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T-Mobile USA und Sprint vor Fusion? Das könnte gerade jetzt für die Telekom Sinn machen

Es gab Zeiten, da wollte die Deutsche Telekom ihre US-Mobilfunktochter "T-Mobile USA" loswerden. Dass es damals nicht klappte, ist im Nachhinein ein Segen, denn die Geschäfte laufen gut. Jetzt könnte man sogar mit dem Konkurrenten Sprint fusionieren. Der wollte eigentlich...

FMW-Redaktion

Es gab Zeiten, da wollte die Deutsche Telekom ihre US-Mobilfunktochter „T-Mobile USA“ loswerden. Dass es damals nicht klappte, ist im Nachhinein ein Segen, denn die Geschäfte laufen gut. Jetzt könnte man sogar mit dem Konkurrenten Sprint fusionieren. Der wollte eigentlich vor drei Jahren T-Mobile USA kaufen. Jetzt heute ist Sprint an der Börse 32 Milliarden Dollar wert, T-Mobile USA aber 53 Milliarden Dollar. Außerdem hat Sprint deutlich mehr Schulden.

Wie das „Handelsblatt“ heute berichtet, plant die Muttergesellschaft Deutsche Telekom die US-Tochter mit Sprint zu verschmelzen. Also kein Kauf oder Verkauf, sondern Fusion durch Aktientausch. Dadurch würden die Altaktionäre von Sprint wegen des geringeren Börsenwertes und der Verschuldung wohl deutlich weniger als 50% der neuen Firma erhalten. So hielte die Telekom mehr als die Hälfte des neuen Unternehmens. Damit könne man die dann fusionierte Firma weiter in der Konzernbilanz der Deutschen Telekom konsolidieren.

Die Deutsche Telekom wolle eh die unternehmerische Führung der neu fusionierten Firma übernehmen, so das Handelsblatt. Die ursprünglich von Sprint angedachte Übernahme von T-Mobile USA scheiterte damals an den Behörden, weil man nicht wieder ein Monopol oder etwas Ähnliches (Oligopol) im Telekom-Sektor haben wollte. Aber anscheinend rechnet sich die Telekom gute Chancen aus, dass Donald Trump als Präsident keine Bedenken in diesem Fall haben wird.

Für die Telekom-Aktie wäre das wohl eine gute Sache. T-Mobile USA und Sprint zusammen wären ein gigantischer Konkurrent für Verizon und AT&T. Durch Einsparungen könnte man vermeintlich die Gewinne steigern, und so die Gewinne der deutschen Mutter pushen. Und durch den Aktientausch (alte T-Mobile USA-Aktien und alte Sprint-Aktien gegen neue Aktien der fusionierten Firma) entstünden für die Telekom als Mutter keinerlei Kosten.

Ob Trump die Fusion wirklich unter Wettbewerbsgesichtspunkten durchwinken würde, ist fraglich. Aber der Fusionsversuch der beiden US-Anbieter ist doch recht wahrscheinlich. Denn die Sprint-Mutter „Softbank“ aus Japan sagte vor wenigen Monaten, dass man ursprünglich nach Sprint auch T-Mobile USA habe kaufen wollen, was aber an Trumps Vorgänger scheiterte. Haben die Herrschaften von der Telekom einen besseren Draht zu Trump als Softbank vorher zu Obama? Der Wille zur Fusion selbst scheint sehr wahrscheinlich zu sein – ob sie bei Trump durchkommt? Wenn man ihm sagt, wie viele neue jobs die T-Mobile in den USA geschaffen hat, könnte das Wunder bewirken.

Die Aktie der Deutschen Telekom legt heute gerade mal 0,03% zu. Die Börse also glaubt wohl nicht an sonderlich große Chancen in Sachen Kartellrecht in den USA. Die Sprint-Aktie konnte gestern Abend noch von 7,75 auf 8,15 Dollar zulegen.


Die Aktie der Deutschen Telekom seit 2004.



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