Der breite Nebenwerte-Index Russel 2000 aus den USA ist seit letzter Woche Donnerstag massiv angestiegen um 9,95 % (blaue Linie). Im Vergleich dazu ist der S&P 500 um 0,37 % gefallen, der Nasdaq 100-Index sogar um 2,81 % (türkise und orange Linie). Im Chart sieht man die Abweichung, die ab Donnerstag letzte Woche um 14:30 Uhr begann. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde in den USA die Juni-Inflation gemeldet, die mit -0,1 % überraschend schwächer ausfiel, bei Erwartungen von +0,1 %.
Diese schwächere US-Inflation hat die Erwartung der Anleger offenbar schlagartig erhöht, dass die anstehenden Zinssenkungen der Federal Reserve nun nicht mehr aufzuhalten sind – der erste Schritt wird für September erwartet. Die Aussicht auf sinkende Zinsen würde für Unternehmen mit hohem Kreditbedarf und hohen Zinslasten Entlastung bedeuten. Daher ist ab letzte Woche Donnerstag die zweite Reihe am US-Aktienmarkt angesprungen in Form des Russel 2000-Index.
Wo man eigentlich davon ausgeht, dass der Nasdaq bei sinkenden Zinsen am meisten profitiert, gab es eine Absetzbewegung – raus aus Tech und rein in Nebenwerte am US-Aktienmarkt. Das kam für viele Anleger doch recht unerwartet. Wichtig: Morgen Abend wird Netflix seine Quartalszahlen melden, Tesla nächste Woche Dienstag. Und die Mega-Tech-Konzerne sind in ca zwei Wochen mit ihren Zahlen an der Reihe. Positive Quartalsmeldungen großer Tech-Konzerne könnten diese aktuelle Nasdaq-Schwäche beenden, negative Zahlen könnten die aktuelle Bewegung womöglich noch verstärken.
Aktuell steht der Nasdaq und Tech-Aktien allgemein noch weiter unter Druck durch heutige Aussagen von Donald Trump, wonach Taiwan etwa 100 % des US-Chipgeschäfts übernommen habe. Er denke, Taiwan sollte die USA für die Verteidigung bezahlen (hier dazu die Details). Und Trump weiter: „Wir sind nicht eine Versicherungsgesellschaft. Taiwan gibt uns nichts“.
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Die 6000 Punkte sind trotzdem drin bis zum Jahresende,S&P 500…