Bereits Ende Oktober gab die Schweizerische Nationalbank (SNB) in einer Mitteilung bekannt, dass sie in den ersten neun Monaten des Jahres den größten Verlust seit ihrer Gründung gemacht hat. Innerhalb der ersten drei Quartale summierte sich der Verlust auf insgesamt 142,2 Milliarden Schweizer Franken. Am Ende des Jahres standen unter dem Strich letztlich 132 Milliarden Franken Verlust zu Buche. Nun kommt der Hammer: wie Bloomberg aktuell berichtet wird die Schweizer Regierung für das Jahr 2022 keine Auszahlung von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erhalten, da die Notenbank den größten Verlust in ihrer 116-jährigen Geschichte erwartet. Das Ergebnis der Nationalbank ist – so schreibt sie es selbst in ihrer Mitteilung Ende Oktober – überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen und Kapitalmärkte abhängig.
Keine Auszahlung der SNB
Laut Bloomberg erwartet die SNB einen Jahresverlust von etwa 132 Milliarden Franken, mehr als das Fünffache des bisherigen Rekords, wie sie am Montag in ihren vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Der größte Teil davon, nämlich 131 Milliarden Franken, stammt aus den großen Beständen an Fremdwährungen, die durch die jahrzehntelangen Käufe zur Schwächung des Frankens entstanden sind und deren Wert letztes Jahr abstürzte.
Positionen in Schweizer Franken erlitten einen Bewertungsverlust von rund 1 Milliarde Franken, während die Goldbestände rund 400 Millionen Franken an Wert zulegten.
Es ist erst das zweite Mal seit der Gründung der SNB im Jahr 1906, dass sie ihre jährlichen Zahlungen an den Bund und die Kantone ausfallen lassen wird. Dies zwingt viele der 26 Verwaltungsbezirke dazu, ihre Budgets anzupassen. Für 2021 hatte die Institution 6 Milliarden Franken ausgeschüttet.
Die Privataktionäre werden auch für 2022 keine Dividende erhalten. Im Gegensatz zu anderen Zentralbanken ist die SNB eine börsennotierte Aktiengesellschaft, deren Aktien etwa zur Hälfte von öffentlichen Institutionen und zur anderen Hälfte von Unternehmen und Privatpersonen gehalten werden.
Die Erträge aus der Geschäftstätigkeit der SNB haben keinen Einfluss auf die Geldpolitik. Die endgültigen Ergebnisse werden am 6. März erwartet.
FMW/Bloomberg
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