Mit so einer Kursreaktion nach der Wahl von Donald Trump hatten sicher wenig Investoren im S&P 500 gerechnet. Mit einem Sprung von zweieinhalb Prozent am Mittwoch auf das 48. und später sogar auf das 49. und 50. Allzeithoch des Jahres, in einer wahren Euphoriewelle. Natürlich auch verursacht durch die Eindeckung vieler Absicherungsgeschäfte, weil eben Wahlen stets von Unsicherheit geprägt sind. Obgleich viele im Nachhinein behaupten, man hätte es doch wissen müssen. Dann hätte man auch an der Börse reich werden können.
Das Programm von Kamala Harris war einfach zu dünn – nur gegen Donald Trump eingestellt zu sein, reichte eben nicht für einen Wahlsieg. Es kommt sogar zu einem „Sweep“, also zu einem Sieg der Republikaner in beiden Kammern, was ein politisches Durchregieren ermöglichen kann, mit all den negativen Begleiterscheinungen. Die Unsicherheiten waren schlagartig aus dem Markt entwichen, ein Short Squeeze trieb die Kurse des S&P 500 auf große Höhen. Jetzt geht es kurzfristig vor allem um die Frage, wann diese Schieflagen wieder korrigiert sind. Das Börsenjahr hat keine 35 Handelstage mehr, langsam rückt auch die große Abrechnung zum Jahresende ins Visier.
Zudem gab es am Donnerstag noch eine Zinssenkung der US-Notenbank, die ohne den Wahlausgang ein Nothingburger gewesen wäre. Gäbe es da nämlich nicht Donald Trump, der schon mit der Ablösung des aktuellen Notenbankchefs droht, auch um einen größeren Einfluss auf die Zinspolitik des Landes zu haben. Eine unheilvolle Ansage, denn überall in Ländern, wo eine Notenbank durch den Staat entmachtet wurde, war der Weg in eine hohe Inflation nicht weit.
In den nächsten Tagen und Wochen wartet die Welt auf die Ankündigungen des neuen Präsidenten Trump, also was wirtschaftspolitisch umgesetzt werden soll – in einem Programm, welches im Wahlkampf wie ein hochriskantes wirtschaftliches Unterfangen klang, mit unbekanntem Ausgang. Nämlich die USA faktisch mit einer Zollmauer zu umgeben. Dies wird neben den Entwicklungen an der Konjunkturfront das große Thema sein, welches die Märkte demnächst bewegen wird. Der Anleihemarkt befindet sich bereits in Alarmstimmung in Gestalt einer steigenden Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe. Die US-Anleihemärkte sind nun der einzige ernstzunehmende Gegner einer Wirtschaftspolitik, die auf weiterer exorbitanter Verschuldung eines Staates basiert. Noch befindet sich alles in einem wagen Stadium der spekulativen Ankündigung.
Zunächst eine Rückblick auf eine spannende Börsenwoche.
S&P 500 und das Gedächtnis der Märkte
Das Thema der Woche war natürlich die Spekulation und das Abwarten auf den Ausgang der Wahl zum wichtigsten Amt der Welt in den USA. Ständig wechselten sich die Prognosen ab, speziell in den verschiedenen Wettbüros, aber schlussendlich kam es zu einem klaren Sieg für den alten und neuen US-Präsidenten Donald Trump. Es soll an dieser Stelle nicht mehr um eine Auflistung der Gründe dafür geben, warum Kamala Harris die Wahl verloren hat, warum sie so blass geblieben ist oder warum Amerika noch nicht reif war für eine weibliche Präsidentin. Aber ganz entscheidend war natürlich das Empfinden in der amerikanischen Öffentlichkeit, dass die Lebenshaltungskosten unter der Regierung Biden (und damit auch der von Harris), enorm gestiegen waren und man kein Rezept dagegen fand, diese für die unteren Bevölkerungsschichten rasch nach unten zu bringen. Gestiegen waren die Vermögenswerte, Immobilien und Aktien, aber für Joe Sixpack zählte wohl mehr die Entwicklung der Inflation: Früher unter der Regierung Trump mit plus 5 Prozent, jetzt unter Biden mit plus 20 Prozent, wenngleich Letztere natürlich unter den Lieferengpässen infolge der Coronakrise und der Ausweitung der Geldmenge durch die US-Notenbank besonders zu leiden hatte.
