US-Präsidentschaftswahlen sind nicht nur ein wichtiges politisches Ereignis, sondern wirken sich auch in hohem Maße auf den Aktienmarkt aus. Historisch gesehen haben sich die verschiedenen Phasen des vierjährigen Zyklus bei US-Präsidentschaftswahlen – Nachwahljahr, Zwischenwahljahr, Vorwahljahr und Wahljahr – unterschiedlich auf die Marktentwicklung ausgewirkt. Während die Renditen in den Vorwahl- und Wahljahren üblicherweise am höchsten waren, herrscht in Nachwahl- und Zwischenwahljahren oft mehr Unsicherheit und Volatilität. Diese zyklischen Muster sowie die konkreten Reaktionen der Märkte auf Wahltage und Machtwechsel im Weißen Haus liefern Anlegern und Tradern wertvolle Erkenntnisse. In diesem Artikel werden historische Daten und Muster analysiert, damit wir besser nachvollziehen können, wie Präsidentschaftswahlen in den USA den Aktienmarkt beeinflussen.
Der US-Präsidentschaftswahlzyklus und die Entwicklung am Aktienmarkt
Der US-Präsidentschaftswahlzyklus lässt sich in vier Phasen gliedern: Nachwahljahr, Zwischenwahljahr, Vorwahljahr und Wahljahr. In den letzten beiden Jahren des Zyklus sind die US-Aktienmärkte am erfolgreichsten. In 48 Präsidentschaftszeiten seit 1833 war in Vorwahl- und Wahljahren im Vergleich zu Nachwahl- und Zwischenwahljahren eine deutlich bessere Markentwicklung zu verzeichnen. Präsidentschaftswahlen in den USA haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte. Kriege, Rezessionen und Bärenmärkte beginnen meist in der ersten Hälfte der Legislaturperiode (wie im Fall des russischen Überfalls auf die Ukraine und des Bärenmarkts im Jahr 2022), während eine florierende Wirtschaft und Bullenmärkte eher für die zweite Hälfte des Zyklus – die Vorwahl- und Wahljahre – typisch sind.