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Steuerlicher Freibetrag: Überall Inflation – nur hier nicht!

Wer schon ein paar Jahrzehnte als Anleger dabei ist, einen Kapitalstock für das Alter zu bilden, wird eines bemerkt haben: Aufgrund der Inflation steigen Kosten, Löhne, Immobilien, Aktien – nur eines hält dabei nicht Schritt, es ist der deutsche steuerliche Freibetrag! Dieser hält mit der Entwicklung beileibe nicht mit, es ist eher das Gegenteil davon der Fall.

Inflation und der steuerliche Freibetrag im Leben der Boomer

Als die Generation der geburtenstarken Jahrgang 1955 bis 1965 so richtig im Berufsleben Fuß fasste („Boomer“), gab es noch richtige Freibeträge für Zinseinahmen, 6000 D-Mark oder umgerechnet 3068 Euro, seit dem Jahre 1993 und für den Erlös von Aktiengewinnen existierten noch überhaupt keine Abgaben. Dies änderte sich seit dem Jahr 2000, der steuerliche Freibetrag halbierte sich und mündete 2009 in den Sparerpauschbetrag von 801 Euro und zwar für alle Finanzeinkünfte: Zinsen, Dividenden und Gewinne aus Aktiengeschäften.

Diese Summe ist nun schon das 12. Jahr unverändert geblieben und manch einer wird sich sagen: bei den jetzigen Nullzinsen kein Thema, aber was ist mit den seit 2009 erworbenen Wertpapieren, etwa zur langfristigen Geldanlage? Nur als Rechenbeispiel: Sollte es tatsächlich jemand zufällig gelungen sein, am 9. März des Jahres 2009 eine große Summe in ein Dax-Zertifikat angelegt zu haben, so sieht er aktuell zwar eine Vervierfachung des ursprünglichen Beitrags, aber nicht nach Abzug von Kapitalertragsteuer und eventuell Kirchensteuer.

Aber man hätte ja noch den jährlichen Freibetrag? Ein schwacher Trost denn bei jährlichen Dividendenausschüttungen von 4 Prozent hätte man den Freibetrag bereits bei einer Gesamtsumme des Aktiendepots von gut 20.000 Euro erreicht. In der Welt vor zwölf Jahren hätte dies noch größere Erleichterung für Anleger bedeutet, nicht jedoch zwölf Jahre später.

Die Politik schaltet auf taub

Klar ist die Summe von 801 Euro für wohlhabende Aktienanleger kein großes Thema, aber was ist mit den Abertausenden von Kleinanlegern, die sich in Zeiten der finanziellen Repression etwas fürs Alter aufbauen wollen?

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) fordert deshalb eine Anhebung des Freibetrags auf 2500 Euro. Nicht nur das: Um eine Trennung von Spekulation und Vorsorge fürs Alter zu gewährleisten, schlägt man auch eine Wiedereinführung der Spekulationsfrist vor, dies könne man sogar noch nach Jahren staffeln.

Auch wenn sich hier die Wertpapierschützer und die Fondsindustrie in Grundzügen sogar einig sind, von der Politik kommt bisher nur Vages.

Von seiten der SPD heißt es, man könne mit den 801 Euro Freibetrag beim jetzigen Zinsniveau durchaus über die Runden kommen (als ob es nur Zinssparer gäbe). Ähnliches kommt auch von Seiten der Grünen, die CDU/CSU hält sich bedeckt, allenfalls von Seiten der FDP oder auch von den Linken kommen Forderungen nach einer stufenweisen Anpassung. Bald sind Wahlen, das Thema scheint noch nicht so brisant zu sein, allerdings könnte es bei steigenden Teuerungsraten schneller auf den Tisch kommen, als es manchen Politikern lieb sein dürfte.

Zinssparen, mit rekordtiefen Realrenditen?

Diese Grafik zeigt, was die Inflation bei Null- oder Minuszinsen anrichtet.

