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Tesla: Die Energy Sparte zerfällt gerade zu Staub!

Eine Ladesäule von Tesla

Mit Tesla Energy läuft es gar nicht gut. 2019 sank der Umsatz gegenüber dem Vorjahr. Photovoltaik wird seit der Übernahme von SolarCity kaum noch installiert. Das Solar Roof ist ein Rohrkrepierer und wird nach jahrelanger Entwicklungsarbeit schlussendlich einfach aus China eingekauft und benötigt Wochen für die Installation. Die eigenen Aktionäre klagen gegen Tesla wegen der Übernahme der praktisch insolventen SolarCity. Und jetzt steigt auch noch Panasonic aus der gemeinsam mit Tesla betriebenen Solarfabrik aus.

Tesla ist ein Auto-Unternehmen – mehr noch als VW!

Wenn es um die Rechtfertigung für den aktuellen Aktienkurs von Tesla geht, dann dauert es nicht lange, bis Fans darauf hinweisen, dass Tesla nicht nur ein Autohersteller sei. Bewertungsvergleiche mit anderen Autoherstellern würden sich daher verbieten. Doch Fakt bleibt, dass Tesla mehr als 90% des Umsatzes mit Autos und Service für Autos macht. Im vergangenen Jahr waren es 94%. Im Jahr zuvor waren es 93%. Bei Volkswagen sind es lediglich 84% gewesen, wobei die restlichen 16% Finanzdienstleistungen darstellen, die oft in Zusammenhang mit Automobilkäufen angeboten werden. Tesla Motors ist also zu 94% ein Autohersteller.

Die restlichen 6% Umsatz generierte die Energy Sparte, in der Tesla Photovoltaik-Anlagen und stationäre Batteriespeicher zusammenfasst. Dieser Geschäftsbereich trägt nicht nur kaum zum Konzernumsatz bei, er schrumpft auch noch in absoluten Zahlen. 2019 machte Tesla mit dieser Sparte 2 Millionen US-Dollar weniger Umsatz als 2018. Also nichts mit großen Wachstumsphantasien. Dieser Umsatzrückgang ging jedoch mit starkem Stückzahlwachstum einher. 2019 verkaufte Tesla mehr Speicherkapazität in Form stationärer Batteriespeicher als in allen Jahren zuvor – und machte trotzdem weniger Umsatz damit. Man blieb auch 18% hinter den eigenen Erwartungen zurück. 2.000MWh wollte Tesla 2019 installieren, nur 1.651 wurden es.

Die Tesla Solar-Sparte schrumpft seit der Übernahme!

Schauen wir ein paar Jahre zurück, stellen wir eine starke Schrumpfung der Photovoltaik-Installationen fest. 173MW peak an Photovoltaikleistung wurden 2019 von Tesla installiert. 2018 waren es 326MW. Und 2016, als SolarCity übernommen wurde, konnte Tesla allein im 4. Quartal 2016 201MW installieren. Es handelt sich also nicht um einen einmaligen Ausreißer, sondern ein kontinuierliches Todschrumpfen der Solar-Sparte. Als Karotte wurde den Aktionären seit Jahren das Solar Roof vor die Nase gehalten – Solarzellen in Dachziegelform. Ursprünglich hieß es, die Dachziegel würden weniger kosten als klassische Ziegel noch vor Einsparungen bei der Stromrechnung. Erklärt wurde es von CEO Elon Musk unter anderem damit, dass die Ziegel leichter seien und das Transportkosten spare. Absurd. Inzwischen zeigt sich, dass ein mit Solarziegeln eingedecktes Dach teurer ist als so manches Haus in den USA. Berichte von Kunden zeigen, dass Tesla mit einem Dutzend Männer anrückt und trotzdem Wochen für die Installation braucht. Das steht in starkem Kontrast zu Musks Ankündigung, ein Dach sei in 8 Stunden mit den Ziegeln eingedeckt. Allein die Lohnkosten für die Installationscrew summiert sich bei diesen Bauzeiten auf einen satt fünfstelligen Betrag.

