die deutsche Sprache vergewaltigen, das kann schon mal passieren, wenn die ideologisch verordneten Gedanken mehr als üppig aus den russischen Futtertrögen fließen.

  2. Eine deutsche Managerclique glaubt, die deutsche Politik bestimmen zu können. Weil deren Konzerne für die deutsche Wirtschaft essenziell sind. Daher gibt es immer wieder Drohungen, auszuwandern und hier Arbeitsplätze abzubauen. Konservative Regierungen wollen, dass alles so bleibt und geben den Forderungen der Bosse gerne nach. Die fordern natürlich Subventionen und Steuerermäßigungen für ihre Betriebe. Möglichst kostenlosen Strom, Hermes Bürgschaften für ihre riskanten Geschäfte und vor allem gut ausgebildete Arbeiter, die zum Mindestlohn arbeiten. Also ständig Beschwerden wegen Fachkräftemangel an die Politik gerichtet. Obwohl für Fachkräfteausbildung nicht die Politik, sondern die Firmen selber zuständig sind. Die Politik kann da höchstens mit Fachkräftezuwanderung helfen. Die sind dann doch nicht so qualifiziert, aber immerhin ein Grund, um auch deutsche Fachkräfte mit Billiglohn abzuspeisen. So hält man seine Firma ohne Anstrengung über Wasser, Hauptsache es ändert sich nichts und man kann immer so weitermachen.

    Was passiert, wenn eine Regierung den Bossen nicht gehorcht, hat man schon unter der Schröder Regierung gesehen. Damals hat man gesagt Heuschrecken. Und die Heuschrecken sind abgehauen. Dem Schröder ist sogar der Appetit auf Müller Milch vergangen. Zugleich haben viele ihrer Gesinnungsgenossen ihr Geld in die Schweiz geschmuggelt zur Steuerhinterziehung, wie sich später mit den Steuer-CDs herausstellte. Eine kleine Minderheit glaubt also, Deutschland schaden zu dürfen, wenn ihnen die demokratische Entscheidung der Wähler nicht passt.

    Aber selbst wenn es nach den Vorstellungen der Bosse läuft, schaden sie Deutschland. Siemens ist da nur ein Beispiel. Nachdem man die Entwicklung von Windrädern total verpennt hatte, war die Konkurrenz uneinholbar. Deshalb hat die Politik den Windkraftausbau in Deutschland zum Stillstand bringen müssen. Um Siemens Zeit zu geben, den technologischen Rückstand doch noch aufzuholen und die Konkurrenten von Siemens in Schwierigkeiten zu bringen. Dummerweise hat alles nichts genützt und Deutschland nur geschadet. Siemens kann es nicht. Der Fisch stinkt vom Kopf. Fossildenker können sich gar nichts anderes vorstellen, geschweige denn etwas bauen, was ihren geistigen Horizont übersteigt. Zum Glück gibt es auch innovative, zukunftsfähige Firmen, die Deutschland nicht absichtlich schaden wenn ihnen die Regierung nicht passt. Deutsche Manager sind ein Fall für den Verfassungsschutz und oft genug auch für den Staatsanwalt.

    1. Dieter Stubenvoll

      @Ferdl
      Ich würde auch sagen, wenn billiges Russengas die einzig funktionierende Geschäftsidee ist, wird es Zeit, sich dahin zu verabschieden, wo ohnehin die ganzen Steuern landen. Ins billige Ausland, das mit bei uns verpönten Subventionen um sich wirft.
      Tochtergesellschaften in Niedrigsteuerländern, die hohe Zinsen oder Gebühren für Lizenzen oder Dienstleistungen in Rechnung stellen, Schlupflöcher in Doppelbesteuerungsabkommen, durch die Unternehmen im einen Land von der Steuer freigestellt werden – obwohl sie im anderen Land gar keine Steuern gezahlt haben, grenzüberschreitende Finanztransaktionen, die sich systematische Unterschiede im Steuerrecht zunutze machen.

      „Alle 30 Unternehmen, die im deutschen Aktienindex Dax gelistet sind und somit zu den führenden Konzernen des Landes gehören, haben Tochterfirmen in Niedrigsteuerländern – in Staaten also, die entweder auf der Schwarzen Liste der EU stehen oder von der Nichtregierungsorganisation Tax Justice Network als Steueroasen eingestuft werden.
      18 der 30 Dax-Konzerne sind laut der Analyse mit 110 Töchtern in Staaten aktiv, die auf der Schwarzen Liste der EU stehen.“
      https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/corona-steueroase-1.4893770
      https://www.marktundmittelstand.de/finanzierung/steuervermeidung-wird-zum-trendsport-bei-unternehmen
      https://www.rnd.de/wirtschaft/lufthansa-zahlt-die-airline-lieber-an-steueroasen-wie-malta-netzwerk-steuergerechtigkeit-fuhrt-untersuchung-durch-PFCI734GMBGFJNMSOYEOWLK564.html
      https://www.manager-magazin.de/politik/deutschland/adidas-lufthansa-tui-nutzen-staatshilfe-und-steueroasen-a-1306495.html
      https://www.welt.de/wirtschaft/article151465237/Warum-VW-seine-Firmenjets-in-einer-Steueroase-meldet.html
      https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/volkswagen-flugzeug-flotte-emissionen-energiesteuer-100.html

      Wenn es um Steuervermeidung bis hin zum Betrug geht, entfaltet sich plötzlich die volle Innovationskraft, die auf technologischem Gebiet komplett verkümmert ist.
      Die einen verkaufen gierig eine Zukunftssparte an die Amis, weil ihnen ein gigantischer Markt für Wärmepumpen auf dem Silbertablett serviert wird, auf dem sie angeblich nicht wettbewerbsfähig sein werden. Billige Prognosen statt Investitionen und proaktives Handeln.
      Die anderen kaufen eine spanische Stümperfirma, weil sie selbst zu dämlich für den Bau von Windturbinen sind. Bei Gasturbinen klappt es doch auch, bei Dampfturbinen in EPR-Reaktoren ebenfalls, nur beim Gesamtprojekt hat man sich verhalten wie ein Erstklässler und ein paar Milliarden versenkt. Diese Verluste flossen sicherlich in die Bilanz einer deutschen Mutter- oder Tochtergesellschaft ein.

