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Anzeichen einer Gewinnrezession S&P 500: Wie verarbeitet die Wall Street den Big Tech-Frust?

S&P 500: Wie verarbeitet die Wall Street den Big Tech-Frust?

Nach den Zahlen von Apple, Amazon und Alphabet dürfte Enttäuschung zum Ende der Handelswoche über der Wall Street liegen. Nachbörslich fielen die US-Börsen zurück, erwischt hat es dabei vor allem die technologielastigen Indizes Nasdaq und S&P 500. Unter dem Strich dürfte das Fazit der Wall Street nach der ereignisreichen Woche mit dem Fed-Zinsentscheid und den Quartalszahlen von Big Tech durchwachsen ausfallen.

Während ein eher dovisher Fed-Chef die Märkte beflügelt hat, holten die enttäuschenden Bilanzen von Apple und Konsorten die Märkte zurück auf den Boden der Tatsachen. Auch wenn die US-Notenbank das Tempo der Zinsanhebungen verlangsamt, ist das Risiko einer Gewinnrezession bei den US-Unternehmen hoch, das zeigt die laufende Berichtssaison.

Wall Street: Wochenfazit fällt gemischt aus

Der Zinsentscheid der US-Notenbank hat wie erwartet für keine Überraschung gesorgt, die Fed erhöhte den Leitzins wie zuvor angekündigt um 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent. Allerdings sorgte die anschließende Pressekonferenz von Jerome Powell dann doch noch für eine Überraschung, aus Sicht der Bullen, für eine positive. Denn im Vorfeld hatten die Marktteilnehmer befürchtet, dass der Fed-Chef seiner sehr hawkishen Linie treu bleibt. Aber es kam anders als gedacht. Jerome Powell sprach von einem Soft Landing der US-Wirtschaft und verlor kein Wort darüber, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr nicht senken würde. Die Aktienmärkte haben dies freudig zur Kenntnis genommen, insbesondere der S&P 500 und Nasdaq nahmen nach dem Fed-Event bullishes Momentum auf.

Nach den zuvor steilen Anstiegen von Meta Platforms, Apple, Amazon und Alphabet befinden sich die Aktien der Tech-Riesen am Freitagvormittag auf rotem Terrain. Insgesamt hat die laufende Berichtssaison bisher nur für wenige positive Überraschungen gesorgt, und das trotz deutlich gesenkter Analysten-Schätzungen im Vorfeld. Die eingetrübten Ausblicke der Unternehmen deuten bereits an, dass uns schwierigere Zeiten bevorstehen. Doch noch hält der Markt an der Hoffnung auf eine sanfte Landung fest. Sollte die befürchtete Rezession jedoch allmählich Form annehmen, so könnte der Gegenwind für den S&P 500 und Nasdaq nochmal zunehmen. Kurzfristig dürfte die Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts um 14:30 Uhr für Bewegung an der Wall Street sorgen.

S&P 500: Nächste wichtige Hürde voraus

Der S&P 500 (+9,3%) und Nasdaq 100 (+17,86%) sind beeindruckend in das neue Jahr gestartet. Dem S&P 500 gelang im gestrigen Handel der Sprung bis auf 4.178 Zähler, damit ist er der nächsten wichtigen Hürde bei 4.200 sehr nahe gekommen. Am Freitag notieren die US-Futures jedoch deutlich tiefer nach dem Big Tech-Schock. Im übergeordneten Bild hat der S&P 500 den langfristigen Abwärtstrend noch nicht beendet, dafür müsste er das Verlaufshoch bei 4.325 Zählern überwinden. Der S&P 500 hat am Donnerstag sein erstes „golden cross“ seit zweieinhalb Jahren erreicht. Das ist zwar ein starkes technisches Signal, muss aber nicht bedeuten, dass der Index seine Rally sofort fortsetzt.

Immerhin: Im kurzfristigen Zeitrahmen sieht das Chartbild wieder besser aus. Im gestrigen Handel durchbrach der Index das 78,6 % Retracement bei 4.144 Punkten der vorherigen Abwärtsbewegung. Sollte er sich darüber halten, dann könnte er die horizontale Widerstandszone bei 4.200/215 Punkte angreifen. Kommt es hier zum Durchbruch, wäre mit einem weiteren Hochlauf bis in den Bereich bei 4.325 Punkten zu rechnen.

Unter dem gestrigen Tagestief bei 4.129 Punkten könnte sich hingegen der Abwärtsdruck erhöhen. Ein Rücklauf bis 4.080 Punkte wäre dann wahrscheinlich. Fällt der S&P 500 schließlich unter die 4.000er Marke, könnten die Bären das Ruder übernehmen.

S&P 500 & Nasdaq: Rücksetzer an der Wall Street nach Apple-Zahlen

S&P 500-Chart von TradingView

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