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Rivian, Nikola, Lucid, Tesla – nach der Euphorie kam der große Absturz

Die Elektroautobauer Tesla, Rivian, Lucid und Nikola sind voll vom Ausverkauf bei Tech-Aktien mitgerissen worden. Die Kursverluste sind groß.

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Was wurde abseits von Tesla aus den lange Zeit gehypten Elektroauto-Highflyern Rivian, Nikola und Lucid? Man schwamm – obwohl man noch gar keine Autos verkauft hatte – auf der großen „Elon Musk-Welle“ mit. Die Unternehmen erreichten gigantische Milliardenbewertungen. Aber seitdem die Zinswende der Fed mehr als deutlich angekündigt wurde, hat sich der Wind komplett gedreht. Inzwischen ist die Zinswende Realität. Tech-Aktien werden seit Wochen abverkauft, und die Elektroautobauer sind vorne mit dabei.

Der folgende TradingView Chart zeigt seit Jahresanfang die prozentualen Entwicklungen von Tesla mit -45,8 Prozent, Nikola mit -44,5 Prozent, Lucid mit -59,3 Prozent und Rivian mit -74,4 Prozent. Interessant: Der Benchmark-Index Nasdaq 100 verlor seit Jahresanfang nur 31,7 Prozent. Die Elektroauto-Branche verlor also weitaus stärker als die gesamte Tech-Branche.

Chart zeigt Prozentverläufe von Rivian, Nikola, Lucid und Tesla

Im folgenden Chart sehen wir seit Anfang 2020 den Kursverlauf von Rivian, Nikola, Lucid und Tesla. Die drei „Neuen“ haben ihre Kurse wieder zerschossen. Tesla hat wohl das Glück gehabt schon seit Jahren dabei zu sein. Im Zuge einer jahrelangen Euphorie mit schnell steigenden Produktionszahlen wurde der Kurs immer weiter hochgepusht. Vor zwei Jahren sah man bei Tesla Kurse unter 100 Dollar, jetzt sind es 669 Dollar. Man hat dazu auch das Glück Elon Musk als „Guru“ an Bord zu haben, der seine Fan-Community um sich schart.

Bei den drei Konkurrenten, die noch relativ weit am am Anfang ihrer Story stehen, wurde im Zuge der allgemeinen Börseneuphorie jede Menge Phantasie in die Kurse eingepreist. Das mögliche zukünftige Wachstum der Unternehmen wurde schon mal gleich vorweggenommen. Viele Beobachter hatten sich gewundert, wie neu an den Start gehende Hersteller von Elektroautos ohne einen einzigen verkauften Wagen bereits dutzende von Milliarden Dollar wert sein konnten. Jetzt sieht man es klarer – die Euphorie für tolle Tech-Stories pushte die Kurse immer weiter rauf. Und Elektroauto-Startups waren seit dem Mega-Erfolg von Tesla das Hype-Thema überhaupt. Jetzt schlägt diese Euphorie ins Gegenteil um. Die große Zinswende ist da, die Euphorie ist weg. Geld am gesamten Kapitalmarkt wird knapper und teurer, und Investoren jagen nicht mehr so frei und fröhlich frische Milliarden in wacklige Geschäftsmodelle.

Nach jahrelanger Kritik an Tesla kann man dennoch sagen: Das Unternehmen hat sich durchgesetzt und als gehypte Elektroautomarke mit realen Umsätzen etabliert. Elon Musk als Gallionsfigur verleiht Tesla Glanz, und die immer noch atemberaubend hohe Börsenbewertung liegt nach den Kursverlusten der letzten Monate immer noch bei unglaublichen 673 Milliarden Dollar. Ob aber Rivian, Nikola und Lucid durchhalten werden, ist nun im rückläufigen Konjunkturzyklus mit anstehender Rezession in den USA fraglich. Die Börse preist dieses Risiko ein. Auch darf man nicht vergessen, dass all die „alten“ großen Autohersteller wie Volkswagen nun mit vollem Tempo auf das Elektro-Thema aufgesprungen sind. Ihre Konkurrenz dürfte das Leben für die drei neuen Elektroautohersteller nicht einfacher machen.

Kursverlauf von Rivian, Nikola, Lucid und Tesla seit Anfang 2020



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