Michael Burry, was für ein Name in der Szene, nicht zuletzt wegen des Hollywood-Renners „The Big Short“ auch populär in der Finanzszene – jetzt hat er wieder einmal eine große Wette laufen, nämlich gegen die Tesla Aktie. Das unter großer Publizität, was aber ein großes Risiko bedeuten könnte.
2020, das große Milliardengrab für Short-Spekulanten in der Tesla Aktie
Wer erinnert sich nicht an die Entwicklung des Elektroautopioniers Tesla im Jahr 2020, dem es gelungen war, vier Quartale in Folge Gewinne einzufahren, um damit in den S&P 500 aufzusteigen. Dies führte zu 743 Prozent Gewinn für die Tesla Aktie im Gesamtjahr, zu einem Börsenwert von über 840 Milliarden Dollar – und damit zu einer Bewertung höher als fast alle anderen Automobilhersteller der Welt zusammen. Was lag da mehr in der Luft als gegen diese Bewertung zu wetten?
Was zu fatalen Folgen führte: denn das Marketingtalent Elon Musk verstand es, seine Fangemeinde mit seinen Visionen zu immer neuen Käufen der Tesla Aktie zu animieren – auch die jungen RobinHooder. Das Ergebnis: Zahllose Short Squeezes und ein Verlust von 40 Milliarden Dollar für die Shorties. Entnervt von den zahllosen Nackenschlägen gaben viele Shortseller auf, das Volumen der leerverkauften Tesla Aktien sank auf ein Rekordtief.
Der Umschwung
Das Jahr 2021 brachte eine kleine Wende. Nach Informationen des Finanzdienstleisters S3 Partners haben die Shorties inzwischen schon vier Milliarden Dollar Gewinne mit Leerverkäufen eingefahren. Angeführt eben durch Michael Burry, dessen Investmentgesellschaft Scion Asset Management mehr als eine halbe Milliarde Dollar auf einen heftigen Einbruch der Tesla Aktie gesetzt hat. Klingt irgendwie nach einem großen Zweikampf Techno-King gegen Short-King.
Ein mutiger Schritt von Burry, schließlich begann das Jahr für die Tesla Aktie sehr vielversprechend: sie stieg am 26. Januar auf 840 Dollar und war damit der achtschwerste Aktienwert in der globalen Aktienwelt. Elon Musk wurde kurzzeitig zum reichsten Mann der Welt, die Tech-Investorin Cathie Wood schwärmte von einem Kursziel von Tesla mit 3000 Dollar.
Der Hedgefondsmanager gab bereits im Dezember 2020 in Interviews zu verstehen, dass er wieder short in der Tesla Aktie und die Bewertung von über 550 Dollar für ihn ein Witz sei. Er kalkuliere eher mit einem fairen Wert für Tesla von 100 Dollar.
Ähnlich wie bei seiner großen Wette gegen den überbewerten Markt für Hypothekenpapiere im Jahr 2008 blieb Burry unbeirrt bei seiner Strategie und erhöhte sukzessive seine Shortpositionen auf Tesla. Aus der letzten Pflichtmitteilung des Hedgefonds Scion Assets geht hervor, dass man am Ende des ersten Quartals 800.100 Put-Optionen auf den Elektrohersteller in den Büchern hält. Ein auch für den großen Spekulanten sehr hoher Betrag von über 500 Millionen Dollar, die zu einem Totalverlust führen könnte. Nämlich dann, wenn sich die Tesla Aktie auf dem jetzigen Niveau halten sollte.
Burry liebt das Schwimmen gegen den Strom, die große Herausforderung, auch wenn es manchmal mehr als absurd erscheint, wie seine Wette in einem großen Kollektiv gegen die Leerverkäufer eines an und für sich wertlosen Unternehmens – der Meme-Aktie GameStop. Jetzt versucht er einmal mehr das ganz große Ding.
