Indizes

S&P 500: Jahrzehnt der großen Gewinne ist vorbei, sagt Goldman

Die Rallye an den US-Börsen scheint einfach kein Ende zu nehmen. Der US-Leitindex hat in diesem Jahr über 23 Prozent zugelegt und 46 Rekordhochs erreicht, kaum ein anderer Index kann da mithalten. Man könnte ihn auch den Teflon-Index nennen, denn egal was kommt, schlechte Nachrichten gleiten einfach an ihm ab. Jeder Rücksetzer in diesem Jahr war bisher eine Kaufgelegenheit und führte immer wieder zu neuen Höchstständen. Abgesehen von einigen kurzen Schwächephasen, etwa während der Corona-Pandemie, kannte der Index in den vergangenen zehn Jahren nur eine Richtung: nach oben. Doch mit der starken Performance könnte es bald vorbei sein. Denn laut einem Bloomberg-Bericht sehen die Strategen von Goldman Sachs die Dekade der großen Aktien-Gewinne für den S&P 500 als beendet an.

S&P 500: Ende eines starken Jahrzehnts

Es ist unwahrscheinlich, dass US-Aktien ihre überdurchschnittliche Performance der letzten zehn Jahre aufrechterhalten können, da sich die Anleger auf der Suche nach besseren Renditen anderen Vermögenswerten wie Anleihen zuwenden, so die Strategen von Goldman Sachs.

Nach einer Analyse der Goldman-Strategen, zu denen auch David Kostin gehört, wird für den S&P 500 Index in den nächsten zehn Jahren eine annualisierte nominale Gesamtrendite von nur 3 % erwartet. Zum Vergleich: In den letzten zehn Jahren waren es 13 % und im langfristigen Durchschnitt rund 11 %.

Zudem sehen sie eine rund 72-prozentige Chance, dass der Vergleichsindex bis 2034 hinter Staatsanleihen und mit einer Wahrscheinlichkeit von 33 Prozent hinter der Inflation zurückbleibt.

„Die Anleger sollten sich darauf einstellen, dass die Aktienrenditen in den nächsten zehn Jahren am unteren Ende der typischen Performanceverteilung liegen werden“, schreibt das Team in einer Mitteilung vom 18. Oktober.

Aktien: Laut Goldman ist das Jahrzehnt der großen Gewinne im S&P 500 beendet
US-Aktien haben in den letzten zehn Jahren besser abgeschnitten als ihre weltweiten Konkurrenten.

Weniger Mag-7 – mehr Marktbreite

Nach der globalen Finanzkrise erholten sich die US-Aktienmärkte, zunächst aufgrund der gegen Null tendierenden Zinsen und später aufgrund von Wetten auf ein stabiles Wirtschaftswachstum. Laut Bloomberg hat sich der S&P 500 in acht der letzten zehn Jahre besser entwickelt als der Rest der Welt.

Kurzfristig sehen die Analysten jedoch weiteres Aufwärtspotenzial. Laut einer Marktumfrage unter 411 Teilnehmern soll der S&P 500 bis zum Jahresende in Richtung 6.000 Punkte steigen.

Der Kursnstieg von 23 % in diesem Jahr konzentrierte sich zum größten Teil jedoch nur auf eine Handvoll der größten Technologie-Aktien, wie Apple, Nvidia, Meta und Co., die zu den Magnificent Seven gehören. Die Goldman-Strategen gehen davon aus, dass der Markt breiter wird und sich die Renditen stärker auf die übrigen 493 Aktien verteilen. Dementsprechend erwarten sie, dass der gleichgewichtete S&P 500 in den nächsten zehn Jahren besser abschneiden wird als der nach Marktkapitalisierung gewichtete Vergleichsindex.

Selbst wenn sich die Rallye weiterhin auf wenige Aktien konzentriere, würde der S&P 500 eine unterdurchschnittliche Rendite von rund 7% erzielen, so die Strategen.

FMW/Bloomberg



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage

Die mobile Version verlassen
Place this code at the end of your tag:
Place this code at the end of your tag:
Capital.com CFD Handels App
Kostenfrei
Jetzt handeln Jetzt handeln

70,0% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld.