Dunkelflaute, Umschalten auf fossile Energieträger, Stromimporte, explodierter Strompreis. Hohe Auslastung der vorhandenen Kraftwerkskapazitäten, drohende Stromausfälle? Alles gar kein Problem, so darf man die Sichtweise der Bundesnetzagentur kurz zusammenfassen. Die von Klaus Müller geleitete Behörde, die Robert Habeck unterstellt ist, hat vor wenigen Minuten ein Papier veröffentlicht, in dem die jüngst explodierten Strompreise im Großhandel analysiert werden.
Wichtige Aussagen in der Bewertung der Bundesnetzagentur: Die sichere Stromversorgung sei „zu keinem Zeitpunkt gefährdet“ gewesen. Deutschland verfüge über ausreichend Erzeugungskapazitäten, so die Agentur. Komisch ist dann aber der Hinweis wenige Sätze später, dass die Bundesnetzagentur „gesetzgeberische Maßnahmen für den Zubau steuerbarer Kapazitäten weiterhin für dringend geboten“ hält. Wenn es genug Kapazitäten gibt, wozu dann die Dringlichkeit beim Ausbau der Kapazitäten? Denn, so schreibt die Agentur auch, nach den der Agentur vorliegenden Informationen werden von den Übertragungsnetzbetreibern in den Stunden mit Preisen oberhalb von 300 €/MWh aktuell auch keine Reservekraftwerke im Wege des Redispatchs eingesetzt.
Was sagt die Bundesnetzagentur zum explodierten Strompreis? Zwei Dinge: Die Ursache hoher Börsenstrompreise in Deutschland seien typischerweise „eine hohe Verbrauchsprognose bei geringer erneuerbarer Erzeugungsprognose“. Aha, man benennt das Prinzip von Angebot und Nachfrage – wenn es aus dem Gleichgewicht gerät, kann der Preis explodieren. Dann darf man fragen, warum nicht genug Produktion hochgefahren wird, um genug Strom anzubieten, was hohe Preise verhindert? Auch interessant ist, dass die Agentur bei den hohen Preisen Marktmanipulation (Marktmissbräuchliches Verhalten) vermutet.
Hier der ganze Text der Bundesnetzagentur im Wortlaut: Die Auswertung der Großhandelsstrompreise von 2021 bis 12. Dezember 2024 zeigt, dass die Preisunterschiede zwischen Deutschland und seinen Nachbarn saisonal und im Zeitverlauf schwanken. Die Ursache hoher Börsenstrompreise in Deutschland sind typischerweise eine hohe Verbrauchsprognose bei geringer erneuerbarer Erzeugungsprognose.
Die nordischen Nachbarn (DK, NO, SE) haben oft günstigere Preise, während die südöstlichen Nachbarn (AT, CH, CZ, PL) oft ein höheres Preisniveau als Deutschland aufweisen. Im Vergleich zu den westlichen Nachbarn (BE, FR, NL) schwanken die Preisunterschiede über die Zeit und haben keine eindeutige Richtung.
Mit Frankreich treten in allen Jahren Preisunterschiede in beiden Richtungen auf, von 2021 bis 2023 waren die Preise jedoch in Frankreich meist höher (insb. 2022, Ausfälle AKWs) während in 2024 die Preise meist in Deutschland höher waren.
Häufig hohe Preise oberhalb 300 Euro/MWh gab es in Deutschland und auch den meisten Nachbarländern im Jahr 2022, deutlich seltener auch in den Jahren 2021 und 2024. 2024 gab es in Deutschland (bis 12.12.) nur 41 Stunden (von 8760) mit Preisen oberhalb 300 Euro/MWh, in den großen Nachbarländern liegt der Wert auf ähnlichem Niveau.
Die sichere Stromversorgung war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Deutschland verfügt über ausreichend Erzeugungskapazitäten. Nach den uns vorliegenden Informationen werden von den Übertragungsnetzbetreibern in den Stunden mit Preisen oberhalb von 300 €/MWh aktuell auch keine Reservekraftwerke im Wege des Redispatchs eingesetzt.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten Wochen ähnlich markante Preisausschläge auftreten. Die Bundesnetzagentur hält gesetzgeberische Maßnahmen für den Zubau steuerbarer Kapazitäten weiterhin für dringend geboten. Spätestens ab den Weihnachtstagen wird der Stromverbrauch vorübergehend geringer ausfallen. Eine einigermaßen valide Prognose ist aufgrund der hohen Preisvolatilität unter einigen Unsicherheiten allerdings nur für den Folgetag möglich.
Die Bundesnetzagentur prüft die aktuellen Vorwürfe auf marktmissbräuchliches Verhalten im Zusammenhang mit den aufgetretenen Preisspitzen in enger Abstimmung mit den Handelsüberwachungsstellen der Strombörsen und wird bei Vorliegen entsprechender Anhaltspunkte weitere Ermittlungsmaßnahmen einleiten.
Grundsätzlich sind Preisspitzen, wie sie im Zusammenhang mit der zuletzt beobachteten Dunkelflaute aufgetreten sind, als Ergebnis der freien Preisbildung des Zusammenspiels zwischen Angebot und Nachfrage zu sehen und Teil des Marktgeschehens im kurzfristigen Stromgroßhandel. Kunden mit festen Stromtarifen betreffen Börsenstrompreise nicht, sie zahlen den mit ihrem Lieferanten vereinbarten Preis. Diese Kunden profitieren dafür auch nicht von den Zeiten sehr niedriger Börsenpreise.
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Die Bundesnetzagentur sollte politisch neutral sein, ist sie aber nicht. Erzählt wird nur die passende Hälfte, damit wird gelogen, dass die Stromversorgung bei uns sicher war – als Ritt auf der Rasierklinge. Deutschland importierte zeitweise 20 GWh, 4GWh müssen als Netzreserve gehalten werden, die Konnektoren (Verbindungen zu unseren Nachbaren) können maximal 26 GWh an Strom transportieren. Wäre bei uns ein Mehrbedarf von 2GWh wodurch auch immer angefallen, dann wären die Lichter ausgegangen. Also ist das grüne Roulettspiel mit dem Strom gerade noch einmal gut gegangen.
Der Herr Müller ist doch auch Mitglied der Öko-Sekte, da braucht man sich über dieses Statement nicht zu wundern.
Wenn er mal in Pension ist, werden wir spätestens die Wahrheit erfahren.
Der Mann hat sicher auch Frau und Kinder, ein Häuschen, usw.
Ein falsches Wort, und er hat den durch die Politik weisungsgebundenen Staatsanwalt auf am Hals.
Wie bei Sozialisten üblich, verkauft er Mangel als Tugend.
Und die Deutschen glauben das?
Komisch, die Nachbarn glauben es nicht.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Heute Nacht um 5 Uhr wieder gut zu erkennen.
Stromverbrauch etwa 51 MWh.
Strom aus “ Erneuerbaren“ auch etwa 51 MWh.
Das ist ja grundsätzlich super.
Fossile Kraftwerke etwa 14 MWh.
Diese 14 MWh plus den 51 MW/h mussten um 5 Uhr für 2 Euro/ MWh praktisch verschenkt werden.
Trotzdem mussten auch noch eine Menge Fossiler verbrannt werden.
Und Habeck will nun den Kohleausstieg verschieben.
Bis die Gaskraftwerke betriebsbereit sind?
Oder Hochhäuser voll Batterien in jedem Dorf stehen?
Viele Grüße aus Andalusien Helmut