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Tesla: Die Energy Sparte zerfällt gerade zu Staub!

Wie 2019 veröffentlichte Zeugenaussagen des SolarCity-Managements zeigen, ging es nicht um Synergie-Effekte oder das Solar Roof, sondern darum, dass SolarCity vor der Insolvenz stand. Blöderweise waren Elon Musk und sein Bruder Großaktionäre von SolarCity. Das Unternehmen wurde von seinen Cousins geführt. Und allesamt hatten ihre SolarCity Aktien für Kredite verpfändet. Wenigstens zwei Familienmitglieder standen kurz vor einem Margin Call – die Bank forderte also angesichts des sinkenden Aktienkurses zusätzliche Sicherheiten. Auch Elon Musks zweite Firma SpaceX stand auf dem Spiel, denn die zeichnete Anleihen von SolarCity. Ein Kreditausfall hätte die Frage aufgeworfen, warum ein defizitäres Raumfahrtunternehmen, das auf kontinuierliche Kapitalerhöhungen angewiesen ist, die Anleihen eines ebenfalls defizitären Konzerns zeichnet, bei dem der Geschäftsführer Hauptaktionär ist.

Tesla kaufte SolarCity, um die Familie Musk zu retten!

Die SolarCity-Übernahme durch Tesla war also nichts weiter als eine innerfamiliäre Rettungsaktion, die den Tesla-Aktionären aber als genialer Schachzug mit Synergie-Effekten verkauft wurde. Dass Tesla sofort nach der Übernahme begann, das SolarCity-Geschäft zusammenzuschrumpfen, ist neben den Zeugenaussagen nur ein weiterer Beleg dafür. Einige Tesla-Aktionäre klagen inzwischen gegen das Management beider Unternehmen. Alle involvierten Manager mit Ausnahme von Elon Musk einigten sich inzwischen außergerichtlich mit den Klägern. Elon Musk, für den die Zeugenaussagen inklusive seiner eigenen, verheerend sind, wollte oder konnte sich bisher nicht außergerichtlich einigen.

Doch die Probleme gehen noch weiter. Mit SolarCity wurde auch eine Fabrik im Bundesstaat New York übernommen. Die wurde mit rund einer Milliarde US-Dollar vom Staat bezuschusst. Bedingung war, dass SolarCity (und damit jetzt Tesla) 1.500 Arbeitsplätze in der Fabrik und weitere 2.000 in der Zulieferindustrie schafft. Wie jedoch Medienberichte, ausstaffiert mit Aussagen von Mitarbeitern, zeigen, wird in der Fabrik praktisch gar nicht gearbeitet. Wozu auch, wenn Tesla eh keine Solarzellen mehr verkaufen will? Panasonic musste sich schon lange andere Kunden für die Zellen suchen, die eigentlich für Tesla bestimmt waren.

Panasonic will nicht mehr für Tesla Solarzellen herstellen!

Heute kündigte Panasonic schließlich die Zusammenarbeit mit Tesla auf und zieht sich aus der gemeinsamen Produktion von Photovoltaikzellen zurück. Das kommt zur Unzeit für Musk.

1. Das Verfahren um die SolarCity-Übernahme rückt näher
2. Die Prüfung, ob Tesla die versprochenen Arbeitsplätze schuf, rückt näher
3. Musk verkündete mehrfach, in der Fabrik werden die Solardachziegel gebaut und man peile 1.000 Dächer pro Woche an.

Letzteres dürfte auch eine Lüge gewesen sein. Denn auf den Kartons, die bei Kunden des Solar Roofs angeliefert wurden, wird nicht etwa Tesla als Hersteller vermerkt, sondern ein chinesisches Unternehmen. Das gab bereits zu, Zulieferer von Tesla zu sein. Und zwar just ab dem Moment, ab dem plötzlich das Design der Solardachziegel signifikant geändert wurde. Die Solardachziegel sehen jetzt nicht mehr wie Solardachziegel aus, sondern wie verkleinerte Photovoltaik-Module.



