Von Claudio Kummerfeld
Wie Premier Alexis Tsipras in seiner gestrigen Rede vor dem griechischen Parlament erklärte, wollte Wolfang Schäuble Griechenland einen Kredit anbieten unter der Bedingung, dass Griechenland aus dem Euro austritt. Tsipras sagte er habe dieses Angebot abgelehnt, da dies zu einem ungeordneten Bankrott geführt hätte. Letztendlich habe er angesichts mangelnder Alternativen am Ende dem 3. Hilfspaket zwischen EU und Griechenland zugestimmt.
Tsipras spielt mit dem Schäuble-Angebot wohl auf die Hilfsmaßnahmen an, die schon Jean-Claude Juncker ansprach für den Fall, dass Griechenland den Euro verlasse. Juncker sagte schon mehrfach auch im Fall eines Grexit würde Europa Griechenland nicht im Regen stehen lassen.
Merkwürdig, denn eigentlich hatte Tsipras bei der vorher durchgeführten Volksabstimmung eindeutig davon gesprochen, dass das NEIN-Votum seine Verhandlungsposition gegenüber der Eurogruppe verbessern würde. Und Regierung wie Volk standen eindeutig ablehnend zu neuen „Paketen“ und Reformmaßnahmen. Erst als es so weit war, erkannte Tsipras anscheinend, dass er gar keinen Plan für sein NEIN-Szenario hatte.
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