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Staatsschulden in 2018 deutlich gesunken – drei Bundesländer tanzen aus der Reihe

Wir nennen es in diesem Fall Staatsschulden, obwohl die folgende Gesamtkennzahl mit dem Begriff „Öffentliche Schulden“ bezeichnet wird. Denn hierin sind auch Schulden von Sozialversicherungen und Bundesländern inkludiert (die Länder sind ja auch „der Staat). Nach vorläufigen Daten vor vier Monaten liegen jetzt die endgültigen leicht abweichenden Daten für Ende 2018 vor. Im Vergleich von 2017 auf 2018 sind die deutschen Staatsschulden um 52,5 Milliarden Euro auf 1,917 Billionen Euro gesunken. Das ist ein Rückgang von 2,7%. Gleich vorweg: Die Sozialversicherungen konnten im letzten Jahr ihre Schulden um 71% reduzieren auf nur noch 127 Millionen Euro!

Staatsschulden auf Länder-Ebene

Die Staatsschulden auf Länderebene gehen überall zurück. Nur Hamburg (+5,5%), Schleswig-Holstein (+5,8%) und Bremen (+3,3%) zeigen wachsende Schuldenstände. Bei den ersten beiden ist die Sachlage eindeutig. Durch die Zusatzverschuldung zur Befriedigung der HSH Nordbank-Garantien mussten sie ihre Schuldenstände kräftig rauffahren! Aber wie bitteschön hat Bremen es geschafft seinen Schuldenstand zu erhöhen? Schon eine Meisterleistung, ganz ohne HSH-Sonderkosten! Aber ansonsten geben die Bundesländer Vollgas beim Schuldenabbau. Bayern hat im letzten Jahr seine Schuldenlast um 13,9% reduziert! Sachsen hat seine Last um 9,4% reduziert auf nur noch 1,4 Milliarden Euro. Bald ist man dort schuldenfrei!

Bund

Während die Länder ihre Schuldenlast im Jahresvergleich um 2,7% auf 570 Milliarden Euro reduziert haben, ist es beim Bund ein Rückgang von 2,4% auf 1,21 Billionen Euro Staatsschulden. Tja, die letzten Jahre konnte der Bund gut Schulden abbauen. Im laufenden Jahr wird es wohl ein kleinerer Abbau-Betrag werden, und im Jahr 2020 wird es dann zum Stillstand kommen aufgrund der schlechter laufenden Konjunktur?

Gemeinden

Die Gemeinden konnten ihre Schuldenlast in 2018 um satte 5% reduzieren! Dazu sagen die Statistiker aktuell im Wortlaut:

Die Gemeinden und Gemeindeverbände senkten ihren Schuldenstand um 5,0 % beziehungsweise 7,0 Milliarden Euro auf 132,8 Milliarden Euro. Darin nicht enthalten sind die Schulden von kommunalen Eigenbetrieben, die als Marktproduzenten tätig sind, in Höhe von 24,1 Milliarden Euro. Mit Ausnahme von Baden-Württemberg und Niedersachsen konnten die Gemeinden und Gemeindeverbände aller Länder ihre Schuldenstände reduzieren. Der Anstieg in Baden-Württemberg betrug 1,5 % und in Niedersachsen 1,2 %. Starke Rückgänge der Schuldenstände gab es in Sachsen (-9,3 %), Thüringen (-7,6 %) und Mecklenburg-Vorpommern (-7,1 %). Besonders groß war der Rückgang in Hessen (-26,5 %). Hier ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Landesregierung mit dem Programm „Hessenkasse“ im Jahr 2018 rund 4,8 Milliarden Euro kommunaler Kassenkredite abgelöst hat, die in der Schuldenstatistik nicht mehr nachgewiesen werden. Ohne diese Ablösung der Schulden wäre der Schuldenstand der hessischen Kommunen um 0,6 % gestiegen.

Die folgende Statistik zeigt die Staatsschulden umgemünzt auf den einzelnen Bürger, je nach Bundesland.

Staatsschulden je Einwohner nach Bundesland

Staatsschulden Ende 2018 Gesamtüberblick



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