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Steigende Kapitalmarkt-Zinsen als Korrektiv S&P 500: Wird Trump zum Party-Crasher?

Wiederholung von 2016?

S&P Trump Party
Foto: Bloomberg

Wird ein Sieg von Donald Trump der Party-Crasher für den US-Leitindex S&P 500? In der vergangenen Handelswoche aber war die US-Berichtssaison im Fokus: Über 40 Prozent an Marktkapitalisierung im S&P 500 hat in der Woche „der Wahrheit“ geliefert. Es gab eigentlich nicht die große Enttäuschung, die der Rally am Aktienmarkt ein Ende hätten bereiten können. Es war ein gemischtes Bild, das Salz in der Suppe war bei Titeln wie Microsoft oder Meta der Ausblick. Das genügte, um eine eigentlich schon überfällige Korrektur vor der US-Wahl auszulösen. Denn die Unternehmensdaten sind nach einer bei Bloomberg veröffentlichten Umfrage mit 45 Prozent die größte Sorge der Investoren vor dem Jahresende, deutlich vor dem Ausgang der US-Wahlen am kommenden Dienstag. Alphabet und Amazon überzeugten, Microsoft, Meta und Apple eher nicht, obwohl die vorher von der Wall Street abgesenkten Prognosen übertroffen wurden. Was aber nicht ausreichte bei den hohen Bewertungen der großen Tech-Titel. Jetzt fehlt nur noch der Highflyer des Jahres, Nvidia, der aber erst am 20. November seine Quartalszahlen präsentiert.

Deshalb gab es zu Monatsschluss eine kalte Dusche, der Nasdaq vollzog einen regelrechten Ausverkauf, was sogar noch zu einem leichten Monatsminus führte, genauso wie beim Leitindex S&P 500.

Ist damit der Boden bereitet für die so übliche Rally in den letzten beiden Handelsmonaten des Jahres? Eine Abkühlung eines überhitzen Marktes nach fünf Monaten steigender Notierungen ist eigentlich notwendig dafür, quasi als „condition sine qua non“.

Die Konjunkturdaten hingegen brachten bisher weiter keine Hinweise auf eine Rezession, die seit Ende 2022 immer wie ein Damoklesschwert über der Marktentwicklung schwebt. Auch nicht der große Arbeitsmarktbericht am Freitag, der eine sehr niedrige Zahl an neu geschaffenen Stellen verkündete.

S&P 500: Wall Street bereitet sich auf Trump vor

Die Wall Street bereitet sich anscheinend auf einen neuen und alten Präsidenten Donald Trump vor, erkennbar an den Wetten auf den Wahlausgang und der Positionierung von Investoren auf Assets, die vom radikalen Republikaner profitieren würden. Aber wäre damit schon ein guter Jahresausgang gewährleistet, insbesondere bei dem Programm von Trump, welches den einzig ernstzunehmen Gegner einer US-Regierung weiter auf dem Plan rufen würde: Der Anleihemarkt, der auch bei einer nur ansatzweise umzusetzenden Ankündigung der radikalen Pläne des Ex-Präsidenten reagieren müsste. Mit steigenden Renditen, die jegliche Zinspolitik der Fed nicht nur relativieren, sondern sogar konterkarieren würde. Mit einem weiteren Anstieg des Preises für Geld, ablesbar an der Rendite der zehnjährigen US Staatsanleihe, an der so ziemlich jeder Kredit in den USA gekoppelt ist.

Noch ist es nicht soweit, aber egal wer nach dem 5. November ins Weiße Haus einziehen wird, ein Anstieg der Kapitalmarktzinsen in Richtung 5 Prozent würde der Aktienmarkt sicherlich nicht mit Kursaufschlägen goutieren. Auch wenn sich einige der Unternehmen aus dem Kreise der Magnificent Seven in Richtung Donald Trump positioniert haben, stellt sich die eingangs gestellte Frage: Wird Donald Trump nach einer kurzen Euphorie zum Party-Crasher – oder ist es wieder einmal egal, welcher Präsident unter der Wall Street in den nächsten vier Jahren das Sagen haben wird? Bei der Radikalität des 78-jährigen und seinem Zollprogramm, speziell gegen China, ist diese bisher historisch belegte Erfahrung sicherlich mit einem großen Fragezeichen zu versehen. Denn die Konjunktur im Reich der Mitte schwächelt weiter, immerhin der große Wachstumstumstreiber im Jahrzehnt nach der globalen Finanzkrise, und auch Xi Jinping scheint mit seinen nächsten Stimulus-Programmen noch den Ausgang der US-Wahlen abwarten zu wollen.