Fazit

Das Thema steuerlicher Freibetrag wird von Jahr zu Jahr bedeutsamer und im jetzigen und auch zukünftigen Zinsumfeld noch mehr. Die Politik erschwert das Sparen – nicht das Spekulieren, wie man bei dem Unsinn mit der angedachten Finanztransaktionssteuer gesehen hat, bei der der Derivate- und Hochfrequenzhandel ausgenommen war – sondern auch bereits die Vorsorge des Durchschnittsverdieners. Einige Politiker haben schon Anlagevehikel, wie am Beispiel des norwegischen Staatsfonds angelehnt, als Rücklage für die Bürger vorgeschlagen.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz will davon aber nichts wissen. Er betont stets, zum Kopfschütteln angelsächsischer Kollegen, dass er keine Aktien besäße und sein Geld auf Giro- und Sparkonten anlege. Was bei seinen Gehalts- und Rentenansprüchen nicht einmal besonders destruktiv erscheint, ist bei einem Normalverdiener bei einer sich verstärkenden inflationären Phase ziemliche Kapitalvernichtung.

Aber das Thema steuerlicher Freibetrag wird sich nicht einfach aussitzen lassen, bei höheren Inflationsraten, über ein paar Jahre hinweg. Denn dann befindet sich auch steuertechnisch ein großer Teil der deutschen Arbeitnehmer bald im Bereich des Spitzensteuersatzes.

Bundesfinanzminister Scholz und der steuerliche Freibetrag
Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Foto: Olaf Kosinsky CC BY-SA 3.0 de



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19 Kommentare

  1. Herr Scholz…

    hat in Wirklichkeit wahrscheinlich sein Geld in Luxusartikel und in Gold investiert und verbuddelt, um es vor dem Zugriff der nachfolgenden Regierungen zu schützen ;-)
    Nach dem Motto: Wein saufen und Wasser predigen erzählt er dann was von Girokonten usw.

    Seine Buddies bei der Warburg-Bank werden ihn da sicherlich gut beraten haben…..aber halt Stopp….an die Tipps kann er sich bestimmt nicht mehr erinnern (zu Dumm).

    Witzig ist aber auch der Begriff Rentenanspruch.
    Ob und wer in Zukunft einen Anspruch auf Irgendetwas hat entscheidet irgendwann die nachfolgende Generation :-) Dann werden die Anspruchsberechtigen wohl irgendwann den Generationenvertrag heraussuchen müssen, auf dem die jungen Menschen unterschrieben haben, dass Sie für diesen ganzen Luxus weiter aufkommen werden.
    Blöd nur, wenn man dann keinen Vertrag mit irgendeiner Unterschrift der jetzt jungen Menschen findet und die sich „nur“ um das Wohl der eigenen Verwandten kümmern ;-)

  2. Wieder einmal ein wichtiges Thema gewählt, das zwar jeden betrifft, aber worüber sich die Wenigsten Gedanken machen.

    Die ausbleibende Anpassung der Freibeträge ist im Grunde verfassungswidrig. Auch die Pendlerpauschale muss deutlich erhöht werden, insbesondere wenn IsaPisa BreiBrock ihre populistischen, aber leider wirkungslosen Mobilitäts-„Ideen“ durchprügeln darf.

    Ansonsten ist der Trend unverkennbar: die Kaufkraft in Deutschland sinkt rapide, sogar einige osteuropäische Länder sind mittlerweile gemessen an der reellen Kaufkraft stärker. Der hohe Mieteranteil in Deutschland und die kontraproduktiven Mietpreis-Blüten der Grünen werden diese Abwärtsspirale weiter verstärken. In Osteuropa mögen die Gehälter zwar etwas niedriger sein, dafür aber auch die Steuersätze und das bei einer Wohneigentumsquote von über 80%.

    1. Es ist kein Wunder daß osteuropäische Volkswirtschaften starken Aufwind erfahren, die bis vor vergleichsweise kurzer Zeit noch am Boden lagen bzw. bei Null los starten konnten. Ist dem deutschen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder nicht unähnlich. Nur daß diese Länder noch zusätzlich utopische Beträge und Subventionen von der ansonsten ungeliebten EU erhalten.