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5 Kommentare

  1. Also wenn das wahr ist….dann zeigt sich ja wie Pervers das die Märkte schon geworden sind, mir fehlen gerade die Worte….unglaublich….Lügen über Lügen um in die eigner Tasche zu wirtschaften….von Despoten kaum zu Unterscheiden, aber anscheinend völlig legal, und die die das Maul aufmachen werden auch mit Cash vollgestopft und der kleine der sich nicht wehren kann bleibt wie so oft der Depp…unsere Zivilisation steht am Abgrund

    1. Also wenn das wahr ist…
      -> Ist es nicht, somit stehen wir auch nicht am Abgrund :-)

  2. Wenn man sich mal mit der Firma beschäftigt, dann wird man schnell verstehen warum die Solarsparte extrem heruntergefahren wurde. Es wurden (wie oft im Conference Call bestätigt) alle Mitarbeiter abgezogen und und die Produktion vom Model 3 gesteckt. Diese lief nämlich sehr schlecht an und man brauchte einfach Manpower. Hätte man das nicht gemacht, wäre es mit der Solarsparte eh egal gewesen. Teslas Wachstum ist gigantisch und die Zahlen dazu gut (hier schön nachzulesen: https://hypercharts.co/tsla ). Wie man auch sehen kann, ist die Solarsparte seit den letzen 3 Quartalen wieder am Wachsen. Die Energiespeichersparte verdoppelt sich ständig. Ob das Solarroof ein Rohrkrepierer ist wird sich noch zeigen. Es gibt mehrere Iterationen von den Panels. Die letze bekannte ist „v3“ – diese zeichnen sich durch ihre größe und leichte Installationsweise aus. Man hat erkannt, dass v1 und v2 nicht skalierbar sind. Man kann natürlich alles extrem negativ und zugespitzt beurteilen und so einen Artikel hier veröffentlichen. Man kann aber auch die Zahlen darstellen und nicht von „Rohkrepierern“ oder Ähnlichem sprechen. Ich hoffe jemand aus 2022 oder so liest diesen Artikel und wird sich totlachen wie schlecht er doch ist und was wirklich passiert ist.

  3. Eins dürfte nach diesem Artikel ziemlich klar sein: Tesla ist in der Autonmobilwelt angekommen. Wenn auf diesem Kleinkram so herumgehackt wird, hat Tesla wirklich keine anderen Probleme mehr.

    Tesla wird die Photovoltaiksparte auf keinen Fall aufgeben. Das ist einer der Zukunftsmärkte. Nicht nur Autos, sondern auch Heizungen werden auf Strom ungestellt werden müssen. Dazu kommt, das wir durch die Hitzesommer in Zukunft auf Klimaanlagen angewiesen sind, wenn wir leben wollen. Auch die laufen mit Strom.

    Die USA hat aber weiter das Problem mit den Arbeitern. Es gibt eben keine Lehrstellen für Elektriker. Wer ausgebildet werden möchte, mnuss dafür zahlen. Wie bei uns eine Meisterausbildung.
    So gut wie alle Arbeitsplätze werden von ungelernten besetzt, die dann eben leider auch keine Ahnung haben.

  4. In der Präsentation der Solardächer hat Musk ein Haus mit anteiligem Schieferdach präsentiert. So ein Dach ist deutlich teurer als ein Ziegeldach oder erst recht als die in den USA üblichen Pappdächer.
    Die angekündigte Kostengleichhheit hat sich also immer nur auf die Schieferdächer bezogen, und das dürfte auch zu erreichen sein. Beim Aussehen ist es aber bei den Ankündigungen geblieben. Vielleicht liegt das daran, dass das Konzept auf Dünnschichtmodulen beruhen sollte, die noch keinen generellen Kostenvorsprung erreicht haben?

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