Gas

Trübe Aussichten für Russland beim Gasexport nach Europa

Es herrschen trübe Aussichten für Russland beim Gasexport nach Europa. Hier dazu ein Überblick zu russischen Daten und Aussagen.

Gas aus Russland für Europa

War das Wachstum beim LNG für Russland im letzten Jahr positiv, sind die Ergebnisse und Aussichten zum Gasexport nach Europa eher katastrophal. Nur noch gut 30 Milliarden Kubikmeter Gas fließen über die Ukraine und die Schwarzmeergasleitung Turkish Stream im Jahr nach Europa. Sergej Kolobanow, stellvertretender Direktor von der Expertengruppe des Brennstoff-Energiekomplexes am Zentrum für strategische Entwicklung, wies der russischen Nachrichteagentur Ria Novosti am 16. Januar zufolge auf aktuelle Zahlen hin.

Rückgang beim Gasexport aus Russland verstärkt sich

„Der Gesamtexport von Pipeline-Gas ins entfernte Ausland kann im Jahr 2023 nicht mehr als 70 Milliarden Kubikmeter betragen“, rechnete Kolobanow vor. Der Experte wies darauf hin, dass in der Russischen Föderation seit Beginn „der militärischen Spezialoperation“ keine entsprechenden Zollstatistiken mehr veröffentlicht worden seien. Laut Schätzungen auf Grundlage von Berechnungen aus Daten anderer Länder belief sich der Export von russischem Pipeline-Gas nach Europa im Jahr 2022 auf etwa 64 Milliarden Kubikmeter, in die Türkei auf 13 Milliarden Kubikmeter, und nach China auf 16 Milliarden Kubikmeter.

Der russische Gaskonzern Gazprom bezifferte den Gasexport nach Europa und in die Türkei auf 100,9 Milliarden Kubikmeter Gas. 2021 waren es im Vergleich dazu noch 185,1 Milliarden Kubikmeter Gas, und nach Gazprom-Chef Alexej Miller das viertbeste Exportergebnis in der Unternehmensgeschichte. Der Wegfall der Gasleitung Nord Stream 1 und Jamal-Europa-Gasleitung über Belarus und Polen zeigt nachhaltig Wirkung. In diesem Jahr werde die Lieferung von russischem Pipelinegas nach Europa voraussichtlich 30 Milliarden Kubikmeter Gas nicht überschreiten – und dies nur, wenn der Transit über die Ukraine erhalten bleibe und die Kapazitäten für die Türkei sich erhöhe, so Kolobanow. Mit der Wiederherstellung von Nord Stream in diesem Jahr rechnet der Experte nicht. Politische Gründe sprächen gegen eine Inbetriebnahme eines Stranges von Nord Stream 2.

Die Türkei bleibt zunächst größter Gaskunde

Wie viel Gas die Türkei aus Russland im letzten Jahr importierte, unterliegt verschiedenen Annahmen und Angaben. Laut Quartalsberichten von Gazprom hat sie sich zum größten Gasabnehmer entwickelt und war 2021 hinter Deutschland die Nummer 2, mit einem Bezug von gut 27 Milliarden Kubikmeter Gas. Im letzten Jahr war Blue Stream Kolobanow zufolge zu 80 Prozent ausgelastet, und könnte in diesem Jahr bei voller Auslastung bis zu 16 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland über das Schwarze Meer in die Türkei transportieren. Zusammen mit Turkish Stream ergeben sich bei voller Auslastung rund 30 Milliarden Kubikmeter Gas.

Auch die Türkei legte Medienberichten zufolge Zahlen zum Transport über die zwei Stränge von Turkish Stream vor. Im letzten Jahr waren es für die Türkei demnach 8,6 Milliarden Kubikmeter Gas. Mit der achtzigprozentigen Auslastung von Blue Stream importierte die Türkei somit knapp 20 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland lag. Nach Europa leitete der zweite Strang von Turkish Stream 12,5 Milliarden Kubikmeter Gas durch. Schöpft die Türkei alle Kapazitäten zum russischen Gasimport aus, bleibt sie Russlands Nummer 1. Kolobanow machte bis zu 24 Milliarden Kubikmeter Gas aus, die 2023 Gazprom nach China exportiert. Die Vorbereitungen zu einem Gashub laufen. Derzeit prüft die Türkei die Bedarfslage in Europa.

Gasexport durch LNG geschönt

Vizepremier Alexander Nowak zog in seinem Lagebericht auf einer Arbeitssitzung mit Premier Michail Mischustin am 16. Januar eine positive Bilanz zur Entwicklung im Kriegsjahr 2022: „Infolge von Sanktionsbeschränkungen und Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 wurden die Exporte von Pipelinegas reduziert.“ Gleichzeitig seien die Exporte von verflüssigtem Erdgas (LNG) um 8 Prozent auf 46 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr gestiegen.“ Die Gaslieferungen über Kraft Sibiriens China hätten sich auf rekordverdächtige 15,5 Milliarden Kubikmeter Gas erhöht. Doch der große Durchbruch lässt auf sich warten. Das Ergebnis zum Chinaexport überschreitet geplante Vorgaben nur knapp und nicht in dem Umfang, wie es zeitweise aus Russland zu hören war. Der Tanker Russland braucht Zeit zur Wende und will den zahlungsfähigen Kunden Europa nicht verlieren, wie es die Bestrebungen im LNG-Sektor deutlich machen.

Die Haushaltseinnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft sind Nowak zufolge 2022 um 28 Prozent beziehungsweise um 2,5 Billionen Rubel (rund 32 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Trotz aller Schwierigkeiten habe sich der Brennstoff- und Energiekomplex stabil und widerstandsfähig gegen äußere Herausforderungen gezeigt, so Nowaks Fazit. Premier Mischustin schloss daraus, dass der Brennstoff- und Energiekomplex einer der wichtigsten für die russische Wirtschaft bleibt. Da sei es „wichtig, klar zu verstehen, wie die Energiewirtschaft auf die aktuellen Herausforderungen reagiert, und darauf aufbauend die weitere Entwicklung der Branche zu planen.“ Zu mehr Klarheit kam er nicht. Experten wie Kolobanow weisen indes auf die trüben Aussichten beim Gasexport hin. Die Lage ist ernst.

Lesen Sie hier meine Analyse vom 9. Januar „Russland bringt sich beim LNG für Europa in Stellung“.



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65 Kommentare

  1. Wer hätte des denn gedacht ?!
    …unsere Z-Community und RussiaToday-Zuschauer werden diese gewagte These im Nu widerlegen!

    1. @schirche Sau
      Das Lustige ist, die können gar nicht anders 😂
      Noch nicht einmal ein Einzeller würde so reflexartig 100 Prozent treffsicher reagieren, weil selbst der ja manchmal im übertragenen Sinne satt ist und sich ausgepoppt hat.

      Nicht so Z-Helmut und Zottonorma, da geht immer was 😏

  2. Naja, wenn 58 Milliarden Kubikmeter Gas über N1 nicht mehr geliefert werden können, und die weiteren geplanten 58 Milliarden über N2 auch nicht, dann wird wohl Niemand damit rechnen, dass etwa 1 Jahr später für über 100 Milliarden Kubikmeter Gas neue Kunden gefunden wurden.
    Es müssen ja auch erst noch Verflüssigungsanlagen gebaut werden, die das Gas, das für N1 und N2 gedacht war, verflüssigen.
    Das ist eine Gasmenge von etwa 5 bis 8 LNG Tanker (je nach Größe) am Tag.
    Dafür wird es in Asien einen Markt geben.
    Und das besonders umweltschädliche Frackinggas aus den USA wird dann für die Europäer sein.
    Mal sehen, wie lange die Frackingfelder noch genügend hergeben.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Die Frackingfelder in den USA sind verdammt groß

    2. Natürlich wird Russlaand erst ml einen Einbruch haben. So schnell lassen sich neue Geschäftsfelder und Partner nicht finden. Aber sanktionen werden ja schon seit etlichen Jahren gegen Russland gemacht, mit wilden Begründungen. Haben aber bisher Russland wenig geschadet, Eher im Gegenteil, daß das Land sich auf eigene Entwicklungen konzentriert hat.
      Die beiden oberen Kommentare, mit den lustigen Namen, zeigen wieder mal ihre Unfähigkeit nüchtern zu argumentieren.

  3. Dafür nimmt der Rest der Welt die Versorgung gerne entgegen.

    1. Russlaand hat Europa abgehakt. Die machen sich keine Illusionen mehr. Auch wenn Europa wieder wollte – aber die wollen nicht mehr. Falls doch muss Europa dafür bezahlen. Günstig gibt es nichts mehr.

      1. @ottonorma, der RussiaToday-Konsument🤣🤣🤣
        Europa hat Russland abgehakt. Die machen sich keine Illusionen mehr. Auch wenn Russland wieder wollte – aber die wollen nicht mehr. Falls doch muss Russland dafür bezahlen. Günstig gibt es nichts mehr.
        Und heulen schon in Putistan, dass die „feindlichen“ (westlichen) Autos zu teuer geworden sind, dass es keine „feindlichen“ Lebensmittel mehr gibt, dass die iPhones unerschwinglich sind und dass die Einreise in die „feindliche“ Länder nicht mehr möglich ist.

        1. auf i-phone verzichte ich auch. Apple beutet die chin. und jetzt indischen Arbeiter brutal aus und verlangt ein Schweinegeld für seine Produkte. So ein Verhalten unterstütze ich nicht. Aber von Menschenrechten reden, das sind mir die Richtigen.
          In Russland wird niemand groß heulen. Die erinnern sich noch an der 90 iger Jahre.

  4. Young Global Leader

    Seit fast einem Jahr liegt Russland nun im Koma. Das Land ist isoliert und am Ende, Putin hat sich verrechnet und schon lange keine Ideen mehr. Wie auch, er ist ja krebskrank im Endstadium. Die russische Armee ist im April ’22 in der großen „Schlacht von Kyiv“ geschlagen worden, wenn sie nicht schon vorher im Schlamm versank. Was von ihr übrig blieb, wurde mit HIMARS Wunderwaffen aus der Welt befördert. Aus dem Rubel wurde „rubble“, wie Joe Biden dichtete, die Wirtschaft ist Dank westlicher Sanktionen „in tatters“, wie unsere Ursula bekräftigte und nur Gott weiß, warum der lang überfällige Regime Change in Moskau noch nicht stattfand. Vielleicht liegt es daran, dass die potentiellen Nachfolger alle herzkrank sind? Ob die Tankstelle mit angeschlossener, demotivierter Armee noch etwas weniger Gas verkauft als ohnehin schon, spielt letztlich auch keine Rolle mehr. Über Russland zu schreiben, ist als würde man über Wirecard nach dessen Delisting berichten. Ich erwarte, dass noch in diesem Jahr die Regenbogenfahne über dem Kreml weht.

    Schönen Dienstag

    1. Young Rural Rabble-rouser

      Wie lustig und originell 🙈🙄
      Was wäre die FMW nur ohne unsere Satiriker und Kabarettisten?!

    2. Young Global Leader

      Update: Zelensky zweifelt daran, dass Putin noch am Leben ist.

      Ich muss sagen, da ist was dran. Ich habe neulich ein Videoschnipsel gesehen, wo Putin flott die Gangway eines Flugzeugs herunterläuft. Wie kann das sein? Der Mann hat oder hatte vielmehr Krebs im Endstadium. War er das wirklich? Man kann so etwas heute am Computer erstellen und Zelensky kennt sich mit Filmproduktion aus. Vielleicht war die Aufnahme aber auch schon alt und aus der Zeit, als Putin noch Bären mit den bloßen Händen erwürgte. Wenn er schon weg ist, wer steuert gerade die russische Regierung? Es wäre freilich nicht das erste Mal, wenn ein Toter die Regierung anführt. In der norkoreanischen Volkskammer wurden Reden des Ewigen Präsidenten Kim Il Sung von seinem braven Sohn Kim Yong Il vom Band vorgespielt. Allein die Technik hat sich weiterentwickelt. Möglicherweise sind russische Bots schon so gut, dass sie ganze Präsidenten aus den verfügbaren Daten rekonstruieren und auch dessen Reden schreiben und vortragen können? Wer kann das schon so genau sagen?

      1. @Young

        Ihr Kommentar wurde um 04:35 gepostet.
        Um diese Zeit befindet man sich häufig in der sogenannten REM-Schlafphase, in der viel geträumt wird.

        1. wieder ein LOL

          :-)

        2. Young Global Leader

          @Columbo, ich habe einen bimodalen Schlaf und wenn ich um 4:35 wach bin, dann ist mir oft langweilig.