      1. Korrekt Pal. Wobei die Unbeliebtheit der EU bei euch in Ungarn noch etwas stärker als woanders ist, da der Orban gar keine andere Wahl hat als gegen die EU zu hetzen. Natürlich unterstützt von der Medienlandschaft.

        Das Problem ist aber, dass Osteuropa absolut abhängig von diesen prallgefüllten EU-Töpfen geworden ist, oft nach guten alten Planwirtschaftsprinzipien verteilt.

        Und wenn die Grünen mit ihrem ideologischen Wahn die deutsche oder gar EU-Wirtschaft in die Knie zwingen und/oder eine ausufernde Inflation verursachen, dann ist es leider, leider vorbei mit dem künstlichen Friedensprojekt namens EU. Seine Existenz ist an die Riesentöpfe gekoppelt. Eben Planwirtschaft anstatt leistungs- und innovationsfördsrnde freie Marktwirtschaft am gemeinsamen großen Markt.

        1. Ja der Vikko. Hat die liberale Fidesz zur rechtskonservativen Diktatur umgebaut. Sagt er selbst, „der neue Staat, den wir in Ungarn bauen, ist kein liberaler Staat, sondern ein illiberaler“. Und die besten Staaten sind Singapur, China, Indien, Russland und Türkei. Der Vikko ist wie die Weidel oder der Höcke als Bundeskanzler. Der Orbánkenner Ivan Krastev schreibt von einen Mann, der sich einst als „energiegeladener, skrupelloser und talentierter Politneuling in die Freiheit verliebte, nur um sich später von der dunklen Seite der Macht verführen zu lassen“. Passt total! Und der Vikko wird nicht unterstützt von der Medienlandschaft, er und die Fidesz sind die Medienlandschaft. So kann er schreiben was er will. Die EU ist in Ungarn gar nicht so unbeliebt, wie der Vikko immer schreibt und sagt. Gibt nur nichts anderes zum hören oder sehen bei den Fideszmedien.

          DAS ist ideologischer Wahn und dazu noch korrupt. Da sind die Grünen kleine Weisenkinder, nur halt ein bisserl komisch manchmal. Aber es gibt viel schlimmere, nicht nur in Ungarn. Mit der freien Marktwirtschaft und Leistung und Innovation, das klappt doch nicht. Hat noch nie richtig funktioniert, nicht in USA und nicht in Westeuropa. Nur nach dem Krieg, aber da wächst immer alles. Aber sonst gibts immer Korruption, alles geht kaputt und am Schluss gibst nur noch Monopole und Oligopole. Und dann wirds richtig teuer mit der Inflation wenns keine Konkurrenz mehr gibt.

          1. Aber selbstverständlich funktioniert das mit dem Wettbewerb und den Innovationen.
            Deutschland hatte Jahrzehnte lang eine sehr starke Währung, damit teure Exportwaren und trotzdem haben sie sich wie warme Semmeln verkauft, da sie eben besonders innovativ und hochwertig waren. In der aktuellen Transferunion funktioniert es nicht mehr.

          2. Mag sein, dass die Grünen grundsätzlich keine bösen Menschen sind. Davon gehe ich sogar aus. Aber sie können ganz böse Sachen anrichten, da sie unerfahren, schlecht gebildet (siehe Baerbock) und ideologisch hirngewaschen sind. Das, gepaart mit ihrem selbstzerstörerischen Wohlstandsüberdruss aus reiner Überfressenenheit, ist eine ganz üble Mischung.

          3. Wenn ich das lese, glaub ich daß nicht nur die Grünen manchmal ein bisserl komisch und ideologisch hirngewaschen sind. Und wer ist schon erfahren, wenn ewig die gleichen alten Dackel an der Macht sind? Die FDP? Die AfD? Die Linken? Und was die alten Dackel mit ihrer Erfahrung alles angerichtet haben, brauchst nur aus dem Fenster schauen.