Zunächst ein Rückblick auf die vergangene Börsenwoche.

S&P 500: Die Serie ist gerissen – und die Suche nach den Gründen

Gemeint ist die starke Kursentwicklung des S&P 500, der bis wenige Stunden vor dem Monatsende fast den sechsten Gewinn-Monat in Folge abgeliefert hätte. Fast, denn der Rückgang von 1,9 Prozent am Donnerstag führte zum ersten Minus-Monat seit einem halben Jahr.

Tage- oder bereits wochenlang konnte man ständig die mediale Suche verfolgen, was denn endlich die „ewige Rally“ an den Märkten stoppen würde. Beginnend bei der Geopolitik mit dem Warten auf eine israelische Reaktion auf den Angriff des Irans, dem Anstieg des Volatilitätsparameters VIX auf über 20, sich möglicherweise verschlechternden Wirtschaftsdaten, der Berichtssaison der US-Unternehmen für das dritte Quartal oder mit dem Anstieg der Kapitalmarktzinsen.

Augenscheinlich waren die letzten beiden Faktoren entscheidend für die Korrektur zu Monatsende. Was ist den letzten Tagen besonders stark gefallen? Die Wochen-Heatmap des S&P 500 bis zum Donnerstag offenbart es: Es waren besonders die großen, teuren Aktien, wie Nvidia, Microsoft oder auch Eli LIlly, die korrigiert haben. Und die aufgrund ihres Gewichts, für die starke Korrektur am 31. Oktober verantwortlich waren:

1 Wochen-Heatmap S&P 500 Anfang November
Ansonsten sieht man die vielen roten Kacheln, die einfach die Unsicherheit der Investoren vor der US-Wahl verdeutlichen. Damit wären wir nach langer Zeit wieder in der Normalität angekommen, denn dies ist ein Muster, welches man sehr häufig in Wahljahren finden kann. Ein Schwäche, die regelmäßig in den letzten Tagen vor der Wahl auftritt.

Zudem kommt, dass das Börsenjahr 2024 schon sehr im Extremum angekommen ist, wie es zahlreiche Tweets auf X gezeigt haben. So zum Beispiel einer von Global Market Investors. Hier eine kleine Zusammenfassung des verrücktesten Jahres in der modernen Geschichte – vor der Korrektur:

– Der S&P 500 liegt bereits 22 Prozent im Plus, mit 47 Allzeithochs, das beste Wahljahr seit fast 90 Jahren

– Bitcoin, Nasdaq und Versorger-Titel werden auf Rekordhöhe gehandelt

– Gold steht 34 Prozent im Plus, mit 41 Allzeithochs, auf dem Weg zur besten Performance in 45 Jahren

– Silber ist um 43 Prozent in die Höhe geschossen, auf ein Niveau, wie schon seit 12 Jahren nicht mehr gesehen

– 71 Prozent der globalen Notenbanken haben in diesem Jahr die Zinsen gesenkt, so viel wie in der Coronakrise und es kommen noch mehr

– Die USA haben einen Schuldenstand von bereits 36 Billionen Dollar und mit 1,83 Billionen Dollar aktuell das drittgrößte Haushaltsdefizit in ihrer Geschichte

– Das Engagement amerikanischer Haushalte in Aktien liegt auf dem Niveau der Dotcom Bubble von 2000

– Die Anzahl der US Anleger, die in den nächsten zwölf Monaten steigende Aktienkurse erwarten, steht mit 51,8 Prozent auf einem Rekordhoch

– Gleichzeitig verkaufen die großen Firmenbosse in den USA ihre Aktien „wie verrückt“

Es gäbe noch zahlreiche weitere Besonderheiten, aber diese Übersicht verdeutlicht bereits, dass es einfach zu einer Korrektur beim S&P 500 kommen musste, wie hoch sie jetzt auch ausfallen mag. Es fehlte wie immer ein Anlass, und es waren aus meiner Sicht eben zwei ganz wesentliche:

Der Anstieg der Kapitalmarktzinsen in Gestalt der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe bis auf 4,39 Prozent (nach 3,60% noch vor wenigen Wochen) und
die etwas gemischt ausgefallenen Ergebnisse der hoch bewerteten Aktien, bei denen man das Wachstum nicht mehr im gleichen Umfang in die Zukunft extrapolieren kann.

