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Tradingtechnik: Kleine Kerzen, große Kerzen: „Unterstützungen und Widerstände“ – Irrtümer und Chancen

Zuletzt hatten wir uns mit Gaps als möglichen Kontext unserer Tradingentscheidungen auseinandergesetzt, um aus der Fülle der Signale, welche der Preischart bietet, qualitativ hochwertigere Einstiege herauszufiltern. Heute möchte ich Ihnen einen ersten Einblick in den Umgang mit „Unterstützungen“ und „Widerständen“ geben..

Ein Gastbeitrag von @KSchubert

Liebe Traderinnen und Trader,

Zuletzt hatten wir uns mit Gaps als möglichen Kontext unserer Tradingentscheidungen auseinandergesetzt, um aus der Fülle der Signale, welche der Preischart bietet, qualitativ hochwertigere Einstiege herauszufiltern.

Heute möchte ich Ihnen einen ersten Einblick in den Umgang mit „Unterstützungen“ und „Widerständen“ geben. Bewusst setze ich diese Begriffe in Anführungszeichen, da sie ja sprachlich schon Folgendes suggerieren: An „Unterstützungen“ kauft man, an „Widerständen“ verkauft man – und werden diese Marken gebrochen, handelt man den Ausbruch. Sicher gibt es Fälle bei denen diese funktioniert, aber anhand eines historischen Charts von dem Kakao-Future (in den meisten Plattformen zu finden unter COCOA), möchte ich Ihnen meine Vorgehensweise erläutern, die sich grundlegend von dieser landläufigen Meinung unterscheidet.

Der Chart „von links nach rechts“ kommentiert:

1. Der Markt befand sich im letzten Drittel 2015 in einem Aufwärtstrend

2. Ende November 2015 kam es zu einer ersten Berührung (erster roter Pfeil von oben) mit einem sehr markanten Widerstand: dem Vorjahreshoch (blaue Linie). Wie hätten wir uns hier, nach der von mir gestellten Methodik, verhalten? Wir hätten objektiv nichts gemacht! Die negative Kerze – der „Bounce“ vom Vorjahreshoch – war nicht aussagekräftig, da es ja zuvor in der Aufwärtsbewegung schon genug Negativkerzen mit größeren Impulsen gegeben hat. Also: Nichts machen, abwarten.

3. Im Dezember 2015 kam es dann zu einem zweiten Testen der Marke, was für viele Marktteilnehmer sicherlich der Startschuss für den Breakout-Trade dargestellt hat. Um mich noch einmal zu wiederholen: So etwas kann hin und wieder funktionieren. Mein Tradingstil es jedoch nicht. Ich handele immer die Trendwende, die mir zudem ein hervorragendes potenzielles CRV bietet. Der zweite rote Pfeil von oben markiert den objektiven Einstieg in den Short-Trade nach Beendigung der großen negativen Tageskerze, wobei der Stop-Loss über das Hoch gesetzt wird. Warum objektiv? Die markierte Negativkerze war der größte Negativimpuls der gesamten vorherigen Aufwärtsbewegung.

Schauen Sie sich einfach mal selbst einige Charts an, markieren Sie Monats- und Jahreshochs und die entsprechenden Tiefpunkte. Sollten Sie einen interessanten Markt – aktuell oder historisch – gefunden haben, so posten Sie diesen doch einfach hier unten in den Kommentaren. Ich würde mir einige ansehen und diese ggf. in meinem nächsten Beitrag besprechen. Bis dahin Ihnen alles Gute und gute Trades!

Haftungsausschluss
Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können einen individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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4 Kommentare

  1. Vielen Dank für den anregenden Artikel. Mich würde eine Einschätzung zu USD/JPY seit Anfang 2017 interessieren. Hier sticht der 5.1. zwar nicht unbedingt ins Auge, scheint aber zu genügen. Und qualifizieren die grossen Kerzen in der folgenden (Seitwärts-) Phase vom 25.04, 17.05., 15.06, 12.07. in Ihrer Betrachtungsweise als potenzielle Einstiegssignale? Vermutlich sind das haarsträubende Erwägungen, aber aus Lernzwecken vielleicht noch nützlich zu erörtern.

    1. Hallo Positino,

      ehrlich gesagt: Der USD/JPY ist im Tages- und Wochenchart momentan „ausgefranst“ – heißt: die relativ engen Ranges bieten nicht viele Möglichkeiten. Nur für ganz langfristige Anleger ist das Währungspaar gerade (noch) interessant, denn der Monatschart ist eindeutig: Long!
      Ich schreibe mal nächste Woche was dazu…

      VG

      1. Vielen Dank für die Einschätzung. Weil zum Schweizer Franken heute ein Artikel erschien: Mir fällt im USD/CHF auf Tagesbasis die Kerze vom 27.07. 2017 auf. Ein möglicher Kontext dafür wäre das Tief vom 03.05.2016, das eine Umkehr einleitete. Scheint mir ein passenderer Vorschlag zu sein.

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