Und was machten die Märkte anschließend?
Nach einer größeren Welle der Eindeckung von Absicherungspositionen spielte die Wall Street eine Wiederholung des Trump-Wahlsiegs von 2016 und es kam zur besten Nachwahl-Performance an der Wall Street seit einem Jahrhundert:
Trump-Trades, wohin man blickt. Besonders der Kurs des Bitcoin schoss in die Höhe, auf neue Allzeitshoch über 75.000 Dollar, die Zuflüsse in ETFs auf die Kryptowährung erreichten Volumina, wie man sie in der aktiven Fondsbranche eigentlich gar nicht kannte.
Man spielte an der Wall Street eine Wiederholung von 2016, als der neue Präsident Trump den Unternehmen riesige Windfall- Profits garantierte, durch eine opulente Steuersenkung und der Möglichkeit der Repatriierung von Auslandsgewinnen. Es dürfte vielen Anliegen noch im Gedächtnis geblieben sein – das Börsenjahr 2017, mit den geringsten Schwankungen seit Dekaden und einem stetigen Aufwärtskurs beim S&P 500.
Aber die aktuelle Ausgangslage ist anders als vor acht Jahren, die Wirtschafts- und Finanzpolitik hat, auch bedingt durch Corona, Extremsituationen an den Märkten generiert.
Hierzu ein paar Vergleichsparameter:
- – Die Bewertung des S&P 500 lag 2016 mit einem Kurs/Gewinnverhältnis bei durchschnittlich 18, jetzt ist man bereits bei 22,5 angelangt.
– Die Staatsverschuldung betrug etwa 75 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt, heute sind es etwa 125 Prozent.
– Die Schuldenlast hat die 36 Billionen Dollar erreicht, 2016 lag man noch bei 20 Billionen, alle 100 Tage kommt derzeit eine Billion Dollar hinzu.
– Die Zinszahlungen liegen schon über einer Billion Dollar jährlich, die USA müssen pro Tag mehr als zwei Milliarden Dollar an Zinszahlungen berappen. Damit könnte der Posten Zinsaufwendungen bald der größte im Haushaltsbudget sein.
– Die Rendite der so entscheidenden zehnjährigen US-Staatsanleihe lag bei 2 Prozent. Heute ist man über doppelt so hoch bei fast 4,5 Prozent angelangt.
– Der Steuersatz für Unternehmen betrug damals 35 Prozent, heute sind es 21 Prozent und Donald Trump will diesen Satz auf 15 Prozent senken.
Schon dieser Effekt wäre nicht mehr so wirksam als vor vier Jahren, ungeachtet der Tatsache, dass die Steuereinnahmen damit sinken würden. Eigentlich bräuchten die USA Steueranhebungen, um das Defizit von zwei Billionen Dollar im Haushalt zu verringern. US-Präsident Trump will dies mit den Einnahmen durch Zölle bewerkstelligen. Es dürfte ein Kunststück ohnegleichen werden, bei einem Haushalt von 6,8 Billionen Dollar, in dem bereits die Zinszahlungen von 1,1 Billionen Dollar (mit steigender Tendenz) zu Buche schlagen, einem Militäretat von 900 Milliarden Dollar und Aufwendungen von Medicare von 1,6 Billionen Dollar, zwei Billionen Dollar einsparen zu wollen (was Elon Musk umsetzen will). Denn da gibt es auch noch die innere Sicherheit, die einen großen Batzen der Steuereinnahmen verschlingt.
Die wirtschaftspolitische Frage aller Fragen lautet derzeit: Wie hoch sollen die Zölle ausfallen? Für China, für Europa, für all die Staaten, die einen Überschuss im Handel mit den USA produzieren. Werden sie am Ende nur als Druckmittel ausgenutzt, um China in die Knie zu zwingen? Auch Trump dürfte wissen, dass Zölle Steuern für den kleinen Mann sind.
Aber über allem steht der Anleihemarkt, das Korrektiv, welches auch Trump nicht außer Kraft stehen setzen kann.
