FMW-Redaktion
Peinlich, wenig seriös, und total unnötig, möchte man meinen. Gerade eine Firma wie Tesla, die seit Jahren Geld verbrennt, und immer mehr Probleme anhäuft, sollte alles dafür tun Analysten, Aktionäre und Anleihegläubiger von seiner Seriosität und Ertragskraft zu überzeugen. Die Nervosität der Anleger sah man zuletzt auch an den Anleihemärkten.
Doch Firmenchef Chef Elon Musk denkt natürlich wie immer in ganz anderen Kategorien. So hat er gestern einen „lustigen“ Aprilscherz veröffentlicht. Die Firma sei pleite, und er selbst (Elon Musk) sei mit einer Flasche „Teslaquilla“ vor einem Tesla-Auto gefunden worden, mit getrockneten Tränen. Auch macht er sich über die Kritiker von Tesla lustig. Ja, Tesla habe inzwischen alle Arten der Insolvenz erreicht.
Vor alle die Investoren, die in den nächsten Monaten womöglich immer wieder neues Geld in die Firma pumpen sollen, dürften sich mehr und mehr fragen, ob sie verbranntem Geld frisches gutes Geld hinterher werfen sollen bei einem Chef, der das alles offenbar als großes Spiel ansieht. Denn wenn der ganze Laden dicht gemacht wird, dann ist eben „nur“ der Laden pleite, die Aktien wertlos, und die Anleihen ebenso. Elon Musk selbst uns sein Privatvermögen (ohne Tesla-Aktien) sind davon ja nicht betroffen, denn Tesla ist ja schließlich keine Personengesellschaft.
Tesla Goes Bankrupt
Palo Alto, California, April 1, 2018 — Despite intense efforts to raise money, including a last-ditch mass sale of Easter Eggs, we are sad to report that Tesla has gone completely and totally bankrupt. So bankrupt, you can't believe it.— Elon Musk (@elonmusk) April 1, 2018
Elon was found passed out against a Tesla Model 3, surrounded by "Teslaquilla" bottles, the tracks of dried tears still visible on his cheeks.
This is not a forward-looking statement, because, obviously, what's the point?
Happy New Month! pic.twitter.com/YcouvFz6Y1
— Elon Musk (@elonmusk) April 1, 2018
Auf Krampf mehr Autos bauen
Offenbar versucht Elon Musk die Tesla-Mitarbeiter immer mehr anzutreiben auf Teufel komm raus mehr Autos zu bauen, damit endlich schneller Cash in die Kassen kommt. Eigentlich wollte man schon Ende 2017 5000 Tesla 3-Modelle pro Woche bauen. Aktuell soll dieses Ziel bis Ende Juni 2018 erreicht werden. Angeblich habe man sich dafür entschieden noch viel mehr zu automatisieren in dieser neuesten Produktionslinie.
Man weiß aber nicht, ob dies auch ein Aprilscherz ist – denn wie man munkelt, wird bei Tesla mangels Automatisierungs-Know How in Hardarbeit produziert. Aber das kann natürlich nicht konkret bewiesen werden. Aktuelle Produktionsprobleme sollen daran liegen, dass es so lange dauere die Maschinen für die Automatisierung zu kalibrieren. Da kann sich jeder seinen Teil denken. Angeblich soll Elon Musk letzte Woche seine Mitarbeiter intern dazu aufgerufen haben ihre Anstrengungen nochmal zu erhöhen, damit man mehr als 300 Autos pro Tag bauen könne. Man wolle mit diesen Sieg den Hatern entgegentreten.
Tesla mit großem Rückruf
Tesla hatte Ende letzter Woche nach Börsenschluss in den USA einen großen Rückruf bekannt gegeben. Somit hatte die Börse über das Osterwochenende (in den USA drei handelsfreie Tage) keine Zeit zu reagieren. Welch Zufall, dass dieser Zeitpunkt für die Verkündung gewählt wurde? Es geht um einen Lenkungsbolzen in alten Modellen, die bis zum April 2016 gebaut wurden. Neuere Modelle seien gar nicht betroffen.
Probleme beim Fahren gäbe es nur in kälteren Klimazonen, und auch nur bei langsamem Fahren. Die Autos seien nach wie vor fahrtüchtig. Dennoch mache man freiwillig einen großen Rückruf all dieser betroffenen Autos, um eine Reparatur vorzunehmen, die nur eine Stunde pro Auto dauern soll. Betroffen seien 123.000 Autos. Tja, kann Tesla sich auch nur den kleinsten Rückruf leisten? Denn die Firma verbrennt auch so schon genug Geld.
In den USA ist heute wieder normaler Börsenhandel. Vorbörslich notiert die Tesla-Aktie mit -4,8% gegenüber Donnerstag Abend.
Elon Musk. Foto: Heisenberg Media – Flickr: The Summit 2013 (CC BY 2.0) – (Ausschnitt aus Originalfoto)
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