Die Folge sieht man schön im Future des S&P 500. Ab Monatsmitte begannen die Kurse im weltweit größten Index an zu bröckeln, der kleine Einbruch am letzten Handelstag führte zum ersten Monatsminus seit einem halben Jahr.

Chart Future S&P 500 Anfang November

Die Monatsbilanz der US-Indizes:

Dow Jones: minus 1,3 Prozent
S&P 500: minus 1 Prozent
Nasdaq Composite: minus 0,5 Prozent
Russel 2000: minus 1,5 Prozent

S&P 500 und das Sentiment: Skepsis macht sich bemerkbar

Nach dem Stimmungshoch von 50,8 Prozent bei dem Privatanlegern Mitte September hat sich das Sentiment doch etwas eingetrübt. Zwar gab es in dieser Woche einen kleinen Anstieg der optimistischen Investoren von 37,7 auf 39,5 Prozent, aber gleichzeitig ist der Anteil der Bären von 29,9 auf 30,9 Prozent gestiegen.

Was fast genau dem historischen Durchschnitt der Sentimentdaten entspricht. Also eigentlich nichts zu sehen von übergroßer Euphorie.

Wochensentiment AAII Members

Ähnliches könnte man von den aktiven Fondsmanagern behaupten, deren Investitionsquote zur Vorwoche bei 82,53 Prozent nahezu eingefroren zu sein scheint. Auch Big Money scheint sich vor dem Ausgang der Wahlen und den möglichen Kursturbulenzen ein wenig zu wappnen, aber schlussendlich ist man doch weiterhin in Aktien investiert (fast im Durchschnitt des zweiten Quartals bei 80,82%). Es könnte ja mit einem Präsidenten Trump vielleicht doch weiter nach oben gehen?

Am deutlichsten ist die Eintrübung der Stimmung im Barometer von CNN, dem Fear&Greed-Index, zu erkennen. Mit einem Fall auf 43 Prozent war man am Donnerstag wieder im Bereich der Angst angekommen, und es wäre sogar noch weiter nach unten gegangen, wenn sich nicht einer der sieben Unter-Indikatoren noch auf extremer Gier befinden würde: Der Junk Bond Demand, also der Aufschlag von Schrottanleihen zu den „sicheren“ US-Staatsanleihen, der weiterhin rekordverdächtig niedrig ausfällt.

Am Freitag stieg die Stimmung wieder auf 49 Punkte, in den neutralen Bereich. Man bräuchte eigentlich nur den Kursverlauf des Index zu betrachten, dann hätte man schon einen Hinweis auf das Sentiment der Privaten. „Nichts ist bullisher für Aktien als steigende Kurse – und vice versa.“

Die Konjunkturdaten der Woche – Abkühlung? Nichts Genaues weiß man nicht

Die Wirtschaftsdaten in dieser Woche brachten ein sehr gemischtes Bild, was eigentlich keine Feststellung eines übergeordneten Trends ermöglicht. Begonnen hatte es in dieser Woche mit dem Verbrauchervertrauen des Conference Board, welches mit 108,7 statt der erwarteten 99,5 Punkte hereinkam. Der Konsument ist anscheinend doch nicht so schlecht bei Kasse, denn dies zeigten am Donnerstag auch die Daten über die persönlichen Einkommen und Ausgaben der Amerikaner, die über den Erwartungen lagen. Und die US-Konjunktur hängt nunmal zu 70 Prozent von den Ausgaben der Verbraucher ab.

Die von der Fed so beachteten PCE-Preisdaten hielten sich tags darauf im Rahmen der Erwartungen, nur die Kernrate, ohne Energie und Lebensmittel, kam einen Tick höher herein als erwartet.