Eines ist aber auch zu berücksichtigen: US-Präsident Trump ist kein Politiker, der sich sehr um das allgemeine Volk kümmert, entgegen seiner Versprechungen im Wahlkampf. Er ist ein Mann der Wall Street, des großen Geldes und die Benchmark seiner Politik ist der Stand der großen Indizes, besonders der seines Lieblingsindex, des Dow Jones Average. Wie oft stand er in den Jahren 2017 bis 2019 vor den Kameras, wenn der Index neue runde Marken übertroffen hatte.
Aber genau daran könnte er scheitern, an einer Wiederholung des gigantischen Anstiegs des Aktienmarktes. Man braucht sich nur die finanzmathematischen Dimensionen ansehen, die es bei der Umsetzung eines solchen Plans gäbe. Die Marktkapitalisierung der US-Börsen liegt schon über 55 Billionen Dollar, bei etwa 45 Prozent des globalen Aktienmarktes. Ein Weiter-so würde bedeuten: Up to the Moon, exponentielle Kurscharts, in anderen Worten – unhaltbare Fahnenstangen.
Hier die Entwicklung des Futures auf den S&P 500. Die kleine Schwäche des Marktes in der zweiten Oktoberhälfte ist beendet. Der Boost, ausgelöst durch die US-Wahl, ist unschwer zu erkennen:
Was ist in der Wahlwoche besonders gelaufen?
Neben den großen Indizes natürlich der Russel 2000, der Nebenwerte Index, der besonders von der neuen Agenda Donald Trumps profitieren würde. Niedrigere Steuern, Einfuhrzölle, die die heimische Wirtschafts stärken, also das MAGA-Programm (Make America Great Again) des neuen und alten US Präsidenten. Gerade die Nebenwerte, von denen viele nicht profitabel arbeiten, würden von niedrigeren Zinslosten profitieren.
Hier noch die in tiefem Grün strahlende Wochen-Heatmap auf den S&P 500:
Der größte Gewinner der Woche mit plus 29 Prozent war – Tesla. Die Wahlkampf-Millionen von Elon Musk haben sich ausgezahlt. Und dieser Mann soll als Mitglied im Kabinett Donald Trumps der Wall Street weh tun mit seiner Reduzierung des US-Budgets?
S&P 500 und ein langweiliges Fed-Meeting
Die Sitzung der US-Notenbank am Donnerstag dieser Woche mit der Zinssenkung um 25 Basispunkten wurde zu einem Event, was man im englischen als Nothingburger bezeichnet. Das Ergebnis war von den Future-Märkten mit fast 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit erwartet worden und Jerome Powell versprach wieder einmal datenabhängig agieren zu wollen. Es laufe eigentlich alles im Sinne der US-Notenbank und der Offenmarktausschuss würde in den nächsten sechs Wochen genügend Wirtschaftsdaten bekommen, um die Zinspolitik darauf einzustellen. Man entscheide weiterhin meeting by meeting?
Man spürte geradezu seine Unsicherheit, über die weitere Entwicklung am US-Arbeitsmarkt und über die Wirtschaft allgemein. Was hatte die US-Notenbank in den letzten Sitzungen nicht alles prognostiziert? Und was kam schlussendlich dabei heraus?
Ein besonderes Spannungsmoment könnte sich aus dem Verhältnis von Präsident Trump zur US-Notenbank im Allgemeinen und zu Fed-Präsidenten Powell im Besonderen entwickeln. Der neue und zugleich alte Regierungschef hatte bereits mehrfach geäußert, die Zinspolitik beeinflussen zu wollen – was schlichtweg nichts anderes bedeutet, als dass die Leitzinsen rasch nach unten geführt werden müssten. Und Jerome Powell war ihm bereits ab 2016 ein großer Dorn Auge und würde von ihm nicht mehr weiter nominiert werden. Was aber erst nach 2026 möglich ist.
Der von ihm einst als „Dummkopf“ bezeichnete Powell, der zu langsam die Zinsen senke, antwortete auf seiner Pressekonferenz auf die Frage, ob er vorzeitig zurücktreten wolle, mit einem klaren Nein. Der Ausgang der Wahl habe keine Bedeutung für die weitere Notenbankpolitik.
Ein Twist zwischen der US-Notenbank und dem US-Präsidenten ist damit geradezu vorprogrammiert.
