Meinung
Stoppt die Einkommensschere!
Risiken der Ungleichheit
Es geht bergab mit dem Konsum: sowohl in den USA als auch in Deutschland sind die Einzelhandelsumsätze rückläufig – gestern meldete die USA, scheinbar überraschend, einen Rückgang um 0,4%. Und auch in Deutschland findet das viel beschworene Konsumwunder einfach nicht statt.
Die Ursache dieser Entwicklung ist auf einen einfachen Nenner zu bringen: während Produktivität und BIP steigen, stagnieren die Reallöhne der Bevölkerung einerseits, findet andererseits eine Umverteilung von Vermögen hin zu den Toppverdienern statt.
In den USA begann dieser Prozess mit der Senkung der Spitzensteuersätze unter Reagan/Greenszpan zu Beginn der 1980er-Jahre. Nicht zufällig begann wenig später die Liberalisierung der Finanzmärkte, deren Gewinner die „happy few“ der Oberschicht sind. Das Vermögen dieser Oberschicht wird immer größer (2002 lag das durchschnittliche Gehalt eines Vorstandsmitglieds um den Faktor 525 über dem Durchschnittslohn!). 2010 verdiente das oberste Prozent in den USA bereits 17,8% des gesamten Bruttoeinkommens, 1970 lag der Wert noch bei 7,8%.
Während in den USA die Spitzensteuersätze sanken, stiegen für die Durchschnittsamerikaner die Sozialabgaben und Einkommenssteuern, sanken gleichzeitig die Reallöhne. In den USA lag das BIP pro Kopf 1980 bei 21.500 Dollar, 2004 bereits bei 33.000 Dollar – ein Anstieg um mehr als 50%. Dennoch nahm in diesem Zeitraum die Verschuldung der Privathaushalte sowie die Privatinsolvenzen stark zu. Mit anderen Worten: der Durchschnitts-Amerikaner hat Schulden angehäuft, die Oberschicht Vermögen.
Das große Problem ist, dass ein Vorstandsmitglied, das 525mal so viel verdient wie der Durchschnittsamerikaner, nicht zwangsläufig 525mal mehr konsumiert. Auch das Vorstandsmitglied hat in der Regel nur eine Waschmaschine, wie der Durchschnittsamerikaner eben auch. Verliert die Mittel- und Unterschicht an Kaufkraft, wird das nicht durch die Einkunftssteigerungen der Oberschicht kompensiert (jenseits der Frage, ob die Ungleichheit „gerecht“ ist).
Die USA aber sind – als Wirtschaftsnation – hochgradig abhängig vom Binnenkonsum (70% des BIP). Neueste Daten zeigen, dass die Sparquote sich wieder historischen Tiefs nähert. Einen weiteren Nackenschlag bekommt der Konsum in den USA nun durch die eingeschränkte Vergabe von Lebensmittelkarten für die Ärmsten seit Ende 2013 – Wal-Mart gab im Januar eine Gewinnwarnung heraus und zeigte sich „überrascht“, dass die Einschränkung sich so deutlich ausgewirkt habe.
Noch einmal: die Einkommensverteilung ist ungerecht, keine Frage. Aber jenseits der Frage, ob die Verteilung gerecht ist, geht es um die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft. Sinkt der Anteil der Mittelschicht weiter, bricht das ökonomische Rückgrat einer Gesellschaft, führt sich das kapitalistische System selbst ad absurdum und nimmt sich so letztlich die Luft zum Atmen.
Was für die USA gilt, gilt in weniger extremer, tendenziell aber ähnlicher Weise auch für Deutschland. Auch hier stagnieren seit den frühen 90er-Jahren die Reallöhne – weswegen der von Volkswirten immer wieder beschworene Konsumboom nicht stattfindet, schlichtweg nicht stattfinden kann. Auch hier nimmt das Vermögen der oberen 10% kontinuierlich zu.
Um die auseinander klaffende Einkommensschere zu verkleinern, sind drei Maßnahmen erforderlich:
1. Anhebung der Unternehmenssteuern
2. Anhebung der Spitzensteuersätze
3. Ein Mindestlohn
Entgegen der verbreiteten Auffassung nämlich hatten zum Beispiel die USA in den 1960er-Jahren ihre ökonomisch beste Zeit, als die Spitzensteuersätze bei 92% lagen, und der Mindestlohn bei knapp 8 Dollar lag.
Man muss kein „Linker“ (oder noch schlimmer: Gewerkschafter!) sein, um das zu fordern. Es ist ein Gebot ökonomischer Vernunft.
Finanznews
Aktienmärkte: Warum fallen sie denn? Marktgeflüster (Video)

