Die US-Börsen sind gestern unter Druck geraten, nachdem sich abgezeichnet hat, dass eine Einigung im US-Schuldenstreit doch nicht wie erwartet kurz bevorsteht. Der marktbreite S&P 500 gab 1,12 % auf 4.145 Zähler ab, während der Technologie-Index Nasdaq 100 ein Minus von 1,28 % auf 13.672 Punkte verbuchte. Vorbörslich setzt sich die Korrektur weiter fort. Die gestrigen Gespräche zwischen Demokraten und Republikanern sind erneut gescheitert, das zeigt, wie verhärtet die Fronten noch immer sind.
Ungeachtet der anhaltenden Hängepartie im US-Schuldenstreit gab es auch andere Warnzeichen für eine Korrektur nach dem zuletzt starken Anstieg der US-Indizes. Die jüngste Rally an der Wall Street wurde nämlich hauptsächlich von den Tech-Schwergewichten getragen. Bereits seit Jahresbeginn klafft eine Performance-Lücke zwischen den Aktien kleinerer Unternehmen und den großen Tech-Werten. Aufgrund der Rally von Apple, Nvidia, Microsoft und Alphabet war der Nasdaq regelrecht heiß gelaufen.
Seit Jahresbeginn hat der Nasdaq in der Spitze um 26 % zugelegt, der S&P 500 immerhin um 10 %. Doch die Marktbreite war zuletzt ein großes Manko, nur noch wenige Aktien stützten die Rally. Darüber hinaus gibt es weiterhin einige Belastungsfaktoren, wie sinkende Unternehmensgewinne, hohe Zinsen und eine drohende Rezession. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass sich viele Anleger fragen, ob die Rally nachhaltig ist oder ob doch noch ein herber Rückschlag droht.
Auch aus charttechnischer Sicht hat der S&P 500 eine kritische Zone erreicht, an der er zuvor schon mehrfach nach unten abgeprallt war. Mit der Veröffentlichung des FOMC-Sitzungsprotokolls heut Abend um 20:00 Uhr sowie frischen Inflationszahlen (PCE) am Freitag stehen impulsgebende Daten auf der Agenda. So eben erschien zudem die Meldung, dass am Mittwoch die nächste Verhandlungsrunde im Streit um die Schuldenobergrenze ansteht.
S&P 500: Korrektur nimmt Schwung auf
Der S&P 500 Futures auf CFD-Basis hat es schon wieder getan: Er ist an der Hürde bei rund 4.200 Punkten gescheitert. Am Freitag sprang er noch auf ein neues Jahreshoch von 4.227, doch seitdem geht es für den Index wieder abwärts. Zur Mittagszeit fiel der S&P 500 Futures bis auf ein Tief bei 4.140 Zählern. Im kurzen Zeitfenster (H1) notiert der RSI im überkauften Bereich. Es könnte sich demnach bald eine Gegenreaktion einstellen.
Doch aufgrund des Bruchs der Unterstützung bei 4.156 könnte sich die Korrektur anschließend sogar bis 4.112 und 4.071 ausweiten. Erst, wenn sich der S&P 500 wieder nachhaltig über 4.156 etabliert, ist mit einem neuen Anstiegsversuch in Richtung der massiven Widerstandszone bei 4.185/4.207 zu rechnen.
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