            Export funktioniert nicht mehr in Deutschland wegen der EU?
            Deutschland hat 2018 und 2019 Waren im Wert von 1,3 Billionen exportiert – so viel wie nie zuvor. Dabei gingen die meisten Waren in Länder der Europäischen Union.

            Nicht nur deutsche Autos sind ein Exportschlager. Ausländische Kunden schätzen auch die Qualität von Schiffen, Jachten, Zügen, Krafträdern, Luft- und Raumfahrzeuge oder Fahrrädern aus deutscher Produktion.
            Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse.
            Elektrotechnik deutscher Hersteller ist gefragt. Im vergangenen Jahr wurden Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Glasfaserkabel, Haushaltsgeräte oder Heizungen im Gesamtwert von 87,77 Mrd. Euro exportiert.
            Computer, Bankautomaten und Speichereinheiten wurden 2018 im Wert von 115,62 Mrd. Euro exportiert. Das sind 2,9 Prozent mehr als im Vorjahr. In die Kategorie fallen auch Antennen aller Art, Feuermelder, Unterhaltungselektronik, Uhren und Waagen.
            Maschinen made in Germany sind weltweit stark gefragt. Ihr Ausfuhrwert betrug im vergangenen Jahr 193,2 Mrd. Euro. Das sind rund vier Prozent mehr als 2017. Die Warengruppe umfasst unter anderem Verbrennungsmotoren und Turbinen (ohne Motoren für Luft- und Straßenfahrzeuge), Öfen, Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung oder Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft.
            Diese Warengruppe ist der deutsche Exportschlager schlechthin. Zu ihr zählen neben Kraftwagen und Kraftwagenmotoren auch Karosserien, Aufbauten, Anhänger sowie elektrische Ausrüstungsgegenstände und anderes Zubehör. 2018 führte die Bundesrepublik Waren im Wert von 229,7 Mrd. Euro aus.
            https://www.capital.de/wirtschaft-politik/made-in-germany
            https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52842/aussenhandel

          4. „Selbstzerstörerischer Wohlstandsüberdruss aus reiner Überfressenenheit“ – Lieber Petkov, mit diesem Satz schießt du bestimmt den Ostblock-Vogel ab! ;-) Schöne Grüße!

          5. Pal, leg mir bitte keine Worte in den Mund. Habe nicht gesagt, dass die Exporte nicht mehr funktionieren. Habe die Tatsache erwähnt, dass es um die deutsche bzw. europäische Innovationskraft zunehmend nicht gut bestellt ist und dass die EU als schwerfällige, teure und überbürokratisierte Transferunion mit steigendem Populismus und sinkender politischer Kompetenz keine Hoffnung macht.

            Deine Argumente sind leider weitgehend durch die Prisma eines realitätsfernen Wunschdenkens mit dezenten chauvinistischen Fäden gebrochen.

            Nur ein paar Beispiele: die deutsche und europäische Autoindustrie hat dramatisch an Glanz und Innovationsstrahlkraft verloren. Technisch fragwürdige, populistisch-überhastete und ökologisch sinnlose Maßregelungen aus Brüssel waren dabei ein wesentlicher Faktor.

            Yachten?Damit machst du eine Volkswirtschaft wie Deutschland nicht satt. Fahrräder?! Ach komm, ernsthaft? Raumfahrt? Haha! Ich halte den Elon Musk für einen manipulativen Blender, aber leider ist er allein weiter beim Thema als die gesamte EU.
            Computer und BankAutomaten!!! Meine Güte, wo lebst du denn? Selbst die Omas im Park wissen, dass DE in puncto IT und Digitalisierung ein Entwicklungsland ist.
            IT-Plattformen! Da steckt heutzutage das große Geld! Und da hat GANZ Europa einen Anteil von 3%. !!!Drei Prozent!!!

            Lass mal die Grünen ihre populistischen Schnapsideen umsetzen, ihre Verbotswut ausleben, die Steuerlast für Leistungsträger unerträglich machen, eine wohlstandsvernichtende Inflation verursachen und schon werden die einheimischen und vor allem die ausländischen ECHTEN Fachkräfte das sinkende Schiff verlassen.

