FMW-Redaktion
In China spielte sich heute früh ein Debakel ab. Richtung Handelsschluss fiel der Shanghai Composite Index kräftig, und schloss mit -6,1%. Das konnte den Dax zum Start nur um 70 Punkte nach unten beeindrucken. Erstaunlich gelassen und unbeschadet haben sich die deutschen Aktien durch den Tag geschleppt, fast schon gelangweilt und teilnahmslos in einer Range von 80 Punkten.
Wir glauben nach wie vor, dass diese Gelassenheit noch böse Folgen haben kann. Eigentlich hätten die US-Baugenehmigungen- und Beginne, die um 14:30 Uhr veröffentlicht wurden, genau so ein negativer Anlass werden können um den Dax runterzureißen, aber Pustekuchen. Eigentlich schlechter als erwartet reingekommen, aber die Zahlen an sich auf einem 7 Jahres-Hoch. Die schlechten Zahlen und der nach unten revidierte Ausblick von Wal Mart hindern den Dow Jones-Index derzeit daran zu steigen (schwankt um den Vortagesschluss herum).
Der Dax geht mit 10.916 Punkten aus dem Tag. Man sollte dem Frieden nicht trauen. Mal sehen was Shanghai bis morgen früh macht. Vielleicht sogar eine neue Yuan-Abwertung der chinesischen Notenbank, die doch eigentlich hatte durchblicken lassen, dass es das schon war letzte Woche? Lässt man sich von heute 6,1% und morgen nochmal ein paar Prozent Absturz am heimischen Aktienmarkt bekehren?
EURUSD notiert bei 1,1027. Wie viele Währungen verliert dieser Tage auch der Euro gegen den Dollar an Wert. Die Zinsanhebung der Fed schwebt immer mehr durch den Raum. Kommt die Zinsnichtanhebungsphantasie (Riße-Zitat) noch auf?
Die Türkei scheint extrem gelassen mit ihrer Währung umzugehen. Die wertet Tag für Tag weiter ab. Im Augenblick haben wir US-Dollar vs. türkische Lira bei 2,90 – Rekordtief für die Lira, mal wieder. Noch gab es kein Zeichen der türkischen Notenbank, dass man Devisenreserven einsetzen will, um die Lira zu stützen. Heute lies man die Lira erneut im Stich mit der offiziellen Meldung, alle Zinssätze unverändert zu lassen. Mal sehen, wie weit die Lira in den nächsten Tagen noch abwerten muss, bis man entweder Zinsen erhöht oder Dollarreserven verkauft und damit Lira zurückkauft.
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