In der kommenden Woche steuert die US-Bilanzsaison auf ihren Höhepunkt zu, denn viele Index-Schwergewichte werden ihre Quartalsberichte vorlegen (hier eine Übersicht mit den Terminen). Abhängig von der individuellen History der jeweiligen Aktie kann es zu stark schwankenden Reaktionen kommen, wobei kleinere Werte meist für größere Überraschungen sorgen als Größere. Ein gutes Beispiel gaben am Donnerstagabend nachbörslich die Papiere von Snap ab. Zunächst ging es sieben Prozent ins Minus, um dann bis zum nachbörslichen Handelende wieder mit einem Gewinn von drei Prozent ins Plus zu drehen. Erfahrene Anleger kennen ein solches Reaktionsmuster auch schon von zwei bekannten Aktien, nämlich Tesla und Facebook, die am Montag bzw. Donnerstag nachbörslich ihre Quartalszahlen und Ausblicke bekannt geben werden.
Zweifler wurden bei Tesla bisher fast immer abgestraft
Sehr volatil geht es von jeher beim S&P 500-Schwergewicht Tesla zu. Auch im Vorfeld der nächsten „Wasserstandsmeldung“ schwankte die Aktie des Elektrofahrzeugherstellers in einer Spanne von 10 Prozent. Grund war der Unfall mit einem autonom fahrenden Tesla und die Diskussion um die Verantwortung des Autopiloten in diesem Zusammenhang. Dieses Ereignis führte zu einem Abbruch der Erholungsbewegung in Richtung 800 US-Dollar. Eine kurzfristige Trendumkehr wurde allerdings auch nicht ausgelöst. Anders als vor den Quartalszahlen im Januar notiert die Aktie auch nicht auf Allzeithoch-Niveau, so dass die Erwartungshaltung eher gedämpft ist. Schafft die Aktie nächste Woche mit einem positiven Impuls einen Anstieg über 778 US-Dollar, dann geht es auch recht zügig in den nächsten Widerstandsbereich bei 860 US-Dollar. Auf der Unterseite liegt die nächste Unterstützung bei 670 US-Dollar.
Bullische Konsolidierung bei Facebook vor dem Ende
Anders als Tesla konnte Facebook bereits Anfang April ein neues Allzeithoch bei knapp 316 US-Dollar erreichen. Seitdem befindet sich die Aktie allerdings wieder auf moderater Talfahrt, so dass das alte Allzeithoch bei 304 US-Dollar leicht unterschritten wurde. Vom Gesamtbild her macht Facebook dadurch kurzfristig ein sehr bullischen Eindruck, denn der Test des alten Allzeithochs nach einem starken Kursausbruch ist als Trend bestätigend zu werten. Zudem fällt auf, das die Kalifornier häufig in der Vergangenheit mit ihren Quartalszahlen im Frühjahr und Sommer positiv überraschen konnten. Ähnliches könnte ihnen diesmal wieder gelingen. Das Kursziel eines positiven Impulses läge dann bei 337 US-Dollar.
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