S&P 500 und das Sentiment: Noch ist Skepsis vorhanden
Betrachtet man sich die Stimmung bei den Privatanlegern mit 41,5 Prozent im Bullenlager und 27,8 Prozent bei den Bären, so könnte man eigentlich vermuten, dass sich im Vergleich zur Vorwoche wenig verändert hat. Aber die AAII-Umfrage stammt noch vor dem Ergebnis der US-Wahl und des gewaltigen Kurseinstiegs aller Indizes. Deshalb könnte sich die Stimmung bei den Privaten doch deutlich verbessert haben. Schließlich besteht zwischen Indexstand und Sentiment stets eine ziemlich eindeutige Korrelation.
Bei der Investitionsquote der aktiven Fondsmanager ging es ein wenig höher auf 88,31 Prozent, in der Vorwoche waren es 82,53 Prozent. Aber auch hier fehlt noch ein Stück bis zu der 100 Prozent-Marke, die man im Börsenjahr 2024 schon fünfmal gehebelt überstiegen hatte.
Am deutlichsten ist die Stimmung im Barometer von CNN, dem Fear&Greed-Index, gestiegen. Von 49 Punkten in der Vorwoche auf 61 Punkte am Freitag, dem Eingangsbereich zur Gier. Damit wäre ich bereits wieder bei der Wiederholung der Vorwoche. „Nichts ist bullisher für Aktien als …….!
Die Konjunkturdaten der Woche – Noch immer keine eindeutigen Signale für eine Abschwächung
In der großen Woche der Wahrheit bezüglich der Wahl zum neuen Präsidenten in den USA und einer Zinsentscheidung der Fed, traten Wirtschaftsdaten natürlich etwas in den Hintergrund. Und tatsächlich gab es nicht allzu viel Richtungsweisendes in dieser Woche. Der Fokus legte sich weltweit auf die Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungen, die sich allesamt im Wachstumsbereich aufhielten, besonders in den USA, wo der ISM Index Service mit 56 Punkten sehr stabil hereinkam. Man muss sich immer wieder bewusst machen, dass dieser Teil des Bruttoinlandsprodukts immerhin 70 Prozent repräsentiert, während in den USA der Industriefaktor gerade mal 11 Prozent ausmacht. Die Erklärung dafür, warum die USA nicht in eine Rezession gerutscht sind, bisher.
Vom Arbeitsmarkt gab es wenig neue Nachrichten bis auf die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die mit 221.000 „in-line“ gemeldet wurden. Der Index für das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan stieg von 70,5 auf 73 Punkten im Vormonat. Auch wenn die Befragung vor den Wahlen stattfand, dürfte sich an dem Trend nicht Wesentliches verändern, denn schließlich war auch der Index des Conference Bord in der Vorwoche mit starkem Wachstum aufgefallen.
Das wichtige Thema, das in diesem Artikel noch öfters angerissen wird, ist eben die Schuldenlage in den USA. In dieser Woche gab es zahlreiche Auktionen von Staatsanleihen, von drei Monaten bis zu 30 Jahren Laufzeit und hier gab es doch einige Schwierigkeiten, die Volumina an die Käufer zu bringen.
Verkehrte Welt: Immer wieder wird auf den unglaublich geringen Spread zwischen den sicheren US-Staatsanleihen und den Unternehmensanleihen mit schlechterer Bonität verwiesen. Wie hier in der Grafik von von Charlie Bilello dargestellt:
Wieso ist dieser Zinsabstand so gering? Die Kurse werden am Markt gemacht, und bei diesen Anleihen tritt die Federal Reserve nicht als Käufer auf. Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass die so ausfallsicheren US-Staatsanleihen immer höhere Renditen bieten müssen?
Die Freitagsschlusskurse
Was für eine Börsenwoche zu Beginn des Monats November! Mit einem Plus von fast 5 Prozent beim Weltleitindex S&P 500 und einem zeitweiligen Überspringen der Marke von 6000 Punkten schien der Index bereits die gesamte Jahresendrally vorwegnehmen zu wollen. Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq Composite beendeten die Woche auf neuen Allzeithochs.
Es war die beste Woche seit einem Jahr, aber vor zwölf Monaten wurde die beste Phase des Jahres auch durch so eine Wochen-Performance eingeleitet, allerdings aus einer echten Korrektur heraus kommend. Beim Nebenwerte-Index, dem Russell 2000, war es gleich die beste Woche seit April 2020. Ein reinrassiger Trump-Trade eben.