            Und kennst das von deinem Ungarn: wenn die Besten verzweifeln und gehen, bildet sich ein Teufelskreis, den man so schnell nicht unterbrechen kann. Euer Orban ist das Ergebnis einer negativen und komplexen Entwicklung, die natürlich auch in Deutschland eintreten kann. Insbesondere mit der minderwertigen politischen Landschaft, die Deutschland aktuell hat. Mit der ungebildeten, aber listigen Ideologin Baerbock als Fahnenträgerin der neuen „coolen Politelite“. Wie früher bei den Sowjets.

          6. Viele Grüße zurück, lieber Lausi!

          7. @Pal, falls du Deutschland mal nicht mit dem Benchmark Ungarn vergleichen willst und ein Faible für Daten und Fakten hast:
            Hier ist die wahre Positionierung Europas bei dem Wirtschaftszweig IT-Plattformen, der heutzutage DER Treiber für technischen Fortschritt, somit auch Umweltschutz und natürlich auch Wohlstand ist: Europa praktisch GLEICHAUF mit Afrika.

            https://www.xing.com/news/insiders/articles/digitale-geschaftsmodelle-und-plattformokonomie-914376

  3. Bundessuperminister für Mobilitäts-Ideen und Mietpreis-Blüten

    Das Thema Grundfreibetrag haben die Kollegen von der Lohn- und Einkommensteuer deutlich geschickter gelöst. Hier wurde der inflationsbereinigte Wert in etwa beibehalten, indem der Freibetrag regelmäßig in homöopathischen Dosen etwas angehoben wird. Gleichzeitig hat man den absetzbaren Vorsorgehöchstbetrag für Altersvorsorgeaufwendungen massiv verringert. Es sei denn, man „investiert“ in hochrentable Spitzenprodukte, wie die Riester- oder Rürup-Rente. Und damit alles Negative schön positiv klingt, wurde dieser Raubzug mit dem schönen Namen „Gesetz zur verbesserten steuerlichen Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen (Bürgerentlastungsgesetz)“ versehen.

  4. @Lausi, Selbstzerstörerischer Wohlstandsüberdruss aus reiner Überfressenenheit, das klingt erst einmal beeindruckend. Es ist allerdings nur eine abgedroschene Phrase, sowas in der Art hat er vor ziemlich genau 4 Jahren (!!!) auch schon über mich persönlich geschrieben. Garniert mit noch viel übleren Beschimpfungen in ähnlich blumigen Worten. Petkov befindet sich eindeutig wieder im Wahlkampfmodus. Nur dass ihm dieses Mal ganz offensichtlich das Arschwasser kocht, wenn er schon mit der Abwanderung der ausländischen ECHTEN Fachkräfte droht (ich hoffe, er meint nicht sich selbst damit, das wäre dann doch ein zu herber Verlust).

    Aber einmal weg von seinen blumig-hohlen Phrasen, und hin zu seinem Faible für Daten und Fakten.
    Aussage 1:
    Deutschland hatte Jahrzehnte lang … teure Exportwaren und trotzdem haben sie sich wie warme Semmeln verkauft, da sie eben besonders innovativ und hochwertig waren. In der aktuellen Transferunion funktioniert es nicht mehr.
    Kurz: Deutsche Exportwaren zu guten alten DM-Zeiten, die sich trotz des hohen Preises praktisch von alleine verkauft haben, was aber dank EU jetzt nicht mehr funktioniert. Der Leser Pal listet daraufhin jährlich steigende Exportrekorde auf, belegt durch zwei Quellen.
    Aussage 2:
    Pal, leg mir bitte keine Worte in den Mund. Habe nicht gesagt, dass die Exporte nicht mehr funktionieren.