Verwirrend hingegen all die Daten zum US-Arbeitsmarkt in dieser Woche, vor denen man vorher schon gewarnt hatte, denn es musste durch die beiden großen Hurrikane in den USA und den Streik bei Boeing zu deutlichen Verzerrungen kommen. Zunächst enttäuschen die JOLTs, die Zahlen über die offenen Stellen, die mit 7,43 Millionen auf den schwächsten Stand seit Anfang 2021 gefallen waren. Dann aber zeigte der private Lohnabwickler ADP einen Anstieg der neuen Stellen auf 233.000, welches deutlich über den erwarteten 110.000 Arbeitsplätzen registriert wurde. Auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in dieser Woche lagen mit 216.000 unter den erwarteten 229.000. Geradezu gefürchtet hatten sich viele Investoren vor dem großen Arbeitsmarktbericht am 1. November, dem Wirtschaftsdatum mit der größten Relevanz für die Aktienmärkte. Und es kam zur großen negativen Überraschung mit nur 12.000 neu geschafften Stellen außerhalb der Landwirtschaft, statt der über 100.000 erwarteten. Die Arbeitslosenquote verharrte hingegen bei 4,1 Prozent.

Der Arbeitsmarkt verliert zweifelsohne an Stärke, was auch diese Übersicht von Charlie Bilello in einem größeren Kontext eindeutig feststellt. Aber genau das ist es, was die US-Notenbank mit ihren opulenten Zinsanhebungen hat erreichen wollen. Die Frage ist nur das Ausmaß, was tolerierbar ist:

Tweet Bilello Non Farm Payrolls langfristig

Damit gilt eine Zinssenkung der US-Notenbank in der nächsten Woche um 0,25 Basispunkte als nahezu gesichert. Aber im Endeeffekt waren die ganzen Wirtschaftsdaten in dieser Woche von keiner großen Aussagekraft, der Fokus lag eher auf den Quartalsergebnissen der fünf großen Tech-Unternehmen.

Relevanter dürfte schon eine Betrachtung der Verschuldungssituation in den USA sein, besonders im Hinblick auf eine künftige Wirtschaftspolitik.

Das Bruttoinlandsprodukt der USA ist in den letzten 12 Monaten um 1,4 Billionen Dollar gestiegen, die US-Verschuldung aber um fast 2 Billionen Dollar nach oben geklettert. Das bedeutet, dass auch das kürzliche Wachstum für das dritte Quartal sehr stark auf der Verschuldung des Staates beruht. Und jetzt kommt entweder Donald Trump oder Kamala Harris und beide wollen die Staatsverschuldung durch ihre Programme weiter antreiben.

Die logische Schlussfolgerung: Dies wird der Anleihemarkt nicht mehr ohne heftige Gegenreaktion zulassen. Damit gilt: Hört nicht darauf, was die künftige US-Administration machen will, sondern seht auf das, was sie tun kann.

Die Freitagsschlusskurse

Die Serie beim S&P 500 ist gerissen, nach sechs Gewinnmonaten in Folge, gab es ein erstes kleines Monatsminus. Klingt fast nach einer Wiederholung der Vorwoche, aber da war es das Ende einer sechswöchigen Gewinnstrecke.

Durch die letzten beiden Wochen hat der Index fast in das saisonale Muster beim S&P 500 vor Wahlen zurückgefunden. Der Monat November begann aber positiv, waren es die Millionen Sparpläne auf ETFs, die zu Monatsbeginn ausgeübt werden?

Der Wochenschluss:

Dow Jones: plus 0,69 Prozent, 42.052 Punkte, Vorwoche 42.114 Punkte
S&P 500: plus 0,41 Prozent, 5728 Punkte, Vorwoche 5808 Punkte
Nasdaq Composite: plus 0,80 Prozent, 18.239 Punkte, Vorwoche 18.518 Punkte
Russell 2000: plus 0,62 Prozent, 2210 Punkte, Vorwoche 2208 Punkte
Dax 40: plus 0,93 Prozent, 19.255 Punkte, Vorwoche 19.464 Punkte (Xetra-Schluss)
Volatilitätsindex VIX: 22,09 Punkte, Vorwoche 20,29 Punkte
10-jährige US-Staatsanleihe: 4,376 Prozent , Vorwoche 4,240 Prozent
2-jährige US-Staatsanleihe: 4,210 Prozent, Vorwoche 4,102 Prozent

Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe erreichte am Freitag mit 4,39% ein 4-Monatshoch.

