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Trump-Spender Musk zahlt hohen Preis Strafzölle stoppen Tesla in USA – Batteriepläne in Indien

Strafzölle von Trump erzwingen abrupten Kurswechsel

Strafzölle stoppen Tesla in USA - Batteriepläne in Indien
Foto: Bloomberg

Die Strafzölle von Trump erzwingen einen abrupten Kurswechsel: Tesla stoppt die Produktion in den USA und verlagert strategisch wichtige Batteriepläne nach Indien.
Dass Strafzölle Tesla in den USA stoppen und neue Batteriepläne in Indien erzwingen, zeigt die Tiefe der aktuellen Handelskrise. Für den Autobauer ist das mehr als ein logistisches Problem. Tesla muss seine gesamte Lieferkette neu strukturieren, um handlungsfähig zu bleiben.

Trump-Zölle zwingen Tesla zu Kurswechsel – Batteriepläne in Indien

Die Strafzölle von US-Präsident Donald Trump treffen ausgerechnet seinen größten Spender, Elon Musk, und dessen Unternehmen Tesla hart. Tesla setzt die Lieferungen von Komponenten aus China für den Cybercab und den Tesla Semi in den USA aus.

Ursprünglich waren diese Teile für die Testproduktion im Oktober und die Serienproduktion in Texas und Nevada vorgesehen. Doch die von Trump verhängten Zölle auf chinesische Waren in Höhe von 145 Prozent machen die Importe unrentabel.

Gleichzeitig zwingen Chinas Gegenmaßnahmen Tesla, den Verkauf der Modelle S und X in China einzustellen. Die Strafzölle und Gegenmaßnahmen drängen Tesla, seine Lieferkette neu zu strukturieren. Indien rückt als Alternative in den Fokus.

Tesla war bereit, einen Zollsatz von 34 Prozent auf Importe aus China zu tragen, doch die Ausweitung der Strafzoelle auf 145% zwingen das Unternehmen, die Lieferungen auszusetzen. Die Dauer der Aussetzung bleibt unklar, da Trumps Handelspolitik, etwa temporäre Ausnahmen für Kanada und Mexiko im Rahmen des USMCA-Abkommens, Unsicherheit schafft. Für Tesla, das stark auf chinesische Lieferanten wie CATL und BYD angewiesen ist, insbesondere für kostengünstige Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP-Batterien), sind diese Zölle ein schwerer Schlag.

Tesla sucht Batterie-Experten in Indien

Neben den kurzfristigen Folgen passt Tesla seine Strategie langfristig an. Das Unternehmen sucht Fachkräfte in Indien, die indische Lieferanten für Batteriematerialien wie Lithium-Eisen-Phosphat (LFP), Nickel-Mangan-Kobalt (NMC), Graphit und Lithiumhydroxid (LiOH) qualifizieren und deren Produktionsprozesse skalieren. Die Anzeige zeigt, dass Tesla seine Lieferkette diversifizieren und Indien als Alternative zu China nutzen will.

Zwar legen die Stellenbeschreibungen nahe, dass Tesla nicht nur Materialien beschaffen, sondern langfristig die Produktion von LFP-Zellen starten will, sicher ist dies jedoch noch nicht. Für eine Produktion kommen Gujarat oder Maharashtra infrage, wo bereits Batterieproduktionszentren entstehen.

Der Fokus auf LFP-Batterien passt zu Teslas Strategie, erschwinglichere Fahrzeuge für Märkte wie Indien zu entwickeln. In Indien arbeiten bereits über 14 Unternehmen, darunter Neogen, Hindalco und Himadri, an der Batterielieferkette. Diese Unternehmen stellen Materialien wie Graphit oder LiOH her, die Tesla als Lieferanten für seine globale Produktion nutzen wird, etwa in den USA für Cybercab und Tesla Semi oder in China in der Gigafactory Shanghai.

Regierung pusht Batterien „Made in India“

Indien bietet Tesla ideale Bedingungen, um die Lücke zu schließen, die durch die ausbleibenden Lieferungen aus China entsteht. Die indische Regierung verfolgt das ehrgeizige Ziel, bis 2030 einen Anteil von 30 Prozent an elektrischen Fahrzeugen zu erreichen. Gleichzeitig fördert die Regierung die lokale Produktion von Batterien, um die Abhängigkeit von Importen, insbesondere aus China, zu verringern. Tesla wird von dieser Infrastruktur profitieren, indem es indische Materialien für den lokalen Markt und seine globalen Fabriken nutzt.

