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Title: Zocken vs. Investieren – was bedeutet das eigentlich?

Zocken vs. Investieren: Das sind die Unterschiede

An der Börse teilt sich die Zahl der Akteure in zwei große Gruppen: Die einen investieren auf der Basis von Fakten und Daten und die andere zocken, indem sie auf kurzfristige Ausschläge setzen. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied?

Wer an den Börsen aktiv ist, kann sich entscheiden, langfristig zu investieren oder zu zocken und zu hoffen, dass er richtig liegt. Doch worin liegen eigentlich die Unterschiede?

Abbildung 1: Zocken oder Investieren? Anleger haben die Wahl, sollten sich vorher jedoch eingehend mit der Materie beschäftigen. Bildquelle: @ Pexels / Pixabay.com https://pixabay.com/de/photos/verwischen-diagramm-computer-daten-1853262/

Zocken: Der Intuition folgen

Zocken klingt leidenschaftlich und ein sogar etwas zwielichtig – doch die Strategie ist bei der Geldvermehrung gar nicht so selten. Wie funktioniert sie und was sind die Gefahren?

1) Hebelprodukte ermöglichen einen Multiplikations-Effekt

Wer an der Börse zockt, kauft keine Aktien konservativer Unternehmen, sondern folgt seiner Intuition und wettet. Und zwar darauf, ob bestimmte Kurse (von Rohstoffen, Devisen oder Aktien) in nächster Zukunft steigen oder fallen werden. Das funktioniert mit Hebelprodukten wie Optionsscheinen und Knock-Out-Zertifikaten. Dabei beschreibt der „Hebel“ das Bezugsverhältnis zwischen Basiswert und Hebelprodukt und arbeitet wie ein Multiplikator: Steigt der Basiswert nur wenige Prozentpunkte, kann das passende Hebelprodukt gleichzeitig seinen Wert vervielfachen.

2) Was kann schiefgehen?

Wer wettet, dass die Kurse steigen, wettet gleichzeitig, dass sie nicht mehr unter einen bestimmten Tiefstand fallen. Fällt der Basiskurs doch unter diesen definierten „Knock-Out-Punkt“, verfällt ein Hebelprodukt und der Zocker hat sein Geld verloren. Je schmaler die Spanne von Knock-Out-Punkt zum Basiskurs, desto größer ist das Risiko, desto höher fallen aber auch die Gewinne aus. Eine Anlagestrategie für wahre Spielernaturen? Böse Zungen behaupten, man solle lieber Lotto spielen, statt an der Börse zu zocken. Tatsächlich bietet Lotto sogar einen unschlagbaren Vorteil: Im Gegensatz zu Börsengewinnen wird ein Lottogewinn nicht besteuert!

Investieren heißt, eine feste Strategie im Blick behalten

Aktionäre, die ihr Kapital auf lange Sicht hin sichern und vermehren wollen, planen besonders sorgfältig und treffen auf Basis der Recherche fundierte Entscheidungen.

Beliebt sind dabei unter anderem die folgenden Strategien für Anleger:

Value Investing: Hier prüft der Anleger die Fundamentaldaten des Unternehmens und versucht, einen monetären inneren Wert zu ermitteln, der in ein Verhältnis zum Aktienwert gesetzt wird. Value Investoren kaufen Aktien von Unternehmen dann, wenn ihr Kurs unter dem inneren Wert des Unternehmens liegt. Nähern sich die Kurse diesem inneren Wert, lässt sich ein

Buy and Hold: Hier kaufen Anleger Aktien, um sie langfristig zu behalten. Die Annahme dahinter: Mit den richtigen Unternehmen hat der Anleger zumindest Anteil an einer langfristig steigenden Tendenz des Gesamtmarktes, die sein Kapital sichert. Wer besonders gute Aktien auswählt, kann jedoch auch den Markt schlagen. Dafür kommen Anleger wie beim Value Investing um eine gute Fundamentalanalyse nicht herum. Schließlich muss zunächst ermittelt werden, werden, welche Unternehmen aktuell gut dastehen und welche Hinweise es für die künftige Entwicklung gibt.

Die Trendfolge: Hier setzt der Anleger voraus, dass Märkte sich in Trends bewegen. Ablesen lassen sich diese Bewegungen an Indikatoren wie der 200-Tage-Linie, die den Durchschnittskurs der vergangenen 200 Tage wiedergibt. Steht der aktuelle Kurs beispielsweise höher als diese Marke, indiziert das einen steigenden Trend, steht der Kurs niedriger, gilt dies als Anzeichen für fallende Kurse. Hier sind also fundierte Kenntnisse der technischen Analyse erforderlich.

Fazit: Investieren geht oft über Traden

Für die Anlage eines Vermögens eignet sich nur eine konservative Investitionsstrategie. Wer hingegen „gar kein“ Geld hat, „muss spekulieren“ – das sagte schon Börsenguru André Kostolany – oder sollte sich darauf konzentrieren, langsam ein Vermögen aus dem eigenen Einkommen aufzubauen und geschickt zu investieren.



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