Fazit

Was war das jetzt in dieser Woche? Der Beginn einer Korrektur des S&P 500 in einem überragend guten Wahljahr oder aber eine kurze und notwendige Abkühlung Ende Oktober/ Anfang November, damit der Boden bereitet werden kann für eine Jahresendrally? Denn diese geschah in den letzten Jahren stets nach einer Herbstkorrektur, in der die Investoren skeptischer wurden und einige Chips vom Tisch nahmen. Soweit sind wir eigentlich noch nicht. Die Korrektur war bis jetzt nur ein Korrektürchen.

Bei den letzten beiden Wahlen von 2016 und 2020 kam es nach dem Wahltag rasch zu einer Rally, aber nachdem es zuvor ab September massive Korrekturen gegeben hatte. Der Kursanstieg erfolgte also aus einer Phase von Unsicherheit und Pessimismus. Dies ist in Wahljahr 2024 gänzlich anders gelaufen, der bisher kleine Rückschlag Ende Oktober macht etwas misstrauisch.

Und was die Wahl angeht, deutet Vieles auf einen Präsidenten Trump hin. Aber man muss sich die letzten Wahlvorhersagen betrachten, ob beim Brexit in Großbritannien, bei der Niederlage Hillary Clintons oder beim Ausgang der Bundestagswahlen in Deutschland. Die Prognosen lagen stets anders. Der Wirtschaftspsychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahneman hatte es in seinem Lebenswerk so bezeichnet: Wahlprognosen sind sehr von Unsicherheit geprägt und eigentlich unmöglich, denn man befindet sich in einem „Zero Validity Environment“, weil es keine stabilen Rahmenbedingungen gibt und die Stimmung blitzartig umschwenken kann. Die Wall Street ist sich hier vielleicht zu sicher.

Viele Investoren haben bereits sogenannte Trump-Trades durchgeführt, in Erwartung des zuletzt so Wahrscheinlichen. Und es gibt hierzu immer wieder Rückblicke, wie sich die Börsenkurse nach der Wahl von Donald Trump 2016 entwickelt haben. Mit der anschließend durchgeführten Senkung der Unternehmenssteuern von 35 auf 21 Prozent und der vergünstigten Repatriierung von Auslandsgewinnen. Dieser Effekt ist nicht mehr wiederholbar und wahrscheinlich schlägt auch ein weiteres Mal das Prinzip der Reflexivität durch. Nämlich, dass sich Investoren auf das früher Erlebte einstellen und alte Entwicklungen antizipieren, die dann aber nicht mehr in denselben Umfang möglich sind. Donald Trump hat in dem hoch verschuldeten Amerika nicht mehr den Freiraum früherer Tage, denn es gibt ein großes Regulativ – den Rentenmarkt! Deshalb sollten sich die Börsianer an ein sehr bekanntes Börsen-Bonmot erinnern: Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich!

We will see!



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26 Kommentare

  1. Ein erstklassiger Übersichtsbeitrag! Gibt klare Hinweise für eine faktenbasierte Anlagestrategie der nächsten Wochen: Investiert bleiben aber Pulver trocken halten für einen möglichen Rückschlag. Die Märkte dürften volatil bleiben. Wer da die Nerven behält wird à la longue eine sehr positive Überraschung erleben.

  2. @Wolfgang Müller, wie immer sehr guter Beitrag der die wöchentlichen Geschehnisse und Aussichten sehr gut zusammenfasst. Die Divergenzen sind im Gesamtsystem schon derartig gravierend, dass ich meine Positionierung in den letzten 2-3 Tagen auf eine gewisse Rückkehr zur „Normalität“ ausgerichtet habe. Das ist ja schon verrückt gewesen in letzter Zeit: Stark steigende Marktzinsen trotz FED-Senkung, Goldstärke trotz Dollarstärke und Aktienkurse stark trotz steigender Marktzinsen. Die Aktienmärkte haben zumindest schonmal mit einem schönen Impuls nach unten angefangen zu korrigieren.