Der Wochenschluss:
Dow Jones: plus 0,60 Prozent, 43.991 Punkte, Vorwoche 42.052 Punkte
S&P 500: plus 0,38 Prozent, 5995 Punkte, Vorwoche 5728 Punkte
Nasdaq Composite: plus 0,09 Prozent, 19.286 Punkte, Vorwoche 18.239 Punkte
Russell 2000: plus 0,70 Prozent, 2399 Punkte, Vorwoche 2210 Punkte
Dax 40: minus 0,8 Prozent, 19.215 Punkte, Vorwoche 19.255 Punkte (Xetra-Schluss)
Volatilitätsindex VIX: 14,94 Punkte, Vorwoche 22,09 Punkte
10-jährige US-Staatsanleihe: 4,306 Prozent, Vorwoche 4,376 Prozent
2-jährige US-Staatsanleihe: 4,258 Prozent, Vorwoche 4,210 Prozent
Fazit
Die Wahl zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten ist Geschichte. Es wurde mit ziemlicher Deutlichkeit der bereits als 45. US-Präsident amtierende Donald Trump – und nicht nur das. Die beiden Kammern des US Kongresses werden auch von den regierenden Republikanern dominiert sein. Also der sogenannte „Sweep“, der ein Durchreagieren des Präsidenten möglich macht, in dem der politische Gegner wenig Gegenwehr gegen die Politik der reagierenden Partei ausüben kann.
Die Märkte reagierten an den ersten drei Tagen nach der Wahl mit einer ungewöhnlichen Kursrally, bei der den Analysten die Superlative ausgingen. Es war von der besten Nachwahl-Phase seit 1896 die Rede, vom besten Nachwahltag ever und es sei sogar der Boden für eine Jahresendrally bereitet.
Aber wird es wirklich zu einem 2016 – 2.0 kommen, einer Periode, in der die Märkte durch das Steuersenkungsprogramm von Donald Trump richtiggehend haussieren?
Wahrscheinlich nicht, denn die Umstände sind wie oben beschrieben doch deutlich andere und werden einem euphorischen US-Präsidenten rasch die Grenzen aufzeigen.
Bereits Jerome Powell machte es auf seiner Sitzung am 7. November deutlich, was der Regierung bevorsteht: Die aktuelle Höhe der Schulden wäre noch beherrschbar, nicht aber eine Haushaltspolitik, die die Entwicklung der letzten vier Jahre fortsetzt. Will heißen: Man kann nicht 4,8 Billionen Dollar an Steuern einnehmen und dabei dauerhaft 6,8 Billionen Dollar ausgeben.
Die Kapitalmärkte würden weitere Haushaltsdefizite in dieser Größenordnung wahrscheinlich nicht mehr tolerieren und höhere Risikoaufschläge einfordern. Der schon vor einigen Wochen beschriebene, einzige echte Gegner für eine unsolide agierende Regierung ist der Anleihemarkt, in Gestalt der Vieles dominierenden Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen.
Dieser wird dem neuen US-Kabinett die Grenzen aufzeigen, so revolutionär es Donald Trump auch personell aufstellen mag. Daraus leiten sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Reaktionen der Aktienmärkte in den kommenden Wochen und Monaten ab. Schon die statistisch so wahrscheinliche Jahresendrally bekäme enormen Gegenwind, sollte sich die Rendite der US-Benchmark der 5-Prozent-Marke annähern. Der natürliche Feind des Aktienmarktes, der dann seine große Kraft ausspielt, unabhängig davon, ob die US-Notenbank die kurzen Zinsen weiter nach unten treibt.
Schließlich müssen noch einige Billionen Dollar an Staatsanleihen aus der Niedrigzinsphase kommend, refinanziert werden.
Der Aktienmarkt hat derzeit ein unglaublich starkes Momentum, es kommen noch die ausstehenden, genehmigten Buybacks, gewiss auch das Fear of Missing Out (FOMO) einiger zu spät Kommender und es sind auch nur noch sieben Handelswochen bis zum Jahresende. Präsident Trump wird erst im Januar inauguriert und ist demzufolge erst dann in der Lage, Gesetze in Gang zu setzen.