  3. Ferdl: Ich nehme die Manager nicht pauschal in Schutz. Aber bedenken Sie, das sind auch nur Angestellte. Die haben nur geliehene Macht und müssen tun was die Aktionäre ihnen sagen, und die werden zumeist von BlackRock vertreten. Also kommt Larry Fink daher und ordnet irgendeinen Blödsinn an, oft durchaus in dem Sinne, wie Sie es geschrieben haben, immer aber gegen den Mittelstand und für eine Art Korporatismus.

    Gerade die jungen Klimaversteher sind im Moment sehr nützliche Idioten für Larry Fink und seine Herren.

    1. Oder die alten Klimaleugner sind sehr nützliche Idioten für Putin und die AfD.

    2. @Felix, Deine Vermutung, dass Blackrock Klimaschutz unterstützt ist nicht ganz logisch. Blackrock gehört ja überwiegend institutionellen Anlegern aus den USA. Dass amerikanische Großbanken Klimaziele hätten sehe ich nicht, wo doch dort das Öl- und Gasgeschäft boomt. Du meinst wahrscheinlich, dass Blackrock deutsche Firmen schädigen will, indem sie hier Klimaschutz einfordern. Dann wären sie als Aktionär aber selber die nützlichen Idioten, die Verluste machen damit, dass sie dem Klima nützen. Außerdem sehe ich nicht, dass DAX Unternehmen oder deren Manager besonders engagiert beim Klimaschutz oder Umweltschutz wären. Blackrock bewirkt höchstens das Gegenteil von Umweltschutz. Eine völlig irrationale Entscheidung vom Bayer Vorstand war es ja, Monsanto zu kaufen. Die umweltschädliche Giftfabrik mit jeder Menge Schadenersatzklagen am Hals wollten die Amis sicher los werden. Blackrock als Aktionär von Bayer könnte da eine Rolle gespielt haben im nationalen Interesse der USA und gegen die Interessen von Bayer und dessen Aktionären. Also auch wenn Blackrock bei seiner Beteiligung Verlust macht wäre es möglich, aber nur wenn gleichzeitig Risiken und Verluste an anderer Stelle dadurch vermieden werden. In USA hat man ein Problem weniger, dafür etwas Aktienkursverluste in Europa, die aber überwiegend andere ertragen müssen. Dann macht so etwas Sinn, sonst nicht. Möglicherweise ist der Vorstand von Bayer der nützliche Idiot von Blackrock, um umweltschädigende Technolgie weiter betreiben zu können und deren finanzielle Risiken einem deutschen Unternehmen aufzubürden.

      Über die Gründe, warum Manager so handeln kann man leider nur spekulieren. Sie tun es aber und Entschuldigungen zu suchen ist eigentlich nicht meine Aufgabe. Jedenfalls hätten sie die Möglichkeit, alles richtig zu machen. Sie sind ja meist vertraglich von jeglichen Schadenersatzansprüchen befreit und können tun was sie wollen. Und es ist sogar üblich, dass der Betrieb die Strafzahlungen übernimmt, wenn ein Manager etwas ausgefressen hat. Im Gegensatz zu einer Verkäuferin. Die wird fristlos entlassen, wenn sie einen Schokoriegel gegessen hat. Also Manager sind bestimmt nicht vergleichbar mit Angestellten, die wirklich jeden Blödsinn mitmachen müssen, den Vorgesetzte anordnen.

      Sie sind nicht angestellt, sondern gewählt und müssen natürlich ihren Platz räumen wenn sie nicht mehr gewählt werden. Eine Wiederwahl zu gewährleisten, indem man einflussreichen Leuten die Stiefel leckt gehört nicht zu den Aufgaben des Managers. Daher dürfte der Einfluss von Blackrock gar nicht so groß sein, wenn man annimmt, dass Manager nicht korrupt seien und nichts anderes als die Firmeninteressen verfolgen.

      Gewiss gibt es auch Interessen von Konkurrenten. Vor allem, wenn man so dumm ist, seinen Manager von der Konkurrenz zu holen. Da gab es mal eine kleine deutsche Autofirma, die nicht mehr existiert, weil man sich einen vom BMW-Vorstand ins Haus geholt hat. Die Deutsche Bank holte sich ihren Manager von einer Schweizer Bank. Warum sollte der nicht auch schweizer Interessen vertreten? Die Schweiz als Bankenstandort braucht keinen großen Konkurrenten in der Nähe. Ferner wechseln Manager ja oft von einer Firma zur nächsten. Also zur Konkurrenz. Warum sollen die nicht vorsorglich schonmal im Interesse der Konkurrenz handeln, um dort dafür belohnt zu werden?

  4. Young Global Leader

    Gehören auch die Kunden zu den „informierten Kreisen“, über die im Artikel geraunt wird

    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Windkraftbranche-staerkt-Siemens-Energy-den-Ruecken-article24227696.html

    oder ist diesen Kreisen der Kurs der Aktie noch nicht tief genug für den Einstieg, warten sie auf die 10€? Ist ja nicht so, dass die Aktie, bezogen auf das Tief der Letzten Woche, schon wieder 18% hinzugewonnen hat.

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