    – 10-jährige Staatsanleihe USA Long (fallende Zinsen), Start mit Schlusskurs vom 01.10.2024
    – Gold short, Start bei 2’775

    Darüberhinaus haben sich eine Reihe von Trading-Signalen in diversen Währungspaaren in meinem Algorithmus ergeben:

    – GBPUSD Long, Start bei 1.2870
    – NZSUSD Long, Start bei 0.5945
    – CHFNOK Short, Start bei 12.75
    – GBPNZD Short, Start bei 2.18
    – GBPJPY Short, Start bei 199.25
    – USDNOK Short, Start bei 11.05
    – USDSEK Short, Start bei 10.74
    – USDJPY Short, Start bei 153.5
    – USDSGD Short, Start bei 1.325
    – EURSEK Short, Start bei 11.64

    Die Wahlen in den USA und der Wirtschaftskalender in der vor uns liegenden Woche, wird vermutlich die Volatilität ganz schön nach oben treiben. Darum habe mich grösstenteils in Optionen positioniert und weniger in CFDs und noch ziemlich Cash zum Nachlegen reserviert. Bin sehr gespannt auf die nächste Zeit wie sich die Märkte entwickeln.

    Im Nasdaq bleibe ich weiterhin langfristig short, nehme bei Gelegenheit kleinere Zwischengewinne mit. Die Tech-Werte sind aus meiner Sicht einfach immer noch zu teuer. Habe mir da zusätzlich auch noch einige stark überkaufte Einzelwerte rausgepickt.

    1. GBPUSD Long bei 1.3025 soeben geschlossen.
      Start bei 1.287 (siehe oben).
      Gewinn auf das eingesetzte Kapital:
      1.2% * Hebel 50 = 60%

    2. USDSGD Short gerade bei 1.3145 geschlossen.
      Start bei 1.325, siehe oben.
      Gewinn: 0.79% * Hebel 40 = 31.6%

      1. der schmalspur warren buffet hat schon wieder eine überschiessende, produktive episode

        ja, ich weiss, man soll sich über kranke nicht lustig machen……

        daher diesmal kein memo aus der antike

        1. @1150. ich drücke Ihnen fest die Daumen, dass Sie den richtigen Arzt finden. Bis dahin gute Besserung!

    3. USDNOK Short bei 10.93 geschlossen.
      Eröffnung bei 11.05, siehe oben.
      Gewinn: 1.09% * Hebel 40 = 43.4%

    4. CHFNOK Short soeben bei 12.625 geschlossen.

      Start bei 12.75, siehe oben.

      Gewinn: 0.98% * Hebel 40 = 39.2%

      PS: Sehr erfreulich ist die Entwicklung von Gold Short. Habe da bei 150% im Gewinn etwa 10% meines Einsatzes glattgestellt. Den Rest lasse ich erstmal weiterlaufen.

    5. NZDUSD Long geschlossen bei 0.6030.
      Start bei 0.5945, siehe oben. Gewinn: 1.43% * Hebel 50 = 71%.

      PS: Die 10-jährigen US-Staatsanleihe ist wieder auf dem Weg nach oben (sinkende Zinsen), so dass mein Einstandspreis schon wieder erreicht bzw. übertroffen wurde (Schlusskurs vom 01.11.2024).

    6. GBPNZD Short bei 2.155 geschlossen.

      Start bei 2.18, siehe oben.

      Gewinn: 1.15% * Hebel 50 = 57%

      1. @ ..nix

        beim monopolytrade wieder ein morgendliches bonjour tröpfchen gehabt und jetzt?

        was machen deine bitchcoins, die du 2010 um 40 cent gekauft haben willst?

        1. @1150. keine Ahnung welche Bitcoins Sie meinen? Sie haben sicherlich welche nehme ich an.

          1. ….nix,

            hast ja gestern grossartig in „wir“ form mitgeteilt,

            dass bitcoin 2010 nur $ 0,40 gekostet hat, nun bei $ 82,200 liegt

            warst wohl damals in allen bereichen genauso unterernährt wie heute,

            dass du hier deine monopolygewinne mitteilst, nur für dich:

            suum cuique, wie die antiken barbaren zu sagen pflegten

          2. @1150, habe ich jetzt Bitcoins oder nicht? Sie sollten sich irgendwann mal entscheiden.

