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Tesla-Quartalszahlen heute Abend – Vorschau – Debakel-Meldung?

Tesla meldet heute Abend seine Quartalszahlen. Hier dazu ein Ausblick auf die Finanzdaten mit Analystenaussagen.

Elon Musk. Foto: Shawn Thew/EPA/Bloomberg

Tesla meldet heute Abend kurz nach 22 Uhr seine Quartalszahlen. Wir werden dann umgehend berichten. Wird es ein Debakel? Die Absatzzahlen in Europa und Nordamerika sind im Sturzflug. Werden die Finanzdaten der ersten drei Monate des Jahres viel schlechter ausfallen als erwartet? Eine Vorschau.

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Tesla vor Quartalszahlen: Die Erwartungen

Tesla hatte für das erste Quartal 2024 einen Umsatz von 21,3 Milliarden Dollar gemeldet. Für die heutige Meldung für das erste Quartal 2025 liegt die Markterwartung bei 21,43 Milliarden Dollar, fast ein Null-Wachstum binnen zwölf Monaten. Beim Gewinn pro Aktie lag der Vorjahreswert bei 0,45 Dollar, für heute bei 0,44 Dollar. Hat sich der massive Gegenwind gegen die Marke und Elon Musk viel schlimmer auf die Finanzdaten ausgewirkt, dazu erste negative Auswirkungen des Handelskriegs? Das ist die große Unbekannte!

Aktie im Absturz

In den letzten Wochen eskalierten die Proteste und Angriffe auf Tesla-Autos, Autohäuser und Fahrer der Autos weltweit. Der Hass auf Elon Musk kennt kaum noch Grenzen, weil er der größte Unterstützer von Donald Trump ist, und sich zum Beispiel in Deutschland pro AfD positioniert hat. Da wendet sich ein großer Teil der Tesla-Kundschaft ab, die Absatzzahlen sind seit Monaten dramatisch im Sinkflug (hier die jüngsten Daten). Entsprechend sieht es bei der Aktie aus: Seit Jahresanfang ist es ein Minus von 40 %, während im selben Zeitraum der S&P 500 um 12,1 % sank und der Nasdaq 10o um 15,1 %. Der Markt preist also eine schlechtere Geschäftsentwicklung ein.

Chart vergleicht Tesla-Aktie mit Nasdaq 100 und S&P 500

Analysten warnen vor „Code Rot“ vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen

Die Aktien von Tesla sind aufgrund erneuter Fragen zur Rolle von Elon Musk in der US-Regierung und Unsicherheiten hinsichtlich der Pläne des Unternehmens zur Einführung eines kostengünstigeren Elektrofahrzeugs gefallen, so schrieb es gestern Bloomberg News. Weiter wird berichtet: Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities, sagte, der Vorstandsvorsitzende von Tesla solle sich aus seiner umstrittenen Tätigkeit im Ministerium für Regierungseffizienz zurückziehen und sich wieder auf den Automobilhersteller konzentrieren. Tesla stehe vor einem „Code Red“, da das Unternehmen sich auf die Veröffentlichung seiner Quartalszahlen für das erste Quartal am Dienstag vorbereite, so der Analyst.

„Musk muss die Regierung verlassen, sich deutlich aus DOGE zurückziehen und wieder Vollzeit als CEO von Tesla arbeiten“, schrieb Ives am Sonntag in einem Bericht an seine Kunden. “Tesla ist Musk und Musk ist Tesla… und jeder, der glaubt, dass der Schaden, den Musk der Marke zugefügt hat, nicht real ist, sollte sich einmal mit Autokäufern in den USA, Europa und Asien unterhalten. Nach diesen Gesprächen werden Sie anders denken.“
Die Tesla-Aktie fiel gestern um 5,75 % und war damit der größte Verlierer im S&P 500 Index. Die Aktie hat in diesem Jahr etwa 44 % ihres Wertes verloren, da die ablehnende Haltung der Verbraucher gegenüber Musk zu einem weltweiten Absatzrückgang beigetragen hat.

Der Elektroautohersteller wird die Produktion eines lang erwarteten günstigeren Modells um mehrere Monate verschieben, wie Reuters am Freitag unter Berufung auf ungenannte Personen mit Kenntnis der Angelegenheit berichtete. Investoren hatten gehofft, dass eine abgespeckte Version des meistverkauften SUV-Modells Model Y die Nachfrage wieder ankurbeln könnte.

Vor zwei Wochen senkte Ives sein Kursziel für die Tesla-Aktie um 43 % und verwies dabei auf eine Markenkrise, die durch Musk und die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump ausgelöst worden sei. Ives‘ größte Sorge ist, dass Tesla in die Gegenreaktion auf Trumps Zollpolitik in China geraten könnte, wo das Unternehmen im vergangenen Jahr mehr als ein Fünftel seines Umsatzes erzielte. Musk ist auch zum Gesicht von Trumps Bemühungen geworden, den Umfang und die Reichweite der Bundesregierung zu reduzieren, was progressive Verbraucher verärgert, die eine wichtige Kundengruppe für den führenden amerikanischen Elektrofahrzeughersteller sind.

„Tesla ist leider weltweit zu einem politischen Symbol der Trump-Regierung/DOGE geworden“, schrieb Ives. Anschließend zählte er mehrere Punkte auf: Die Tesla-Aktie ist seit der Amtseinführung eingebrochen, die Auslieferungszahlen des Unternehmens für das erste Quartal waren miserabel und die Proteste gegen Tesla halten an. Tesla droht laut Ives ‚ein dauerhafter Nachfragerückgang von 15 bis 20 % bei zukünftigen Tesla-Käufern aufgrund des Imageschadens, den Musk mit DOGE angerichtet hat‘.

Wenn das Unternehmen am Dienstag seine Quartalszahlen vorlegt, wird es Fragen zum Absatzvolumen für 2025, zu den Fortschritten beim autonomen Fahren und zu den Plänen für ein Robotaxi-Netzwerk sowie zu den Auswirkungen der Zölle auf die Rentabilität beantworten müssen. Über allem schwebt Musks Rolle im Weißen Haus.

Musk, der reichste Mensch der Welt, ist ein Sonderbeamter, eine Einstufung für befristete Bundesangestellte, die nur 130 Tage im Jahr in ihrer Funktion arbeiten dürfen. Musk wird voraussichtlich nach Ablauf seiner 130-tägigen Amtszeit von seinem Amt zurücktreten, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen Anfang des Monats sagten.

Ives sagte, er bleibe optimistisch für Tesla, behalte seine Outperform-Bewertung bei und bezeichne das Unternehmen als eines der „disruptivsten Technologieunternehmen der Welt in den kommenden Jahren“. Dennoch sagte er, Tesla brauche sein „wichtigstes Kapital“ – Musk – wieder in Vollzeit im Unternehmen.

„Wir sehen dies als eine Weggabelung: Wenn Musk das Weiße Haus verlässt, wird dies einen dauerhaften Schaden für die Marke bedeuten, aber Tesla wird seinen wichtigsten Aktivposten und strategischen Denker als Vollzeit-CEO zurückgewinnen“, schrieb Ives. “Wenn Musk sich entscheidet, bei Trump im Weißen Haus zu bleiben, könnte dies die Zukunft von Tesla verändern und der Schaden für die Marke wachsen.“

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Ich gehe mal davon aus das Tesla seine Bitcoins über 100.000 Dollar verkauft oder “verliehen” hat und damit die Bilanz schönt.

    Auto Produktion läuft, auch wenn vieles nicht verkauft wird. Der Verlust wird auf die Autohäuser abgewälzt.

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