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Softbank ist mit und ohne VisionFund auf der Verlierer-Schiene!

Voilà, fertig ist der selbst erzeugte Buchgewinn. Dass das ein Trugschluss sein kann, bewies WeWork. Der rechnerische Wert des Unternehmens wurde von Softbank selbst auf fast 50 Milliarden US-Dollar aufgepumpt. Beim Börsengang wollte aber niemand auch nur halb soviel bezahlen. Am Ende musste Softbank noch einmal Geld nachschießen, um die Pleite abzuwenden. Inzwischen steht WeWork in den Büchern mit einem geringeren Wert, als alle Softbank-Investitionen in das Unternehmen zusammengenommen. Von den 9,5 Milliarden US-Dollar Gewinn, die Softbank für den VisionFund ausweist, sind lediglich 4,5 Milliarden US-Dollar echter, realisierter Gewinn. 5 Milliarden kommen von Höherbewertungen der in der Regel nicht börsennotierten und damit kaum verkäuflichen Bestände. Und die 4,5 Milliarden stammen im Wesentlichen aus nur drei Transaktionen.

Der VisionFund ist ein Underperformer!

Masayoshi Son entscheidet über Investitionen in Milliardenhöhe oft aus einem Bauchgefühl heraus binnen weniger Minuten. Vermutlich hatte er damit bei Yahoo und Alibaba Glück. Beim VisionFund hingegen hagelt es trotz Allzeithochs an den Aktienmärkten inzwischen Verluste. Sein Problem ist, dass der Fonds meistens in nicht börsennotierte Unternehmen investiert und auf einen Börsengang hoffen muss, der mehr Geld einbringt, als Softbank zuvor investierte. Das klappte zuletzt eher selten, nicht zuletzt, weil Softbank bereits mit absurden Bewertungen in die Unternehmen einstieg.

Seit der Auflegung im Jahr 2017 ist der VisionFund ein klarer Market Underperformer. Die Buchgewinne, die sich möglicherweise schnell in Luft auflösen, betragen in fast drei Jahren nur magere 7%. Im gleichen Zeitraum stieg der Nasdaq 100 um fast 70%! Die Abschreibungen auf den Fonds verursachten im 2. Geschäftsquartal 2019 den ersten Verlust seit einem Jahrzehnt!

Die Herausforderung für Softbank: Der Fonds hat kaum noch Investitionskapital. Solange nicht durch Verkäufe von Beteiligungen wieder Cash hereinkommt, kann der Fonds nicht neu investieren, um die Bewertungen der bereits bestehenden Beteiligungen in die Höhe zu pumpen. Ohne Börsengang gibt es aber auch keinen Anhaltspunkt für eine Höherbewertung der Bestände. Da die Qualität des VisionFund Portfolios eher wenige profitable Börsengänge verspricht, ist Softbank nun gefangen in den eigenen überteuert eingekauften Beteiligungen. Wertsteigerungen sind eher unwahrscheinlich, während der Markt von Hoch zu Hoch schreitet. Damit fallen auch die Gewinnbeteiligungen weg, die 2018 noch 1,6 Milliarden US-Dollar ausmachten, 2019 aber nur noch 400 Millionen.

Softbank verlor bereits einmal 99% an Wert!

In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2019 sank Softbanks Umsatz um 1,1%, während das Einkommen aus dem operativen Geschäft sich vollständig auflöste. Aus +15 Milliarden wurden -110 Millionen Euro. Das Nettoeinkommen wurde durch Höherbewertungen der Anlagebestände gerettet, sank gleichwohl aber trotzdem um 69%. Der Bruttogewinn des Unternehmens wurde zu 91% durch die Aktienkurszuwächse der Alibaba-Aktie erzeugt.

Vermutlich deshalb ist nun der VisionFund II geplant. Weitere 100 Milliarden, aus denen Softbank aus dem Vollen Provisionen schöpfen und sich an Unternehmen beteiligen kann, in die bereits der VisionFund I investierte. Buchwertgewinne garantiert! Nach dem Platzen der Dotcom-Blase verlor Softbanks Aktienkurs 99% an Wert. Gut möglich, dass sich die Geschichte wiederholt!

WeWork war ein großer Flop für Softbank
WeWork in Toronto. Ein großer Flop für Softbank.



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