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Strauchelnde Steinhoff vermiest größter Bank der USA die Quartalszahlen

Beim Möbelkonzern Steinhoff International sieht es jetzt nicht mehr so gut aus, wie man es vor einigen Tagen noch kurzzeitig annehmen konnte. Wie man hört, wird nach und nach...

FMW-Redaktion

Beim Möbelkonzern Steinhoff International sieht es jetzt nicht mehr so gut aus, wie man es vor einigen Tagen noch kurzzeitig annehmen konnte. Wie man hört, wird nach und nach Tafelsilber verkauft. So zum Beispiel ein Learjet, ein Flagshipstore in Wien, kleine Firmenanteile – überall scheint man offensichtlich derzeit Geld ranzuholen. Immer noch völlig unklar ist, welche Dimensionen der Bilanzskandal hat.

Die EZB jedenfalls gab vor wenigen Tagen bekannt sich inzwischen von ihren Steinhoff-Anleihen mit dickem Verlust getrennt zu haben – ein fast zwangsläufiger Schritt, denn das Rating von Steinhoff entsprach nicht mehr den Mindestanforderungen, die für die EZB maßgeblich sind. Heute erfolgt der nächste Nackenschlag für Steinhoff, wenn auch indirekt.

Heute Mittag vermeldete die größte Bank der USA JP Morgan seine Quartalszahlen. Darin enthalten war auch eine Abschreibung von 143 Millionen Dollar, die auf einen einzelnen Kreditkunden zurückzuführen war. Nach kurzer Zeit wurde dann bekannt, um welchen Kunden es sich handelt: Steinhoff! JP Morgan war also Gläubiger von Steinhoff, und hat einen offenen Kredit abgeschrieben, zumindest bilanziell.

Das ist zumindest ein indirekter Beleg dafür, dass der Finanzmarkt doch stark von einer Insolvenz von Steinhoff ausgeht. Wer vorsorglich schon mal gewährte Kredite in seinen eigenen Büchern als Verlust abschreibt, rechnet folglich nicht mehr mit einer Rückzahlung des Kredits, weil er nicht mehr an eine Rettung des Schuldners glaubt.

Gut, JP Morgan wird diese Abschreibung verkraften. Für den gigantisch großen Finanzkonzern war das eher eine Randnotiz, wenn auch eine spürbare. Ohne diese Abschreibung von 143 Millionen Dollar hätten die Zahlen der Sparte „FICC“ nicht ganz so schlecht ausgesehen, und das operative Geschäft der Bank hätte besser da gestanden.

Und Steinhoff? Die Aktie fällt um 1 Cent seit heute Mittag. Wenn eine Aktie von 43 Cents auf 42 Cents fällt, ist das prozentual zwar messbar. Aber was soll ein Pennystock machen, in Brüchen von Cent-Beträgen schwanken? Die Tendenz der Steinhoff-Aktie bleibt aktuell weiter abwärts gerichtet. Klarheit bringen könnten endlich mal konkrete Aussagen, wie kaputt die Bilanz denn nun wirklich ist! Bis dahin bleibt dieser Pennystock eine heftige Zockernummer!


Die Steinhoff-Aktie seit 11. Dezember.



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