Damit hatte wirklich kein Anleger gerechnet. Doch die Aussagen von Jerome Powell nach dem Zinsentscheid erwischte die Börsianer auf dem falschen Fuß. Und nun ist der Zinssenkungszyklus in Gefahr.
Wichtigste Punkte:
- Aussagen zur Zinspolitik stößt Anlegern sauer auf
- DAX im Korrekturmodus
Spielverderber Jerome Powell
Und zum wiederholten Mal hat Fed-Chef den Anlegern einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Der kleine Zinsschritt von 25 Basispunkten war keine allzu große Überraschung. Vielmehr hatten die Marktteilnehmer auf Hinweise auf die künftige Marschrichtung der US-Notenbank gehofft. Und diese bekamen die Marktteilnehmer auch, allerdings wohl nicht in ihrem Interesse. Die Fed geht für das kommende Jahr von lediglich zwei Zinssenkungen aus. Als Grund wurde die hartnäckige Inflation genannt. Aber auch die Vorsicht hinsichtlich der künftigen Wirtschaftspolitik dürfte eine Rolle gespielt haben. Donald Trump, der am 20. Januar als neuer Präsident vereidigt wird, hat bereits Steuersenkungen und Zölle angekündigt. Diese könnten aber die Preise und somit die Inflation wieder anheizen. Und mit steigenden Verbraucherpreisen hätte die Federal Reserve so ihre Probleme. Laut der CME Group könnte die erste und einzige Zinssenkung im Juni des kommenden Jahres stattfinden. Eine herbe Enttäuschung für die Aktienmärkte, die mit mehreren Zinsschritten gerechnet haben.
DAX nun richtig in der Korrektur
Gestern wurde der Startschuss für die Korrektur gegeben. Die Unterseite der Handelsspanne bei 20.259 Punkten musste der Angebotsseite überlassen werden. Im Augenblick streiten sich Bullen und Bären um die psychologische Marke bei 20.000 Zählern. Fällt auch diese Unterstützung, wäre der Weg frei bis in den Kursbereich bei 19.703/19.681 Punkten. Hier sind im Tageschart das 23,6%-Fibonacci-Retracement sowie das ehemalige Hoch von Mitte Oktober zu finden. Knapp darunter liegt die steigende exponentielle 50-Tage-Durchschnittslinie bei aktuell 19.635 Zählern, die ebenfalls getestet werden könnte.