Aktien

Stimmung: Amerikaner optimistischer, in Deutschland Private euphorisch, Profis dagegen skeptisch

FMW-Redaktion

Die Stimmung unter den Privatanlegern in den USA hellt sich weiter auf: Daten der wöchentlich veröffentlichten AAII (Investor Sentiment Survey) zeigen, dass das Bullenlager in den USA um 3,8% auf nun 33,8% zulegen kann – damit setzt sich der Trend weiter fort, nachdem die US-Investoren lange Zeit sehr pessimistisch waren, nach den Anstiegen seit Februar aber offenkundig immer bullischer werden. Der Anstieg des Bullenlagers geht vorwiegend auf Kosten der Bären, die 3,1% auf nun 23,7% verlieren. Die Gruppe der Neutralen ist jedoch nach wie vor die Größte mit 42,5% (Minus 0,7%). Damit ist der Anteil der Bullen jedoch nach wie vor unter dem historischen Mittel, das bei 38,6% liegt.

In Deutschland dagegen zeichnet sich eine zunehemende Differenz zwischen Profi-Anlegern und Privatinvestoren ab. Die Privaten waren schon länger optimistischer als die Profis – letztere waren bullisch in das Jahr gestartet und saßen offenkundig die eingegangenen Aktien-Positionen lange aus, bevor sie dann im Februar bei Dax-Tiefstständen kapitulierten (sprich die Positonen verkauften bei gleichzeitig pessimistischer Stimmung). Nun werden die Profis wieder deutlich skeptischer – der Anteil der Bullen fällt um 6% auf nun 40%. Genau so groß ist das Bärenlager, das um 2% zulegen kann, neutral sind 20% (+4%).

Anders dagegen die deutschen Privatanleger: hier wird die Stimmung wieder richtig bullisch! So steigt das Bullenlager um satte 8% auf nun 59% – und dieser Zugewinn geht auf Kosten der Neutralen, deren Lager um eben diese 8% verliert. Offenkundig haben viele von der Seitenlinie dem Dax-Anstieg der letzten Wochen zugesehen – und haben sich nun für den Einstieg entschlossen. Bärisch sind nach wie vor 24% der Privatanleger.

Warum sind die Profis in Deutschland skeptischer als die Privatanleger? Eine Möglichkeit ist, dass die Profis Zinsanhebungen in den USA erwarten und daher Dax-Anstiege zum Ausstieg nutzen. Denkbar ist auch, dass das Signal Draghis auf der Pressekonferenz nach der letzen EZB-Sitzung, wonach die Zinsen nicht mehr weiter sinken werden, die Profis zur Vorsicht gemahnt. Die Privatanleger hingegen scheinen von derlei Befürchtungen völlig befreit zu sein und nutzen Rücksetzer beim Dax überwiegend zu Käufen. Ob die Profis oder doch die Privaten recht behalten, wird sich bald zeigen..



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