Fazit
Wieder versucht Mr. Short einen neuen Anlauf, um von einem starken Kursrückgang der Tesla Aktie groß zu profitieren. Die Chancen dürften in diesem Jahr – in dem die eingepreisten Gewinne der Unternehmen zweifelsohne auf dem Prüfstand stehen – besser sein als 2020. Man denke nur an die Kursreaktionen nach den Berichten der Unternehmen in der aktuellen Quartalssaison.
Michael Burry hat sich damit nicht nur Elon Musk zum persönlichen Feind gemacht, auch andere Hedgefonds und die große Community der WallStreetBets weiß von der Shortspekulation, nur nicht die genauen Details der Wette (Basispreise, Laufzeit der Option).
Beginnt das Spiel gegen Shortseller von Neuem oder hat der Short-König der Wall Street ein weiteres Mal Erfolg mit seiner Geduld? Das Nach-Coronajahr 2021 dürfte zu vielen Schlagzeilen führen, es wird spekuliert auf Teufel komm raus – in der einen und der anderen Richtung.
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Back to the basics, Tesla sollte sich warm anziehen, nachdem der größte Visionär seit Steven Jobs (Ironie) seinen Fokus eher auf Kryptonit und den Mars gelenkt hat.
Trotz aller Unkenrufe der Klima- und E-Mobilitätsleugner: Entweder ist VW entweder wahnsinnig geworden, oder ein technischer Durchbruch ist im Gange. Fachfremder Laie Dudenhöffer vs. Elektro-Auto-Rucksack-Profi Hans-Werner Sinn:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Das-ist-der-Quantensprung-in-der-E-Mobilitaet-article22559827.html
https://finanzmarktwelt.de/hans-werner-sinn-experten-e-autos-floppen-beim-klimaschutz-alternative-vorhanden-123937/
Ich entschuldige mich im voraus, sollte ich einmal mehr die Befindlichkeiten einiger Kommentatoren mit unangemessener Kritik gegenüber unantastbaren Größen empfindlich verletzen. Ich gestehe natürlich jedem Ökonomen auch in naturwissenschaftlichen und physikalischen Fragen eine vergleichbare Kompetenz wie dem großen ELON zu. (Ganz üble, ironische Doppelironie)
Ansonsten erscheint mir Tesla wie ein verirrter Pionier, der zu früh und ohne Mitbewerber im Niemandsland gestrandet ist. Mit einem Boss, der regelmäßig und immer kurzfristiger im unbegreifbaren Utopia seiner vielen Milliarden wandelt.
Sollte an dem Thema Feststoffbatterien etwas dran sein, was einfach nur genial wäre:
Hut ab, VW, dann wart ihr wieder einmal der Volkswagen im besten Sinne des Wortes.
Ford bringt das MEISTVERKAUFTE FAHRZEUG in den USA,den Pick- Up F150 mit Elektroantrieb ab 36000 Dollar auf den Markt.Es sollen schon viele Reservationen vorhanden sein.Das betrifft den Tesla – Clown doppelt. Weniger Umweltzertifikate und mehr Konkurrenz auf dem Automarkt.Ist vielleicht nicht Zufall, dass die Shorter gerade jetzt angreifen.Tesla ist abhängig vom US-Markt, die Chinesen und die Europäer werden seine Autos weniger lieben.Zum grossen Wissenschafter Dudenhöfer: Der meinte auch vor einem Jahr Teasla habe 5Jahre Vorsprung wegen der Batterietechnik ??
Wie schon geschrieben ,Elon sollte sich seiner Kernkompetenz ,der Bilanztrickserei widmen und das Autogeschäft langfristig denkenden, seriösen Leuten überlassen.
Tesla habe 5Jahre Vorsprung bei der Batterietechnik? ? oder eher bei der Bilanztechnik. Wenn Oncle Sam als Weltpolizist konsequent wäre, müsste der Vorsprung der Bilanztrickser auf die Untersuchungsbehörden rasch schmelzen.Das Asperger Syndrom wird den Schlaumeier vor einer längeren Strafe schützen.Die kleinen Diebe werden sich im Knast auf den prominenten Milliardenjongleur freuen.