Allerdings besteht die Gefahr des sogenannten „Dumpings“. In einem solchen Szenario bezieht Tesla über indische Lieferanten letztlich chinesische Produkte, um die US-Zölle zu umgehen. Chinesische Produzenten sind aufgrund der Zölle dazu gezwungen, ihre eigenen Produkte unter den Herstellungskosten anzubieten, um ihre Fabriken im heimischen China auszulasten. Indische Unternehmen, die selbst Batterien oder Materialien produzieren, geraten dadurch unter Druck, da sie mit diesen Preisen nicht konkurrieren können und kaufen daher chinesische Komponenten, um sie dann an Tesla weiterzuverkaufen.

Die Trump-Administration versucht in den Verhandlungen über die Strafzölle, diese Praxis mit anderen Ländern zu unterbinden. Dies schwächt die indische „Make in India“-Initiative, die auf den Aufbau einer eigenen Batterieindustrie abzielt.

Tesla ist ein weiteres Beispiel, wie in Zeitraffer die Trumpschen Strafzölle die bisherigen Lieferketten zusammenbrechen lassen und händeringend neue gesucht werden. Die Firma von Elon Musk ist dabei ein besonders interessantes Beispiel, wie disruptiv bisherige komparative Kostenvorteile zerstört und globale Unternehmen getroffen werden. Die Produktion des Cybercabs und des Tesla Semi in den USA stockt, während der Verkauf von Model S und X in China eingestellt wurde. Tesla versucht zwar gegenzusteuern, aber von heute auf morgen lässt sich kein Ersatz finden. Und es ist natürlich eine besondere Ironie, dass mit Elon Musk jemand getroffen wird, der den Aufstieg von Trump massiv gefördert hat, nicht nur finanziell, sondern auch durch gezielte Nutzung seines Unternehmens X.



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4 Kommentare

  1. Diese Dinge waren auch schon vorher klar und sind daher Teil des Plans. Ausserdem gibt es ein paar Rohstoffe, die nur an wenigen Orten vorkommen und da kann keiner verlegen. Auch das wusste jeder.
    Es istcwie Reformen in globalen Tourismus. Man kann da einiges tun aber die Pyramiden bleiben am Nil und die chinesische Mauer in China.
    Dieses dauernde so tun als ob ist meiner Meinung nach schon manipulativ. Springen tun doch nur die jetzigen Profiteure, die sich Ersatz suchen müssen und schon bequem geworden sind.

  2. Hier wäre es interessant gewesen auch das Thema Nortvolt anzusprechen. In Europa wollte man Akkus in Europa, sogar in Deutschland, herstellen. Wahrscheinlich weil Energie in Deutschland so günstig ist, jedenfalls wenn der Wind weht. Nun, das hat nicht geklappt, weil die Technologie nicht entwickelt werden konnte. Und jetzt? Kauft man jetzt billige Akkus in China ein? Oder vielleicht in Indien? Oder produziert sie vielleicht in Indien, wie Tesla?

  3. …Doch die von Trump verhängten Zölle auf chinesische Waren in Höhe von 145 Prozent machen die Importe unrentabel…

    Also wird Elon Musk wissen, dass die Strafzölle gegen China kein vorübergehendes „Gepolter“ von Trump sind, sondern langfristig geplant sind und auch bleiben werden.
    Nur für einige Tage und Wochen „Gepolter“ macht Elon Musk nicht so einen Aufstand.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Richtig. Elon Musk ist genial, selbst wenn er nur ein Strohmann für gewisse Interessen wäre (B-Lash). Hier geht es um einen Konflikt zwischen dem Hegemon und dem Herausforderer. Wir Deutschen waren auch mal der Herausforderer, bis 1914. Es ging nicht gut aus, und zwar, weil wir nicht den maßgeblichen Vorteil auf unserer Seite hatten: die Freiheit des Westens. China wird genau daran ebenfalls scheitern.
      Die Amis sind wirklich in einer schlechten Lage. Aber ich habe erlebt, wie sie das Aufkommen der Homecomputer 1981 eingeleitet haben. Das können sie jederzeit wiederholen. Sie schicken die Kinder in entsprechende Sommercamps und Kennedy sorgt für gesündere Nahrung und schon haben wir einen Turn in die richtige Richtung, den kein anders Land so hinbekommen kann.

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