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Bank of America Stratege: Dreijähriger Ansturm auf Aktien ist vorbei

Laut dem Top-Strategen der Bank of America ist ein dreijähriger Ansturm von Anlegern auf Aktien vorbei. Hier dazu die Aussagen.

Laut Analyse der Citigroup von Anfang dieser Woche liefen zuletzt über Futures im S&P 500 massive Wetten auf weiter ansteigende Aktien. Einer der absoluten Top-Strategen an der Wall Street, Michael Wilson von Morgan Stanley, warnte aber Anfang dieser Woche – ausgestattet mit einigen guten Argumenten – steigende Kurse seinen kein Anzeichen für eine richtige neue Rally bei US-Aktien. Aber gut, im Verlauf dieser Woche liefen die großen Indizes eher abwärts. Jetzt vermiest ein weiterer Top-Stratege die Laune noch weiter.

Dreijähriger Ansturm der Anleger auf US-Aktien zu Ende

Laut einer Mitteilung der Bank of America ist die dreijährige Phase, in der Anleger ihr Geld in Aktien investiert haben, nun vorbei. Der Stratege Michael Hartnett zitiert aktuell laut Bloomberg Daten, die zeigen, dass Anleger ihr Geld aus Aktien abziehen und in Geldmarktfonds und Anleihen investieren. Aktien verzeichneten in der Woche bis zum 24. Mai Abflüsse in Höhe von 3,9 Milliarden Dollar – die dritte Woche in Folge mit Rücknahmen, was bedeutet, dass die Mittelzuflüsse für die Anlageklasse im Jahr 2023 nun stagnieren, heißt es in einer Mitteilung der Bank unter Berufung auf Daten von EPFR Global.

Ende Juni weitere Risikoverringerung

In diesem Jahr sind bisher rund 756 Milliarden Dollar in Geldmarktfonds geflossen – der größte Zuwachs seit 2020. Da die Auswirkungen der Zinserhöhungskampagne der US-Notenbank auf die Märkte durchschlagen und sich die finanziellen Bedingungen verschärfen, „erwarten wir Ende Juni eine weitere Phase der Risikoverringerung“, so schreibt es Michael Hartnett in der Mitteilung.

Kursverlauf im S&P 500 in den letzten zwei Jahren mit wichtigen Marken

Nach einem Anstieg von mehr als 8 % in den ersten vier Monaten des Jahres sind US-Aktien im Mai ins Trudeln geraten, da die USA derzeit massiv mit ihrem Schuldenproblem kämpfen, und die Sorge vor einer Rezession wächst. Das Bild für die Aktienströme im Jahr 2023 beginnt sich von dem Muster der letzten Jahre stark zu unterscheiden. Laut den Strategen der Bank of America verzeichneten Aktienfonds in den letzten drei Jahren Zuflüsse in Höhe von 175 Milliarden Dollar, 949 Milliarden Dollar und 182 Milliarden Dollar.

Michael Hartnett: S&P 500 bei 4.200 Punkten verkaufen

Michael Hartnett, der den Aktieneinbruch im letzten Jahr richtig vorausgesagt hatte, empfiehlt den S&P 500 bei 4.200 zu verkaufen – etwa 1 % über dem letzten Schlusskurs des Index. Nicht jeder stimmt dem zu. Die Strategen der Citigroup haben heute US-Aktien auf „Neutral“ hochgestuft, weil sie einen Schub durch künstliche Intelligenz erwarten, und weil die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich die Zinserhöhungen der Federal Reserve dem Ende zuneigen, und das Wirtschaftswachstum robust ist.

Weitere Highlights aus der Notiz der Bank of America-Strategen sind:

– Globale Rentenfonds verzeichneten in der neunten Woche in Folge Zuflüsse in Höhe von 9,5 Milliarden Dollar
– US-Aktienfonds verzeichneten Abflüsse in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar, während 1,9 Milliarden Dollar europäische Aktien verließen
– Nach Anlageklassen verzeichneten US-Fonds für Large Caps und Small Caps Zuflüsse, während Gelder aus Growth- und Value-Fonds abflossen
– Bei den Sektoren waren die Zuflüsse in Höhe von 500 Millionen Dollar bei den Technologiewerten am höchsten, während Energie und Rohstoffe die größten Abflüsse verzeichneten

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. „Michael Hartnett, der den Aktieneinbruch im letzten Jahr richtig vorausgesagt hatte, empfiehlt den S&P 500 bei 4.200 zu verkaufen“…klingt irgendwie danach, dass es doch noch weiter 3-4 % nach oben geht, wenn der Hartnett das jetzt so empfiehlt…war beim Wilson ja ähnlich…da war 3950 ein easy sell…jetzt sind wir knapp 250 Indexpunkte und damit 6,5 % weiter oben…

  2. @Ranzentier. Genau so isses. Wenn ein Analyst ein Jahr gut geraten hat, wird er mit hoher Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr danebenliegen. Kolanovic, Wilson, Hartnett, aber der Mensch braucht Vorbilder.

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