Zwei große Massenhersteller hat die europäische Autoindustrie. VW meldete gestern bereits miese Quartalszahlen. Der Umsatz blieb im Jahresvergleich zwar stabil, der Gewinn aber sank um 60 %, und die Zahl produzierter Autos sank im Jahresvergleich um 6,8 %. Weitaus schlechter scheint es dem zweiten großen Massenhersteller Stellantis zu gehen (Peugeot, Citroen, Vauxhall, Opel, Fiat, Chrysler, Jeep). Hier sieht man heute früh dramatische Umsatzrückgänge!
Stellantis-Umsatz sinkt – weniger Auslieferungen in Europa und den USA
Der Umsatz von Stellantis ist im dritten Quartal um 27 % eingebrochen, da die Auslieferungen des Autoherstellers in den meisten seiner Hauptmärkte zurückgingen. Bloomberg über die Details: Der Nettoumsatz fiel auf 33 Milliarden Euro und verfehlte damit die Analystenprognosen für ein Ergebnis von 35,9 Milliarden Euro. Die Auslieferungen gingen in Regionen wie Europa und Nordamerika zurück, wo das Unternehmen daran arbeitet, aufgeblähte Lagerbestände abzubauen.
Stellantis hat mit Produktrückrufen und schrumpfenden Marktanteilen in den USA zu kämpfen, nachdem das Unternehmen die Preise stärker als die Konkurrenz erhöht hat. Der Vorstandsvorsitzende Carlos Tavares hat seit einer katastrophalen Gewinnwarnung im vergangenen Monat einen trotzigen Ton angeschlagen, Abhilfemaßnahmen versprochen und Führungskräfte ausgetauscht, darunter auch seinen Finanzchef. Das Unternehmen bestätigte heute seine gesenkte Prognose.
Anfang dieses Monats meldete der Eigentümer der Marken Jeep und Fiat rückläufige Fahrzeugauslieferungen im dritten Quartal, angeführt von einem 36-prozentigen Rückgang auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt. Stellantis gab heute auch bekannt, dass man seine US-Händlerbestände in den vier Monaten bis Oktober um mehr als 80.000 Einheiten reduziert hat.
Der Hersteller verwies auf die robuste Nachfrage nach neuen Modellen wie dem Citroën C3 und dem Peugeot 3008 und fügte hinzu, dass man in diesem Jahr 40 vollelektrische Modelle in Europa anbieten werde. Dennoch wies er auf Produktverzögerungen und Preisdruck in seiner Heimatregion hin „Während die Maßnahmen des dritten Quartals die kurzfristigen Lagerprobleme auf dem US-Markt angehen und neue Modelle Stellantis helfen könnten, seine Verkäufe im Jahr 2025 zu stabilisieren, brauchen wir immer noch eine neue, längerfristige Strategie“, schrieb Citi-Analyst Harald Hendrikse Anfang des Monats in einer Mitteilung an seine Kunden.
FMW/Bloomberg
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