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Bank of America warnt S&P 500: Anleger könnten in den Ausverkauf schlafwandeln

Laut eines viel beachteten Wall Street-Strategen sollte man den S&P 500 verkaufen, wenn das Niveau von 4.200 Punkten erreicht ist. Also bald?

Grafik mit Abwärtspfeil

Aktuell sehen wir den S&P 500 bei 4.177 Punkten. Die Anstiege in den letzten vier Wochen waren enorm mit +9 % seit Jahresanfang. FOMO – die Angst Gewinne zu verpassen – ließ in den letzten Wochen wohl viele Anleger auf den fahrenden Zug aufspringen. Jetzt gibt es eine kritische Stimme, die man beachten sollte. Die Börsenrally an der Wall Street ist laut der Bank of America inzwischen überzogen, und Anlegern drohen brutale Kursverluste, wenn in der zweiten Jahreshälfte die Konjunktur einbricht.

Der “schmerzhafteste Trade” sei immer die “aufgeschobene Apokalypse”, schrieb laut Bloomberg ein Strategenteam unter der Leitung von Michael Hartnett in einer Analyse. In den ersten sechs Monaten des Jahres dürfte sich die US-Wirtschaft zwar als robust erweisen. In den nächsten Monaten allerdings drohe die Inflation wieder aufzuflammen, und im zweiten Halbjahr könnte es zu einer vertieften Rezession kommen.

Globale Aktienfonds verzeichneten in den vergangenen vier Wochen Zuflüsse im Volumen von 44,7 Milliarden Dollar, so zitierte die Bank of America Daten von EPFR Global. Die Börsen haben seit dem Jahreswechsel deutlich zugelegt. Schub brachten Anzeichen nachlassender Inflation, Optimismus in Bezug auf die Wiedereröffnung Chinas und die Hoffnung, dass Gegenwind bei der Konjunktur die Zentralbanken der Welt zwingen werden, ihre Zinserhöhungen zu unterbrechen.

Die heute vorgelegten US-Arbeitsmarktdaten zeigten, dass die amerikanischen Arbeitgeber im Januar mit +517.000 viel mehr Stellen geschaffen haben als erwartet, während die Arbeitslosenquote auf ein 53-Jahres-Tief fiel. Dies illustriert die Robustheit des Arbeitsmarktes trotz der aggressivsten Straffungskampagne der Federal Reserve seit einer Generation. An der Börse indessen überwiegt merklich das Verkaufsinteresse. Hartnett empfiehlt Anlegern, mit dem Verkauf des S&P 500 zu beginnen, wenn er über 4.200 Punkte liegt, also 23 Punkte über dem aktuellen Niveau. Vergangenes Jahr lag der BofA-Stratege mit seinem Börsenpessimismus richtig.

TradingView Chart zeigt den Kursverlauf des S&P 500 in den letzten zwölf Monaten.

FMW/Bloomberg



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7 Kommentare

  1. Hallo Herr Kummerfeld….“An der Börse indessen überwiegt merklich das Verkaufsinteresse“…den Satz verstehe ich nicht…

  2. Was für viele „Bullshit-Jobs“ werden das wieder sein? Die Wirtschaft brummt und wird sich so schnell auch nicht abkühlen, deshalb werden ihr auch weitere Zinsschritte nichts ausmachen und die Inflation wird vermutlich lange über 2 % bleiben. Das ist bullisch. Nach so einem Corona-Schock muss halt einiges aufgeholt werden. Der Schlüsselfaktor wird aber China sein, wenn es dort wieder richtig los geht kann man die Krisenfantasien beerdigen. Beim S&P kann bei ca. 4200 eine Welle 4 eintreten, die in etwa auf das jetzige Level oder auch leicht darunter zurückfallen dürfte. Dann ist nochmal Rally angesagt, bevor die grosse Welle 2 dann eine deutliche, scharfe Korrektur bringen dürfte, aber keine neuen Tiefs mehr.

  3. Stimmt. „Sell“ ist halt keine Anlageempfehlung sondern ein Hilferuf der (des) Short-Seller(s), QT eine Fiktion, denn der Refinanzierungsbedarf der Industrieländer ist gewaltig. Die Übertreibungen des QE mögen Vergangenheit sein, aber solange Anleihen mit langer Laufzeit keine positive Rendite bringen, der Immobilienmarkt schwierig bleibt, Rohstoffe zyklisch sind, wird es auch beim S&P nur kurz dauernde Rücksetzer geben können.

    1. Geld wird regnen wie Kamelle! Helau und Alaaf! <3 #infinitemoney

      P.S.:Mit Refinanzierung ist werthaltiges Geld gemeint.

  4. Corona Turbo hat fertig

    @ Andreas, kleiner Überlegungsfehler, die Börsen sind wegen Coronastimulus viel höher als vor Corona gestiegen. Es gibt also Nichts aufzuholen sondern abzubauen in Richtung Normalität.Vorcoronahoch beim S&P etwa 3400Pt. beim Nasdaq etwa 9600 Pt.

  5. Dr. Helmut Dillenburg

    Ich habe den Eindruck, dass an der Börse viele sogenannte Experten immer wieder Analysen und Nachrichten lancieren um eigene Geschäfte zu befördern. Nur so ist m.E. zu verstehen, dass gleichzeitig Bullen und Bären zu ganz widersprüchlichen Aussagen kommen. Am besten fährt man, zwar alles aufzunehmen, selbst zu bewerten und dann zu eigenen Schlussfolgerungen zu kommen.

  6. Sell the rally and buy the dip.

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