    7. XAUUSD Short bei 2’591 zu 80% geschlossen. Die restlichen 20% laufen weiter mit grosszügigem Stopp auf Einstiegsniveau. Schätz mal da geht noch ein wenig was bis 2550 ungefähr, bevor dann erstmal wieder eine Erholung einsetzt.

      Einstieg bei 2’775, siehe oben.

      Gewinn: 6.6% * Hebel 50 = 332%

      1. Gold Short, die restlichen 20% bei nahezu 2550 geschlossen.

        Start bei 2775, siehe oben.

        Gewinn: 8.1% * Hebel 50 = 405%

        Aktuelle Kosteninformation Short, pro Unze und Monat für alle die meinem, dass die Kosten den Gewinn auffressen, das Gegenteil ist hier der Fall:

        Provision Öffnen: 0.0015%
        Provision Schließen: 0.0015%
        Spread aktuell: 0.008%
        Swap-Punkte: -0.073% (Vergütung)

        Daraus ergeben sich totale Kosten, hier insgesamt jedoch Vergütung wegen Swap-Punkten, erhalten: 0.062%, das sind 1.60 USD pro Unze und Woche zusätzlich zum Gewinn.

        Heutige Berechnung laut Kalkulator meines Brokers, basierend auf dem letzten Schlusskurs von 2572.90.

        Ich habe in den letzten Wochen immer wieder davor gewarnt, bei Höchstkursen Gold zu kaufen, bin gespannt wie lange die Langfristanleger warten müssen, bis sie wieder im Gewinn liegen mit jetzt schon rund 10% Verlust plus Investionskosten von 5-10%, je nach Stückelung und Aufbewahrung.

        Verglichen mit meinem Gewinn von durchschnittlich rund 350% in nur zwei Wochen, müsste die Anlage in physisches Gold einen Wert von 12‘500 USD pro Unze erreichen. Ein Kurs den wohl kaum einer aus der „Goldsekte“ hier erleben wird, vielleicht aber doch wenn irgendein Horrorszenario eintrifft? Mit dem nächsten Rebound werden neue „Jünger“ hoffnungsfroh in die Investition von Gold gelockt. Mittelfristig sehe ich jedoch nach einer Konsolidierungsphase sogar noch weiteres Abwärtspotenzial. Das Schneeball- und Übertreibungssystem, macht auch vor Gold nicht Halt. Es ist gut möglich, dass man dabei Langfristverluste erleidet.

        1. Geltungssucht ist unheilbar

          @ Perma, ihre Rechnung mit dem Goldpreis ist wohl die Spitze der Dummheit. Wenn sie auf einen kleinen Betrag 350% Gewinn machen wäre das bei einem vernünftigen Golddepot vielleicht 2 bis 3%.
          Wollen sie wirklich auf FMW ALLE für dumm verkaufen?
          Kürzlich meinten sie Goldanleger hätten krankhafte Anzeichen von Sicherheisbedürfnis u.s.w.
          Wenn ein Trader wie sie dauernd Gewinne meldet und noch nie einen Verlust ist das wohl auch krankhaft und eher unglaubwürdig. Ich würde auf krankhafte Geltungssucht tippen.
          Über 70% der Trader verlieren Geld , nur ein Superstar gewinnt immer.

          1. @Wechselbalg, herrlich wie Sie on fire sind heute :-)

            Wenn nach Ihrer Definition die „Spitze der Dummheit“ bedeutet, dass ich mit Gold short einen sagenhaften Gewinn gemacht habe, dann bin ich gerne „dumm“.

            Und Gold rauscht weiter in die Tiefe heute. Was sagen Sie dazu? Menschen die blauäugig am Hochpunkt gekauft haben, werden nun gnadenlos abgezockt. Es funktioniert eben nicht nur mit Tulpen, sondern auch mit Ihrem geliebten Gold.

            Ich habe da oben am 3. November 2024 14:27 Uhr die Zusammenstellung meines Depots mit 13 Werten dokumentiert. Mir geht es nicht um „Geltungssucht“, sondern eher darum zu zeigen, dass es entgegen der landläufigen Meinung möglich ist, mit Trading Geld zu verdienen. Sieben Werte habe ich bereits mit sehr grossen Erfolg abschliessen können, fünf stehen noch aus. Wir werden sehen, ob ich die auch noch im Plus beenden kann. Das sind keine so einfachen Kandidaten. Mal sehen wie es ausgeht. Jeder kann es selbst verfolgen und nachvollziehen wenn er will, so auch Sie.

