S&P 500 mit neuem Allzeithoch – längste Gewinnserie seit Mai

S&P 500 und Nasdaq erreichten gestern Abend ein neues Allzeithoch. Aktuell ist die Lage einfach: Die AMD-Aktie schloss gestern 23,7 % im Plus und war ein Push für den gesamten Tech-Markt, und damit auch für den S&P 500. Ständig neue KI-Deals mit OpenAI für verschiedene Big Tech-Firmen, und dann gestern auch für AMD. Mehr geht nicht? Bloomberg berichtet: US-Aktien schlossen gestern Abend auf einem Rekordhoch, angetrieben von Technologieaktien, da die Anleger den nun schon seit sechs Tagen andauernden Regierungsstillstand ignorieren und stattdessen einen milliardenschweren Infrastrukturvertrag bejubeln, der einen Boom bei den Ausgaben für künstliche Intelligenz signalisiert.

Der S&P 500 Index stieg um 0,36 % auf 6.740 Punkte und verzeichnete damit den siebten Handelstag in Folge mit Gewinnen – die längste Gewinnserie seit Anfang Mai. Der Nasdaq 100 Index stieg um 0,8 %, wobei Advanced Micro Devices um 23,7 % zulegte – der größte Gewinn seit dem 9. April – nachdem das Unternehmen einen Vertrag mit OpenAI über die Einführung einer KI-Infrastruktur unterzeichnet hatte, der laut dem Chiphersteller neue Einnahmen in Höhe von mehreren zehn Milliarden Dollar generieren könnte. Nvidia, der Hauptkonkurrent von AMD im Bereich Grafikprozessoren, verzeichnete mit einem Rückgang von 1,1 % nach dieser Ankündigung den größten Punktverlust im S&P 500.

Unter den einzelnen Aktien verlor AppLovin 14 % und verzeichnete damit den größten Rückgang seit dem 4. April, nachdem Bloomberg News berichtete, dass die Securities and Exchange Commission die Datenerfassungspraktiken des Mobilwerbungstechnologieunternehmens untersucht. Comerica legte um 14 % zu und verzeichnete damit den besten Tag seit Mai 2023, nachdem Fifth Third Bancorp zugestimmt hatte, die Bank für rund 10,9 Milliarden US-Dollar in Aktien zu kaufen. Dies ist die größte US-Bankenfusion in diesem Jahr. Die Aktie von Fifth Third fiel um 1,4 %. Tesla stieg um etwa 5,5 %, nachdem das Unternehmen eine Produktankündigung angedeutet hatte.

Der seit dem 1. Oktober andauernde Shutdown der US-Regierung verzögerte die Veröffentlichung des monatlichen Arbeitsmarktberichts am vergangenen Freitag, der für Anleger von entscheidender Bedeutung ist, da die Händler den Arbeitsmarkt genau beobachten, um zu sehen, ob dessen Abschwächung ausreicht, damit die Federal Reserve die Zinsen weiter senkt. Natürlich haben frühere Shutdowns der Wirtschaft oder dem Aktienmarkt nicht viel geschadet, und man geht davon aus, dass dies auch diesmal der Fall sein könnte.

„Der Aktienmarkt schüttelt die Schließung der Regierung ab und konzentriert sich mehr auf den Optimismus hinsichtlich der Gewinnmeldungen in der Quartalssaison, und die Aussicht auf weitere Zinssenkungen durch die Federal Reserve“, schrieb Robert Edwards, Chief Investment Officer bei Edwards Asset Management.

Eine Reihe alternativer Arbeitsmarktindikatoren deutete letzte Woche auf eine verhaltene Einstellungstätigkeit in den USA hin und verstärkte die Erwartungen, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung erneut die Zinsen senken wird. Das Weiße Haus verstärkte seinen Druck auf die Demokraten im Kongress, da die Schließung der Regierungseinrichtungen in die zweite Woche geht, und erklärte, man werde den Verweigerern eine weitere Chance geben, dem Ausgabenpaket zuzustimmen, bevor es zu Massenentlassungen von Bundesangestellten komme.

Die Rally im S&P 500 hält trotz vorsichtiger Prognosen und Warnungen vor überhöhten Bewertungen an. Daher richten Händler ihr Augenmerk auf den AI-Boom und die massiven Ausgaben, da dies einer der Haupttreiber des US-Aktienmarktes ist, der neue Höchststände erreicht hat. Bemerkenswert ist, dass Micron Technology um 1,7 % zulegte, nachdem Morgan Stanley das Unternehmen auf „Übergewichtet“ hochgestuft hatte und erklärte, dass der Chiphersteller mehrere Quartale mit zweistelligen Preissteigerungen vor sich habe. Unterdessen fiel Verizon Communications um 5,1 %, nachdem das Telekommunikationsunternehmen Dan Schulman zum CEO ernannt hatte, der Hans Vestberg ablöst. Die Aktien von Abercrombie & Fitch gaben um 7,8 % nach, nachdem JPMorgan-Analyst Matthew Boss seine Empfehlung für den Bekleidungshändler von „Übergewichten” auf „Neutral” gesenkt und seine Umsatzschätzungen reduziert hatte.

Ansonsten legen Aktien mit Kryptowährungsbezug zu, nachdem der Bitcoin am Wochenende ein neues Allzeithoch erreicht und am frühen Sonntag 125.000 USD überschritten hat. Strategy stieg um 2,3 %, während Circle Internet Group, Riot Platforms und MARA Holdings ebenfalls zulegten. Unterdessen stieg Critical Metals um 45 % und verzeichnete damit den besten Tag seit dem 16. Juni, nachdem Reuters berichtet hatte, dass die Trump-Regierung über eine Beteiligung an dem Metallbergbauunternehmen diskutiert habe.

Die Berichtssaison für Unternehmensgewinne beginnt nächste Woche mit den Ergebnissen von JPMorgan am 14. Oktober. US-Unternehmen dürften eine besser als erwartete Berichtssaison erleben, da die starke Konjunktur und die soliden Aussichten für KI die Schätzungen laut den Strategen der Goldman Sachs Group zu niedrig erscheinen lassen. Das Team um David Kostin erwartet, dass die sogenannte Magnificent Seven-Gruppe der Technologie-Schwergewichte die Erwartungen übertrumpfen wird.

FMW/Bloomberg

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