    Sine commentario. Wie soll man so jemanden ernst nehmen? Zumal es ihm vom ersten Kommentar an nicht um das Thema Freibetrag für Finanzeinkünfte ging, sondern einzig und allein um die altbekannten Schimpftiraden gegen die Grünen und seine fast schon pathologische EU-Feindlichkeit. Wahlkampfmodus eben…

  5. @Michael, ich stimme auch nicht mit allem überein, was Petkov vom Stapel lässt, aber trotzdem bin ich (zum Glück) noch nicht an ihn geraten. Ich denke, seine Sicht ist auch durch seine osteuropäische Herkunft geprägt, wo bei weitem noch nicht so ein Wohlstand herrscht wie in Deutschland.

    Generell finde ich es gut, wenn ein Austausch zwischen unterschiedlichen politischen Ansichten stattfindet, wenn dabei Sachargumente vorgetragen werden, und ohne das dabei Ideologien eine zu große Rolle spielen – oder Vorurteile. Persönliche Angriffe oder Beleidigungen sollten dabei natürlich unterbleiben, wobei aber auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden sollte. Mal sehen, wer im Herbst dann das Rennen macht… ;-)

    1. @Lausi, da bin ich voll bei Ihnen: Austausch unterschiedlicher politischer Ansichten, Sachargumente statt Ideologien, Vorurteilen, persönlichen Angriffen oder Beleidigungen. Aber so läuft ein Wahlkampf heute anscheinend nicht mehr, da haben wir leider wieder mal, wie so oft, das Falsche von den Amis adaptiert. Trump lässt grüßen!

      Heute wühlen die meisten nur noch im Dreck anderer Personen, suchen uralte Leichen in den Kellern, und wo nichts zu finden ist, werden eben Geschichten erfunden, Bilder gefälscht und diskriminierende Beleidigungen über die Person ergossen. Zumeist nicht einmal mehr über die Partei, geschweige denn, das Parteiprogramm. Selbsternannte Pseudo-Influencer überschwemmen Soziale Medien und Foren mit ihrer politischen Polemik, die sich einzig gegen Einzelpersonen richtet. Ein Hinweis auf die eigenen Parteipräferenzen, inhaltliche Sachargumente zum eigenen oder generischen Programm – völlige Fehlanzeige!

      Man muss tatsächlich nicht alles auf die Goldwaage legen (das ist jetzt kein Stichwort für meinen Freund Columbo aus dem Schizo-Club) 🥴😁
      Aber irgendwo sind die Grenzen des guten Geschmackes auch einmal erreicht. Osteuropäische Prägung hin oder her, bezeichnet er sich doch selbst als gut integrierte ausländische Fachkraft und spricht doch über andere Menschen, als wären sie Körpersekrete, Fäkalien oder Tiere. Was hier im Moment noch akzeptabel ist, kann im Laufe des Wahlkampfes schnell ausarten. Als Beispiel ein paar Zitate aus dem Album „Best of Petkov 2017“:

      Heute lediglich die Kommentarspalte „gescannt“ und schon hatte ich eine plastische Vorstellung von der „modernen Kunst“, die unser ÖR-verblendeter Starpublizist Michilein ausgesondert hat. Mein Glück: ich musste mir in beiden Fällen das dampfende, klebrige, verpestete Gesülze nicht im Original antun.

      Und die grünen und linken Dreckspopulisten sind die Endoparasiten in der Kacke. Sie ernären sich daraus, was eine Erklärung für den unerträglich stinkenden Mist ist, den sie immer absondern.

      Du bist weder ein Freigeist noch pazifistisch noch demokratisch. Du hattest nur das Glück wie eine Made im Speck aufzuwachsen, du linksverblendete Lusche. Aber abgehobene, zufällig von der Realität noch verschonte Vollpfosten wie du verhindern das, weil sie zu denkfaul und träge sind, um sich den neuen Herausforderungen zu stellen.

      Geh mir aus der Windrichtung, du Nazi.

      Ich hoffe, Petkov kann sich dieses Wahljahr etwas mäßigen, da sonst die nächsten 4 Monate erneut zur Qual werden. Keine Ahnung, warum ein intelligenter und gebildeter Mensch auf die Farbe GRÜN immer so spontan animalisch-instinktiv reagiert, wie ein GRÜNER Hulk im Wutmodus.

