Siemens hat heute früh seine Quartalszahlen gemeldet. Hier die wichtigsten Daten und eine Einordnung.
Der Umsatz steigt im Jahresvergleich von 20,62 auf 20,81 Milliarden Euro.
Der Auftragseingang steigt im Jahresvergleich von 21,15 auf 22,93 Milliarden Euro.
Der Gewinn aus fortgeführten Aktivitäten steigt im Jahresvergleich von 1,92 auf 2,18 Milliarden Euro.
Die Aktie reagiert vorbörslich bei Tradegate mit +2 %.
Zum Ausblick sagt Siemens (auszugsweise): Für den Siemens-Konzern rechnen wir mit einem Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis in einer Bandbreite von 3% bis 7% und einem Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen (Book-to-Bill-Verhältnis) von über 1. Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2025 ein unverwässertes Ergebnis je Aktie (für den Gewinn nach Steuern) vor Effekten aus der Kaufpreisallokation (EPS pre PPA) in einer Bandbreite von 10,40 € bis 11,00 €, ohne Berücksichtigung des Gewinns aus dem Verkauf von Innomotics; im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 wird hieraus ein vorläufiger Gewinn von 2,0 Mrd. € nach Steuern erfasst. Zum Vergleich: Das EPS pre PPA belief sich im Geschäftsjahr 2024 auf 10,54 €, ohne Berücksichtigung von positiven 0,61 € je Aktie aus Siemens Energy Beteiligung.
Siemens sieht Boom bei Rechenzentren als Ausgleich für Automatisierungsflaute
Siemens erwartet für das kommende Jahr ein solides Umsatzwachstum, da die starke Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens für die Elektrifizierungsinfrastruktur den anhaltend schwachen Markt für Fabrikautomationsanlagen ausgleicht, so schreibt es Bloomberg aktuell. Weiter wird berichtet: Der vergleichbare Umsatz wird im Geschäftsjahr bis September voraussichtlich um bis zu 7 % steigen, teilte das Unternehmen mit. Der Umsatz stieg im Geschäftsjahr 2024 um 3 %, während der Nettogewinn einen Rekordwert von 9 Milliarden Euro erreichte. Siemens erhöhte seine Dividende um 11 % auf 5,20 € pro Aktie.
Siemens und andere Industrieunternehmen haben unter einem anhaltenden Einbruch der Verkäufe in China gelitten und setzen auf neue staatliche Maßnahmen, einschließlich Steuersenkungen, um die Wirtschaft wiederzubeleben. Der Schweizer Konkurrent ABB meldete im vergangenen Monat einen Rückgang der Aufträge für Fabrikautomation in China.
Die Einnahmen in seiner wichtigsten Sparte für digitale Industrie, die Maschinen und Systeme zur Automatisierung der Fertigung herstellt, gingen im letzten Geschäftsjahr um 10 % zurück, was das Unternehmen dazu veranlasste, seine Prognose für diese Sparte in diesem Jahr zweimal zu senken. Der Boom im Bereich der künstlichen Intelligenz trägt dazu bei, den Abschwung bei den Fertigungsanlagen auszugleichen, da neue, stromhungrige Rechenzentren auf Elektrifizierungsprodukte wie Transformatoren und Netzsoftware von Unternehmen wie Siemens und ABB angewiesen sind.
Der Vorstandsvorsitzende Roland Busch stellt die deutsche Industrie auf margenstärkere, softwaregesteuerte Produktlinien um, um die Rentabilität zu verbessern. Im Oktober kündigte Siemens an, den Softwarehersteller Altair Engineering für einen Unternehmenswert von 10 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Dies ist die größte Akquisition des Unternehmens, die voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 abgeschlossen sein wird.
FMW/Bloomberg
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