Als SolarCity 2016 von Tesla gekauft werden sollte, waren die Tesla-Aktionäre wenig begeistert. Sie sahen kaum Synergie-Effekte und SolarCity verbrannte ähnlich viel Cash wie Tesla. Um die Zustimmung der Aktionäre zu erhalten, zauberte Elon Musk das Solar Roof aus dem Hut. Davon hatte bei SolarCity noch niemand etwas gehört. Im Nachgang stellte sich heraus, dass Musk die nicht funktionierenden Ziegel in wenigen Tagen von eigenen Leuten zusammenschustern ließ. Die Aktionäre waren begeistert und die Übernahme gesichert.

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5 Kommentare

  1. Also wenn das wahr ist….dann zeigt sich ja wie Pervers das die Märkte schon geworden sind, mir fehlen gerade die Worte….unglaublich….Lügen über Lügen um in die eigner Tasche zu wirtschaften….von Despoten kaum zu Unterscheiden, aber anscheinend völlig legal, und die die das Maul aufmachen werden auch mit Cash vollgestopft und der kleine der sich nicht wehren kann bleibt wie so oft der Depp…unsere Zivilisation steht am Abgrund

    1. Also wenn das wahr ist…
      -> Ist es nicht, somit stehen wir auch nicht am Abgrund :-)

  2. Wenn man sich mal mit der Firma beschäftigt, dann wird man schnell verstehen warum die Solarsparte extrem heruntergefahren wurde. Es wurden (wie oft im Conference Call bestätigt) alle Mitarbeiter abgezogen und und die Produktion vom Model 3 gesteckt. Diese lief nämlich sehr schlecht an und man brauchte einfach Manpower. Hätte man das nicht gemacht, wäre es mit der Solarsparte eh egal gewesen. Teslas Wachstum ist gigantisch und die Zahlen dazu gut (hier schön nachzulesen: https://hypercharts.co/tsla ). Wie man auch sehen kann, ist die Solarsparte seit den letzen 3 Quartalen wieder am Wachsen. Die Energiespeichersparte verdoppelt sich ständig. Ob das Solarroof ein Rohrkrepierer ist wird sich noch zeigen. Es gibt mehrere Iterationen von den Panels. Die letze bekannte ist „v3“ – diese zeichnen sich durch ihre größe und leichte Installationsweise aus. Man hat erkannt, dass v1 und v2 nicht skalierbar sind. Man kann natürlich alles extrem negativ und zugespitzt beurteilen und so einen Artikel hier veröffentlichen. Man kann aber auch die Zahlen darstellen und nicht von „Rohkrepierern“ oder Ähnlichem sprechen. Ich hoffe jemand aus 2022 oder so liest diesen Artikel und wird sich totlachen wie schlecht er doch ist und was wirklich passiert ist.

  3. Eins dürfte nach diesem Artikel ziemlich klar sein: Tesla ist in der Autonmobilwelt angekommen. Wenn auf diesem Kleinkram so herumgehackt wird, hat Tesla wirklich keine anderen Probleme mehr.

    Tesla wird die Photovoltaiksparte auf keinen Fall aufgeben. Das ist einer der Zukunftsmärkte. Nicht nur Autos, sondern auch Heizungen werden auf Strom ungestellt werden müssen. Dazu kommt, das wir durch die Hitzesommer in Zukunft auf Klimaanlagen angewiesen sind, wenn wir leben wollen. Auch die laufen mit Strom.

    Die USA hat aber weiter das Problem mit den Arbeitern. Es gibt eben keine Lehrstellen für Elektriker. Wer ausgebildet werden möchte, mnuss dafür zahlen. Wie bei uns eine Meisterausbildung.
    So gut wie alle Arbeitsplätze werden von ungelernten besetzt, die dann eben leider auch keine Ahnung haben.

  4. In der Präsentation der Solardächer hat Musk ein Haus mit anteiligem Schieferdach präsentiert. So ein Dach ist deutlich teurer als ein Ziegeldach oder erst recht als die in den USA üblichen Pappdächer.
    Die angekündigte Kostengleichhheit hat sich also immer nur auf die Schieferdächer bezogen, und das dürfte auch zu erreichen sein. Beim Aussehen ist es aber bei den Ankündigungen geblieben. Vielleicht liegt das daran, dass das Konzept auf Dünnschichtmodulen beruhen sollte, die noch keinen generellen Kostenvorsprung erreicht haben?

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