Ja warum fallen sie denn, die Aktienmärkte? Dass die so verwöhnte Wall Street (und auch der Dax) heute unter Druck kommt, hat mehrere Gründe: erstens Zweifel, ob Biden wirklich sein Stimulus-Programm verwirklichen kann. Dann, zweitens, wieder schwache US-Einzelhandelsumsätze – und schließlich die Nachricht, dass Pfizer deutlich weniger Impfstoff in den nächsten Wochen für die EU liefern wird. Im Grunde sind angesichts der absehbaren Verschärfungen der Lockdowns in Europa die Prognosen für ein starkes wirtschaftliches Jahr 2021 schon jetzt obsolet. Aber ein Rücksetzer der Aktienmärkte war ohnehin überfällig, zuletzt fehlte es deutlich an Dynamik auf der Oberseite. Vielleicht spielt auch die Unruhe vor der Amtsübernahme von Biden schon eine Rolle, man fürchtet erneute Ausschreitungen..
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Finanznews
Aktienmärkte: Buy the rumor, sell the fact? Videoausblick
Die Aktienmärkte heute morgen leicht schwächer, nachdem Biden seinen Stimulus-Plan vorgstellt hat. Buy the rumor, sell the fact?

Die Aktienmärkte heute morgen leicht schwächer, nachdem der neue US-Präsident Biden seinen Stimulus-Plan vorgestellt hat. Ist die Reaktion auf Bidens Plan das klassische „buy the rumor, sell the fact“-Schema? Man kauft also die Hoffnung, und verkauft dann, wenn die Hoffnung eintritt? Heute dürfte für die Aktienmärkte auch der kleine Verfall eine Rolle spielen, denn der Bestand an Call-Optionen ist gigantisch. Die Fed hat in Gestalt von Jerome Powell klar gestellt, dass die Zinsen nur dann angehoben würden, wenn die Inflation deutlich über 2% schießen würde. Und in Deutschland drohen Verschärfungen des Lockdowns, was den Dax aber bisher nicht wirklich interessiert – obwohl damit die optimistischen Wirtschafts-Prognosen obsolet wären..
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Finanznews
Aktienmärkte: Euphorie – aber das ist die größte Gefahr! Marktgeflüster (Video)
Die Aktienmärkte weiter in Euphorie: viele Indizes mit neuen Allzeithochs. Aber da ist eine Gefahr, die die Märkte vielleicht nicht auf dem Zettel haben..

Die Aktienmärkte sind weiter in Euphorie: der Dax, aber auch die viele Indizes der Wall Street heute mit neuen Allzeithochs. Was soll schon schief gehen: die Fed und andere Notenbanken bleiben auf dem Gaspedal, dazu nun noch das erwartete große Stimulus-Paket der neuen US-Regierung unter Biden. Wo also ist das Risiko für die Aktienmärkte, speziell für die über-bullische Wall Street? Das größte Risiko dürfte der neue US-Präsident sein, der zwar viel Stimulus verspricht, aber der eben auch (anders als Trump) einem viel härteren Lockdown auch in den USA den Weg bereiten könnte. Noch härtere Lockdowns nämlich sind der aktuelle Trend schlechthin: Frankreich verhängt eine Ausgangssperre ab 18Uhr, in Deutschland überlegt man gar, den Nah-und Fernverkehr einzustellen aus Sorge um die aggressive Corona-Mutation..
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