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S&P 500: Allzeithoch nach Allzeithoch – wird es ein Rekordjahr?

Was könnte diesen Superzyklus für den S&P 500 stoppen? Wahrscheinlich das, was ihn auch möglich gemacht hat – der monetäre Faktor

Der S&P 500 auf dem Weg zu einem Rekordjahr?

Sowohl der Nasdaq 100 als auch der S&P 500 erklimmen fast täglich neue Rekorde. Der heikle Börsenmonat August nähert sich seinem Ende – und er brachte bisher nicht die doch so lang erwartete Korrektur, wenigsten im Minimalbereich von 5 Prozent.

Damit entwickelt sich das Jahr 2021 bei noch verbleibenden 85 Börsentagen vielleicht zu einem Börsenrekordjahr. Und zusätzlich zu einem weiteren schwankungsarmen Jahr à la 2017, dem Grauen für Börsenkommentatoren. Vielleicht bringt Jerome Powell die Aktienindizes doch noch in Wallung, Wirtschaftsnachrichten waren bisher nicht dazu in der Lage. Hier ein paar Statistiken, die den aktuellen Bullenmarkt ein wenig beleuchten.

S&P 500: Das 51. neue Allzeithoch im Weltleitindex

Gestern wurde es bereits Nummer 51, nach nicht einmal acht Monaten – es schaukelt sich beim Leitindex S&P 500 bei dünnen Umsätzen immer weiter nach oben. Bisher konnte nur in den Jahren 1964 und 1995 eine solche Entwicklung beobachtet werden.

Was man als US-spezifisches Sonderproblem abtun könnte, die Rekordfahrt des S&P 500. Dies gewinnt aber auch mehr und mehr Bedeutung, schließlich beläuft sich der Anteil der USA im Weltindex MSCI World auf über 65 Prozent. Weltweit laufen Millionen Sparpläne aus Diversifikationsgründen auf diesen großen Aktienbasket von 1650 Titeln, in dem einige wenige die große Dominanz inne haben. Jetzt nähern wir uns bereits dem Sonderjahr 2017, wo sich die Wall Street-Insider auf die Trumpsche Steuerreform eingestellt hatten, wohl wissend, was die Senkung der Unternehmenssteuern an Windfall Profits generieren würde. Bis zu einem Rekord des S&P 500 seit seinem Bestehen, aus dem Jahr 1995, ist es allerdings noch eine ganze Ecke (77 ATHs).

Der aktuelle Bullenmarkt, mit mehr Hochs als bei der Dotcom-Bubble?

Allzeithochs im S&P 500

 

Der Bullenmarkt der Superlative auf seinem Höhepunkt?

Betrachtet man sich die jährliche Performance des Leitindex S&P 500, so fällt auf, dass ein Jahresgewinn von +20 % die häufigste Variante gewesen ist, seit dem Jahr 1950. Wiederum auffällig, dass nach dem extrem guten Jahr 2019 mit +30 Prozent, dem Coronajahr 2020 mit plus 20 Prozent, nun schon wieder 20 Prozent Zuwachs erzielt wurden. Wann endet die Wunderhausse?

Die Jahresperformance des S&P 500 in 70 Jahren:

Performance des S&P 500

Der Nasdaq in seinem Superjahrzehnt

Was für den S&P 500 gilt, muss natürlich erst recht für den Technologieindex NASDAQ gelten, der mit den ganz großen Wachstumstiteln bestückt ist. Hier ein Überblick über die Meilensteine, das Erreichen der Rekordmarken in 1000er-Schritten.

Bemerkenswert ist, dass der Technologie-Index nach dem Platzen der Dotcom-Blase fast 17 Jahre benötigt hat, um eine neue Rekordmarke zu erzielen. Auf 6000 Punkte, seither ging es Schlag auf Schlag, in ganz kurzen Intervallen:

Nasdaq Meilenseine

Fazit

Die Frage aller Fragen: Was könnte diesen Superzyklus für den S&P 500 und andere Aktienindizes stoppen? Wahrscheinlich das, was ihn auch möglich gemacht hat – der monetäre Faktor, sprich das billige Geld, welches in der Endphase des 40-jährigen Rückgangs der Kapitalmarktzinsen durch die Notenbanken generiert wurde.

Nicht ganz aktuell, aber prägnant, diese Übersicht mit dem Rückgang der Zinsen:

Die Zinsen

Grafik: Advisor Perspectives

Durch unendlich viele Käufe von Anleihen und der damit verbundenen Marginalisierung des Anlagezinses. Ein Dauerstimulus, der ein Ende finden muss, angesichts eines plötzlich aufgetauchten Feindes der lockeren Geldpolitik, den es zu bekämpfen gilt: die Inflation.



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