            Bei Ihnen würde ich auf krankhafte Missgunst tippen. Sie müssen wirklich aufpassen, dass Sie nicht vom Neid zerfressen werden. Passen Sie auf sich auf und gute Besserung!

    8. GBPJPY Short bei 196.5 geschlossen.

      Start bei 199.25, siehe oben.

      Gewinn: 1.4% * Hebel 50 = 69%

    9. EURSEK Short wurde soeben von meinem Algorithmus automatisch geschlossen

      Start bei 11.64, siehe oben

      Geschlossen mit 11.5

      Gewinn: 1.2% * Hebel 50 = 60%

    10. Zehnjährige Staatsanleihe auf steigende Kurse geschlossen

      > Short auf 10-jährige US Anleihenrendite

      Start mit Schlusskurs vom 01.11.2024 bei 4.385 (Anleihenrendite)

      Geschlossen eben bei 4.299 (Anleihenrendite)

      Gewinn: 1.96 % * Hebel 50 = 98%

    11. Der Algorithmus hat USDJPY Short bei 152.25 geschlossen.

      Start bei 153.5, siehe oben.

      Gewinn: 0.81% * Hebel 50 = 40.7%

      Nur noch ein Wert ist von dem anfänglichen Portfolio mit 12 Positionen übrig. Alle bisher geschlossenen Werte mit Gewinn. Schönen Tag allen.

  3. @Wolferl, danke für deine Sicht die Dinge.
    Ob der Trump gewinnt sei erstmal dahin gestellt.
    Eins steht aber fest – im Falle einer Niederlage wird Trump ein riesen juristisches Theater veranstalten. Wie reagieren die Märkte?
    Auch die kommende FED-Sitzung mit den Zinssenkungserwartungen ist nicht außer Acht zu lassen.
    Schon irgendwie eine interessante Verkettung😅
    Diese Dinge sind akut und werden die Märkte erstmal eine Weile beschäftigen, in welche Richtungen stellt sich die Frage und wie Volatil werden die Reaktionen ausfallen.
    Die aktuelle Rallys, ob es Indizes, Bitcoin oder Gold ist, werden aus meiner Sicht von der Dollarschwäche genährt und von der Dollarstärke in die Korrektur gezwungen.
    Mein SP500/USD-Index zeigt, dass der SP viel niedrigeren Dollarpreis braucht um weiterhin robust am Tempo zu bleiben.
    Ich schaue erstmal Mal von der Seitenlinie nach Übersee.

  4. @ Supertrader, Trading – Signale sind aber keine Abschlüsse .Dann brillieren sie immer mit Hebelwirkung und Prozentgewinnen.Damit können sie nur bei Anfängern brillieren.Wo sind Spesen und Kosten der Trades ? 43% eines kleinen Trades abzüglich Kosten ergibt fast IMMER – NICHTS. Bei Kommentaren über die Langfristanlage Gold , das nur selten getradet wird , wollten sie doch immense Spesen sehen.Bei der 10 jährigen US- Anleihe liegen sie gewaltig daneben und ihren immer erwähnten NASDAQ Short liegt wegen Zeitverlust auch im Minus. Wann melden sie uns einmal auch ihre zahlreichen Verluste die jeder Trader macht. Uns bösen Neidern würde es helfen wenn sie nicht so AUSSERIRDISCH erscheinen würden.
    Wenn sie nicht wissen was Verluste sind? Können sie googeln!

    1. Die Kosten der CFDs zum Beispiel sind bei mir äußerst gering und prozentual zum Marktwert, d.h. die Höhe des Einsatzes ist nicht entscheidend. Bei Shortposition bekomme ich sogar eine kleine Vergütung von meinem Broker, habe also hier überhaupt keine Kosten sondern Einnahmen. Ihre Ahnungslosigkeit überrascht mich immer wieder aufs Neue. Der absolute Hit war ja neulich, als sie mir erklären wollten, wie der Dollar Index berechnet wird. Da konnte ich fast nicht mehr vor lauter Lachen. Es fällt mir zunehmend schwer, mich auf ihr äußerst niedriges Niveau hinab zu begeben.

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