      1. @Michael – ich gebe zu, eine Goldwaage wäre bei dieser Ausdrucksweise eindeutig überfordert – da wäre eine Kartoffelsack-Waage wohl schon angebrachter… ;-) Übrigens biete ich Ihnen gerne das „Du“ an.

        Was die kommende Legislaturperiode betrifft, so hoffe ich, dass sich dabei ökologischer und ökonomischer Sachverstand paart. Dass ein ökologischer Umbau auch Opfer abverlangt, sollte klar kommuniziert werden – auch wenn man sich das eigentlich selber an fünf Fingern abzählen kann. Solange so ein Umbau sozial verträglich gestaltet wird (z.B. durch ein „Energie-Geld“ und anderen Maßnahmen), finde ich das durchaus akzeptabel. Aber vielleicht werden auch bald ganz andere Themen dominant werden (Deflation/Inflation, Platzen der „Alles-Blase“, etc.), und die BTW eher zu einem Randthema werden lassen. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es bald turbulent werden könnte… Well, we will see…

        1. @Lausi, das „Du“ nehme ich natürlich gerne an.
          Ich hoffe natürlich ebenfalls, dass wir dereinst einmal eine Koalition haben werden, in der sozialer, ökonomischer und ökologischer Sachverstand ökonomischen Lobbyismus und verkrustete Machtstrukturen ersetzen wird. Man darf ja noch träumen. Nur wie die aussehen soll, ist mir ein Rätsel. Gerade was den Punkt Ökonomie angeht, sind Politiker im allgemeinen nicht gerade gesegnet. Mir schwebt da mit hoher Wahrscheinlichkeit schon das Horrorszenario von Schwarz-Rot-Goldgelb vor, als Symbol der Strahlkraft eines „erneuerten“ Deutschland 😂😫 Dann würde das Chaos weitergehen wie bisher, bereichert um liberale Steuererleichterungen für Spekulanten, Superreiche und Konzerne.

          Was klare Kommunikation betrifft, sehe ich ebenfalls schwarz. Wie ich oben schon angedeutet habe, sind zum jetzigen Zeitpunkt die Grünen die einzige Partei, die konkrete und konstruktive Aussagen kommunizieren. Die anderen fallen bisher zumindest nur wie eine Meute tollwütiger Hunde über jeden Vorschlag her und schmeißen mit Schlamm und Halbwahrheiten danach, während sie sich selbst mangels eigener Ideen in tiefes Schweigen hüllen. Oder noch schlimmer, sie stürzen sich auf die Vita und Persönlichkeitsmerkmale einzelner Personen.

          Aber du hast natürlich recht mit dem Gedanken, dass uns vielleicht sehr bald auch ganz andere Themen beschäftigen könnten.

  6. Es fällt schon auf, dass manche Kommentatoren gar nicht oder nur in einem kurzen Pseudo-Statement auf das Thema der FMW-Artikel eingehen. Sie nutzen aber systematisch jedes ansatzweise passende Thema, um spätestens nach drei Zeilen auf ihre politische Hetze umzuschalten. Interessanterweise trifft es dabei zu 98% die Grünen. Mir wäre zumindest noch nicht aufgefallen, dass jemand auf so einem Niveau mit anderen Parteien oder Politikern verfährt. Nicht mit der FDP, nicht mit der AfD, noch nicht einmal mit den Linken. Selbst die GroKo steht kaum mehr unter Beschuss, nachdem Frau Merkel ihren Abschied angekündigt hat.

    Was mir hingegen sehr gefällt und ich bisher noch gar nicht wusste: Apple, Alphabet, Microsoft, Facebook, Amazon, Paypal, Netflix und Alibaba sind DER Treiber für technischen Fortschritt und somit auch Umweltschutz. Ich google jetzt täglich nach Schnäppchen bei Amazon und Alibaba, bezahle mit Paypal, lasse mir die Schnäppchen dann aus China liefern, streame während der nervigen Wartezeit bei Netflix, bis ich rechteckige Augen habe und freue mich, dass ich dabei nur Gutes für die Umwelt tue.

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