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Trotz Nullzinsphase? Warum die Sparkassen glänzend verdienen!

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), der Dachverband aller Sparkassen in Deutschland, hat die Jahreszahlen aller Sparkassen für 2018 veröffentlicht. Damit bekommt man ein gutes Bild, wie es bundesweit um Mittelstand, Kleinsparer und Kreditnehmer steht.

Die Zahlen zeigen: Die Sparkassen verdienen sogar mehr als glänzend! Der operative Gewinn liegt bei 10 Milliarden Euro, und geht damit zwar um 0,5 Milliarden Euro zurück. Aber der Nettogewinn liegt mit 2,2 Milliarden Euro 100 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Auch sonst glänzt man wo es nur geht. Nur der Zinsüberschuss, der sinkt weiter, von 21,5 auf 20,8 Milliarden Euro. Der Provisionsüberschuss (Gebühren aller Art) steigt von 7,6 auf 7,8 Milliarden Euro. Die Kernkapitalquote steigt von 15,9% auf 16,2%.

Sparkassen

Man sieht also: Gebührenerhöhungen aller Art können die rückläufigen Zinsüberschüsse nur teilweise auffangen. Wie löst man das Problem? Richtig, weiter runter mit den Kosten. Von 2017 auf 2018 haben die Sparkassen laut aktueller Veröffentlichung 485 Filialen geschlossen. Der gesamte Verwaltungsaufwand bleibt mit 18,9 Milliarden Euro stabil zum Vorjahr 2017. Eigentlich hätte er auch gerne rückläufig sein können bei so vielen Filialschließungen? Oder haben die Einmalkosten wie Abfindungen erstmal kurzfristig Geld gekostet? Wie die folgende Grafik zeigt: Im Jahresvergleich steigen die „großen Zahlen“ weiter an. Bilanzsumme +3,6%, Kreditvolumen +3,7%, Einlagen +4,3%.

Das kräftig zunehmende Geschäft bei der Kreditvergabe hilft natürlich. Zwar sinken die Margen. Aber wenn das Volumen der Kredite drastisch steigt, kann das natürlich einiges ausgleichen. Durch die Sparkassen wurden 2018 neue Kredite in Höhe 158,4 Milliarden Euro zugesagt. Das entspricht einem Plus von 5,2 Prozent zum Vorjahr.

Bei überschüssigen Einlagen müssten die Sparkassen wie alle anderen Banken auch Gelder bei der EZB (Bundesbank) parken und dort 0,4% Strafzins zahlen. Das will man natürlich vermeiden. Wie sieht die Problemlösung aus? Auf Teufel komm raus Kredite vergeben, um die Halde der überschüssigen Einlagen abzubauen (leicht übertrieben formuliert). Hier der DSGV dazu im Wortlaut:

Für die Sparkassen sind diese neuen Einlagen angesichts der jetzigen Zinssituation mit Negativzinsen allerdings eine Herausforderung. Deshalb war es wichtig, dass von den 39,1 Milliarden Euro an neuen Einlagen 29,4 Milliarden Euro in werthaltiges Kreditgeschäft umgewandelt werden konnten“, so der DSGV-Präsident.

Hier weitere Aussagen des DSGV im Wortlaut:

Der Nettoabsatz von Wertpapieren hat bei den Sparkassen im vergangenen Jahr um plus 27,2 Prozent stark zugenommen. Mit einem Plus von 13,8 Milliarden Euro konnte hier der beste Wert seit über 15Jahren erzielt werden. Gleichzeitig hat der Gesamtumsatz mit Wertpapieren um 11,8 Prozent nachgelassen. „Das zeigt, dass die in Wertpapieren engagierten Kunden tendenziell ihre Engagements halten. Es zeigt aber auch, dass die gemeinsamen Anstrengungen von Sparkassen und DekaBank, mehr Kunden zum Wertpapiersparen zu bewegen, schrittweise Wirkung zeigen. Wir sehen hier für die Zukunft noch große Chancen“, sagte Schleweis.

Die Kunden der Sparkassen haben im vergangenen Jahr so viel Geldvermögen gebildet wie niemals zuvor. Die Steigerung betrug über 56 Prozent. Das entspricht einer Summe von 56,2 Milliarden Euro zusätzlichem Geldvermögen. Schleweis: „Profitiert haben insbesondere unsere Privatkunden. Sie konnten ihr Geldvermögen um 47,5 Milliarden Euro steigern. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 26,4 Prozent.“



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