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Top-Bär sieht in 2023 größten Absturz im S&P 500 mit -16 %

Der S&P 500 hat stark 19,6 % verloren in den letzten zwölf Monaten. Der Top-Bär an der Wall Street sieht für dieses Jahr 16 % Verlust. Damit ist er der größte Pessimist für 2023.

Seit seinem Hoch vor genau zwölf Monaten hat der S&P 500 19,62 % verloren. Bis Oktober 2022 belief sich das Minus bereits auf 25 %. Immer noch kann man sich jetzt fragen: Sind wir bereits in der Erholung nach dem Bärenmarkt, der beim Überschreiten der Verlustschwelle von 20 % ab dem Top erreicht wurde? Oder sind wir noch mitten in einer Bullenfalle? Lauschen wir an dieser Stelle den Worten des größten Pessimisten.

Prozentuale Entwicklung im S&P 500 seit Anfang 2022

Wer nach einem brutalen Börsenjahr 2022 auf eine Atempause im neuen Jahr hofft, dürfte nach Ansicht von Michael Kantrowitz enttäuscht werden. Der Stratege von Piper Sandler & Co., der im letztjährigen Ranking von Institutional Investor den dritten Platz belegte, sieht den S&P 500 um 16% auf 3.225 Punkte fallen. Im von Bloomberg beobachteten Analysten-Universum hat für den wichtigsten Aktienindex der Welt keiner der anderen Experten damit ein so niedriges Kursziel wie Kantrowitz. Sollte sich seine Prognose bewahrheiten, wäre es das erste Mal seit 2002 – und erst das fünfte Mal in fast einem Jahrhundert -, dass der S&P 500 mindestens zwei Jahre in Folge zweistellige Rückgänge verzeichnet.

S&P 500 im Vergleich zum US-Leitzins

Warum Kantrowitz den S&P 500 so deutlich fallen sieht

Kantrowitz räumt zwar ein, dass die Geschichte nicht auf der Seite der Bären steht. Der Markt sei allerdings mit etwas Ungewöhnlichem konfrontiert, nämlich einer Federal Reserve, die wild entschlossen sei, die Inflation zu bekämpfen. Bis ihre Zinserhöhungen auf die Wirtschaft durchschlagen, werde es einige Zeit dauern. Der Druck auf die Unternehmensgewinne werde sich deshalb wohl bis weit ins nächste Jahr hinein erstrecken, so der Stratege.

“Die Aktien werden noch mehr leiden, da sich die Auswirkungen der Baisse an den Anleihemärkten im Jahr 2022 und die globale Straffung der Geldpolitik beginnen, in den Unternehmensgewinnen und den zyklischen Marktrisiken bemerkbar zu machen”, sagt Kantrowitz. “In vielerlei Hinsicht befinden wir uns in einem ungewöhnlichen Umfeld.”

Andere Analysten gehen indessen davon aus, dass der Bärenmarkt in der ersten Jahreshälfte seinen Tiefpunkt erreicht — und dann eine Erholung einsetzt. Das durchschnittliche Jahresendziel der von Bloomberg im Dezember befragten Strategen lässt einen Anstieg des S&P 500 um 6 % auf 4.078 Punkte erwarten.

FMW/Bloomberg/Erster Chart TradingView

Parkett der New Yorker Börse
Parkett der New Yorker Börse. (Photo by Spencer Platt/Getty Images) Photographer: Spencer Platt/Getty Images


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