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S&P 500: Goldman Sachs senkt Kursziel – Europa aufgestuft

Goldman Sachs senkt sein Kursziel für den S&P 500 von 6.500 auf 6.200 Punkte. Hier dazu die Erläuterungen.

USA-Flagge
Foto: Michael Nagle/Bloomberg

Die Geldströme der Anleger sind seit Wochen nach Europa gerichtet, dazu kommt jetzt noch der eskalierende Handelskrieg. Ist es da folgerichtig, die Aussichten für den US-Aktienmarkt zu senken? Goldman Sachs jedenfalls senkt aktuell sein Kursziel für den S&P 500. Gleichzeitig wird Europa aufgestuft.

Die Strategen bei Goldman Sachs Group senken ihr Ziel für den US-Aktien-Benchmark und hoben ihre Einschätzung der europäischen Gewinne an, was ein weiteres Zeichen für die wachsende Skepsis hinsichtlich der Aussichten für die größte Volkswirtschaft der Welt ist. Die Strategen der Bank senkten das Jahresendziel für den S&P 500 Index von 6.500 auf 6.200 Punkte, was einem Anstieg von 11 % gegenüber dem Schlusskurs vom Dienstag entspricht. Die Reduzierung erfolgte auch im Hinblick auf die Kursrückgänge bei den „Magnificent 7“-Aktien.

„Unsere revidierten Schätzungen spiegeln die kürzlich gesenkte BIP-Wachstumsprognose unseres US-Wirtschaftsteams, einen höheren angenommenen Zollsatz und ein höheres Maß an Unsicherheit wider, das typischerweise mit einer höheren Aktienrisikoprämie verbunden ist“, so schreiben es laut Bloomberg die Strategen David Kostin und Jenny Ma in einer gestrigen Mitteilung.

Ein anderes Team unter der Leitung von Lilia Peytavin erhöhte seine Wachstumsprognose für den Stoxx Europe 600 Gewinn pro Aktie auf 4 % für 2025 und 6 % für 2026 und 2027. „Diese Aufwertung spiegelt die stärkeren mittelfristigen Aussichten für das Wirtschaftswachstum im Euroraum und den Rückenwind durch einen schwächeren Euro im Vergleich zu unseren Aussichten für 2025 wider“, schrieben sie.

Chart vergleicht S&P 500 Verlauf seit Jahresanfang mit anderen Indizes

Goldman schließt sich einem wachsenden Chor von Banken an, die angesichts zunehmender geopolitischer Unsicherheiten Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums geäußert haben. Analysten der Citigroup und der HSBC haben diese Woche ihre Einschätzung zu US-Aktien herabgestuft und ähnliche Sorgen um die Wirtschaft angeführt, und auf bessere Möglichkeiten in anderen Bereichen hingewiesen.

Auch die Marktprognostiker von Banken wie JPMorgan und RBC Capital Markets haben ihre optimistischen Prognosen für 2025 gedämpft. Die mal mehr, mal weniger konsequente Handelspolitik von Präsident Donald Trump und der anhaltende Stellenabbau in der Regierung haben die Stimmung bei Verbrauchern und Unternehmen verschlechtert, während die Rezessionsängste zunehmen. Die Unsicherheit hat den S&P 500-Index seit seinem Höchststand im Februar um mehr als 9 % nach unten gedrückt, während der techlastige Nasdaq 100 letzte Woche in eine Korrektur geriet. Die Strategen von Goldman Sachs senkten ihre Prognose für das Gewinnwachstum in diesem Jahr von 9 % auf 7 % und reduzierten ihre Erwartungen an das Kurs-Gewinn-Verhältnis um 4 %. Kostin gehörte zu den Analysten, die im vergangenen Jahr optimistisch in Bezug auf US-Aktien waren, und hat in den letzten Wochen vor einem Wachstumsrisiko für Aktien gewarnt.

Die Analysten sagten, dass Anleger Aktien besitzen sollten, die von den Hauptfaktoren der anhaltenden Marktvolatilität isoliert sind, wie z. B. die Bank of New York Mellon, der Finanzinformationsdienstleister S&P Global und die Ratingagentur Moody’s. Marktteilnehmer sollten auch Aktien in Betracht ziehen, die durch die Auflösung der Hedge-Fonds-Positionierung in Mitleidenschaft gezogen wurden und zu reduzierten Bewertungen gehandelt werden, wie z. B. der Softwarehersteller Informatica und der Anbieter von Musik-Streaming-Diensten Spotify, so fügten sie hinzu.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Moin, moin,

    Goldman Sachs und Co. sind nach dem Abpfiff des Schiedsrichters in der Lage das Ergebnis eines Fußballspiels „vorher“ zu sagen, mehr aber auch nicht. Wenn man die „Vorhersagen“ vom Jahresende 2024 für 2025 nimmt, dann stellt sich doch die Frage, wo der Mehrwert für den Leser ist. Ferner stellt sich die Frage, wieso da angestellte „Experten“ bezahlt werden, wenn das Ergebnis Abweichungen hat, die niemanden helfen.

    Mehr als Unterhaltung sind diese Vorhersagen m.E. nicht. Wer will kann dran glauben.

    Fazit: Denn sie wissen nicht, was sie tun

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