Wenn es also mit den Marktzinsen nicht allzu sehr in die Höhe geht, könnte sie kommen, die Jahresendrally 2024. Mit etwas angezogener Handbremse, schließlich hat das bisherige Jahr sehr viel vorweggenommen. Aber anschließend dürfte es neben der Frage der konjunkturellen Entwicklung in den USA, um die Schulden der USA, um Zölle, um Steuern gehen, aber über allem folgende Devise die große Rolle spielen: It’s the Bond Market, Stupid!
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
ernüchtert stellt man auch fest, welches America soll wieder groß, stark gemacht werden. Es ist schon groß. War nie schwach, nie klein. Als erstes Amerika. War schon immer so. Ach das Militär das wir so viel zu verdanken haben. Seit der Monroe Doktrin, alles klar. Ist erledigt. Wann ist China erledigt?
Grosse pralerische Ankündigungen vor der Wahl gehören zur jeder Partei. Wobei bei Trump und Musk ihr Hochstapeln zur ihren Wesen gehören. Bei Musk funktioniert und da kommen Wunder bare Resultate raus. Bei Trump? Milliardäre und Oligarchen führen das Land, …..great again.
Die Macht des amerikanischen Präsidenten ist, anders als deutsche Medien dies nur zu gern vermitteln wollen, konstitutionell. Das heißt beschränkt. Logische Widersprüche bestehen oft auch nur scheinbar, weil abhängig vom Modell. Das kennt man aus der Mathematik. Umgekehrt kann das auch richtig sein. Scheinbare Konformität erzeugt Widersprüche weil das Modell zu einfach ist (z.B. Energiewende in D).
Zum Punkt: Das Haushaltsdefizit der USA ist (allein) kein Problem, denn letztendlich ist es gleichgültig, wer die Schulden macht. Schulden des Staats sind nicht von vorn herein schlechter als Schulden der Privaten oder der Industrie und der Banken. Es zählt nur die Gesamtschuld. Die liegt in den USA (in %) niedriger als in Frankreich, um das einmal einzuordnen. Trotzdem ist die negative Handelsbilanz längerfristig ein Problem, weil die Produktivität nicht schnell genug gleichmäßig steigt, um die sehr positive Leistungsbilanz neutral zu halten. Es wurden damit viele Leute in den USA wirtschaftlich abgehängt, deren Produktivität natürlich begrenzt ist. Genau darauf hat Trump abgezielt. Immerhin wurde das Problem endlich mal adressiert. Aber: Das Defizit in ihrer Handelsbilanz können die USA nicht so einfach lösen, da das Land als sicherer Hafen viel Kapital anzieht. Zölle würden das Defizit verringern, gehen aber auf Kosten des Wohlstands im Mittel und Erhöhen die Inflation. MAGA ist also ein Kurzzeichen für ein Programm, das nicht widerspruchsfrei formuliert werden kann: Die USA können MAGA (Reduzierung des Bilanzdefizits, mehr Wohlstand und Arbeit für alle durch Wachstum, geringer Einwanderungsdruck) nur umsetzen, wenn andere Länder (Minimum ist ein sehr großes Land) schneller wachsen als die USA selbst und die USA mitschleppen. Das wäre ein Erfolg für alle Länder, sicher auch der USA, aber wohl nicht „great again“. Wahrscheinlich ist’s auch nicht. Aus meiner Sicht ist das Vorhaben die circulare Quadratur, evtl. bin ich aber nur blind. Trotzdem halte ich den Ansatz grundsätzlich nicht für falsch.
1zu 0 für Musk gegen Bill Gates.
Jefferson Bezos macht auf Unentschieden.
Ja die Oligarchen sind Sportlich Demokraten. Was soll der Schmarrn? Ich weiß es auch nicht. Warum schreibst des dann?
Das war nicht ich….. das war Äi Ei.
Übrigens……jetzt ist wieder Rosenkohlzeit.
In der Pfanne gedienstet mit Muskat, Salz, Pfeffer, solls mal Kreuzkümmel sein? Warum nicht gleich, Ingwer, Majoran, Koriander, Bohnenkraut na etz ober wirklich, ganze Äi Ei er nei langsam stocken. Evtl.deckel drauf. Dazu ann Leberkäs,Spaß.
Kartoffel , Backers, Semmel, Bugette.
Was war jetzt das Thema?
…ich würde mal annehmen 7200 Punkte im SunP bis Ende 2025 sollten es werden…