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S&P500: Lösen die Ölpreise die Rezession aus? – Dieser Indikator gibt die Antwort

S&P500: Lösen die Ölpreise die Rezession aus? - Dieser Indikator gibt die Antwort

Ist der S&P500 dabei die Anleger aus dem Markt zu schütteln? Die steigenden Ölpreise könnten ein Trigger für eine Rezession sein und die Aktienmärkte auf Talfahrt schicken. Es wurde zwar nicht jede Rezession durch steigende Ölpreise ausgelöst, aber jeder Anstieg der Ölpreise über ein bestimmtes Level hat immer eine Rezession zur Folge gehabt. Kommt es diesmal auch so? Muss es nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist hoch.

S&P500: Der schnellste und dynamischste Boom

In letzten zwei Jahren haben wir den schnellsten wirtschaftlichen Boom beziehungsweise den größten Aktienboom in der Geschichte der Börse gesehen. Der S&P500 konnte sich innerhalb von nur zwei Jahren seit seinem Corona-Crash-Tief im März 2020 mehr als verdoppeln. In Zahlen ausgedrückt: Der Leitindex der Welt stieg von seinem Tief bei 2.237 Punkten um 2.559 Punkte an bis zu seinem Allzeithoch bei 4.796 Zählern. Ausgelöst wurde der künstliche Aufschwung einmal mehr durch die Notenbanken, die per Liquiditätsflutungen und Nullzinsen die Märkte vor einer tiefen Rezession bewahrt haben.

Schaut man sich frühere Zyklen an, dann wird schnell klar, dass wir uns in der Endphase eines langen Bullen-Zyklus befinden. Nach dem Corona-Crash konnten Anleger massiven Renditen an den Aktienmärkten erwirtschaften. Dazu beigetragen haben die enormen Gewinnzuwächse vieler Unternehmen während der Corona-Pandemie. In erster Linie waren es die Big-Techs wie Apple, Alphabet, Amazon, Nvidia und Microsoft, die kräftig profitieren konnten und den S&P500 angetrieben haben.

Der Ölpreis und die Inflation

Aktuell sehen wir aber eine grundlegende Veränderung des Marktumfelds. Es ist vor allem die Inflation, die Sorgen bereitet. Ausgelöst durch Lieferkettenprobleme und explodierende Energiepreise, kann diese nur noch durch eine straffere Geldpolitik gebremst werden. Ein entscheidender Faktor, der zum Anstieg der Inflation beiträgt, ist der Ölpreis. In der Vergangenheit haben extreme Höchststände beim Ölpreis die Weltwirtschaft ins Wanken gebracht.

Infolge des Ukraine-Kriegs sind die Ölpreise bis auf das Niveau von 2008 angestiegen. Sowohl das US-Öl WTI als auch die Nordsee-Sorte Brent konnten über 120 USD je Barrel klettern. Dadurch nimmt das Inflationsrisiko zu, da sich so gut wie alles verteuert. Die rasant gestiegenen Ölpreise müssen sich jedoch nicht sofort auf die Wirtschaft auswirken und diese in eine Rezession stürzen. Es kann Monate und länger dauern, bis eine Rezession schließlich einsetzt. Allerdings zeigt die Geschichte, dass eine ausufernde Inflation häufig in einer Rezession endete.

Kann ein Indikator eine Rezession vorhersagen?

Der im nachfolgenden Video vorgestellte Indikator misst die Abweichung des Ölpreises von seinem Trend. Der Indikator besagt im Grunde, dass jedes Mal, wenn eine bestimmte Abweichung vom Trend erreicht wird, es zu  einer Rezession kommt. Peter von Game of Trades untersucht diese Annahme und gibt eine Einschätzung, ob eine Rezession droht. Anhand von diversen Indikatoren, wie zum Beispiel dem in den USA viel beachteten 100-Wochen-Durchschnitt, versucht er die Wahrscheinlichkeit zu ermitteln.

S&P500: Was bedeutet das nun kurzfristig für Anleger und Händler?

Anleger wurden in den vergangenen zwei Jahren darauf getrimmt, den Dip zu kaufen. Sollte man also jetzt auch zugreifen? Jein, kurzfristig bietet der Dip sicherlich auch Chancen. Denn die hohe Volatilität, die derzeit an den Aktienmärkten ihr Unwesen treibt, führt immer wieder zu starken Erholungsrallys. Wie sich der S&P500 und Konsorten in den nächsten Monaten entwickeln, hängt davon ab, wie es mit der Inflation weitergeht. Sollten es im April oder Mai zu einem Rückgang der US-Verbraucherpreise kommen, dann lässt auch der Druck auf die US-Notenbank nach. Die Fed wäre demnach nicht mehr gezwungen, auf Biegen und Brechen mit Zinserhöhungen der Inflation entgegenzuwirken. Ein Peak in der Inflationsentwicklung wäre also gut für die Aktienmärkte.



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