          1. Young Rural Rabble-rouser

            Und wenn Ihnen langweilig ist, schreiben Sie diesen Mist, damit gleich nach Eröffnung der FMW – noch vor dem Videoausblick – die ersten Leser schon Übelkeit verspüren 🤢🤮
            „Als Putin noch Bären mit den bloßen Händen erwürgte.“ Träumen Sie bimodal weiter. Gummibärchen vielleicht, oder Teddybären, bestenfalls noch Koalabären…

  5. Pingback: Aktuelles vom 17.01.2023 | das-bewegt-die-welt.de

  6. Ja, Russland muss es wirtschaftlich sehr „schlecht“ gehen.
    Der Rubel hat im Kurs zum Euro innerhalb von 12 Monaten etwa 17% zugelegt
    Und der Kurs lässt sich nicht von Träumern beeinflussen, die noch gar nicht bemerkt haben, wie Russland nominal gut dasteht.
    Das Leid haben die Menschen zu tragen, die von einem Größenwahnsinnigen ins Elend geführt werden.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. @Helmut, der Rubel-Kurs hat nichts mit wirtschaftlicher Realität zu tun aufgrund der Kapitaverkehrskontrollen..

  7. Hallo Herr Frugmann,
    da haben Sie sicher recht.
    Aber als der Rubel gegenüber Dollar und Euro abschmierte, wurde es als Erfolg dahingehend gefeiert, dass nun die russische Wirtschaft ruiniert wird, bzw. schon ruiniert ist.

  8. Vor ca 30 Jahren bin ich aus Russland nach Westen gekommen. Aus dem Elend, Straßenkriminalität, Korruption, Armut, Schmutz, Unsicherheit…
    Bin neulich wieder in Moskau gewesen..
    Pff. Alles wovor ich damals geflüchtet bin ist da weit zu suchen. Das sehe ich jetzt hier.. in Deutschland.
    Lebensenttäuschung…
    PS
    Der Westen hat in den letzten 300 Jahren minimal 6 mal probiert Russland kaputt zu machen. So wie jetzt.. Das Ergebnis ist bekannt. Wird ja auch nicht anders dieses Mal.
    Und ja. Russland verkauft uns weniger Gas.
    Da sind wir aber alle glücklich deswegen. Jeder zahlt 3 mal mehr für die Energie.
    Die Industrie geht kaputt.
    Russisches Sprichwort: die Ohren kalt gefroren um Oma zu ärgern.

    1. @Oleg Weikum….warum sind Sie immer noch nicht in Russland 😂

      Und jetzt probiert Putins Russland mit ihrem Vernichtungskrieg die Ukraine kaputt zu machen, welch eine Ironie…wie damals Finnland und Afghanistan. Das Ergebnis ist bekannt.
      Russisches Sprichwort: Что посеешь, то и пожнёшь ( was du säst, wirst du auch ernten).
      Im Übrigen fahren Sie nur ein Paar hundert Kilometer von Moskau (oder am Rand von Moskau) weg z.b. Richtung Tula oder Pskow oder hinter Ural und Baikal, wo ich berufsbedingt die letzten Jahrzehnte unterwegs war. Da werden Sie Dejavu erleben-Elend, Straßenkriminalität, Korruption, Armut, Schmutz, Unsicherheit…und immer noch Plumpsklo (das laut russischen Statistiken, um 60-70% der rus. Bevölkerung benützt) alles noch da und wartet auf Sie.
      Sie können auch Ihre eigene Volksrepublik in Deutschland gründen und auf marodierende Befreier Putins warten. Oder Sie können die Heizung komplett aufdrehen und bei Licht schlaffen um Putins Wirtschaft zu stützen. Oder wenn Sie im wehrpflichtigen Alter sind, können Sie den Putins Orks in der Ukraine zur Hand gehen, vielleicht kehren Sie mit reicher Beute zurück, falls Sie überleben.
      Путлер капут !
      Русский военный корабль иди на хуй !!
      За свободную Россию без Путина Слава Украине !!!

      1. Vernichtungskrieg und Ukraine kaputt machen sind westliche Propaganda. Im Gegenteil will der Westen, sprich USA, Russland seit Jahrzehnten kaputt machen.
        Erzählen Sie hier also keinen Krampf

        1. @ottonorma, sehr eigenwillige Interpretation von Ihnen, vorsichtig formuliert..

          1. Sehr, sehr vorsichtig formuliert.
            Markus Fugmann ist ein sehr, sehr höflicher Mensch.

          2. Erzählen Sie hier keinen Krampf, denn ottonorma interpretiert nicht, er besitzt wahres Wissen!
            Woher er so viel weiß? Er liest regelmäßig RT, EIKE, Reitschuster und vielleicht auch Tichys Einblick.
            Bei den Themen Russland, Klima, Corona, Medien, Politik und Wirtschaft macht ihm so schnell keiner was vor. Und weil ihn Helmut regelmäßig auch bestätigt, muss schon was fundamental Wahres dran sein an des Ottonormas substanziellen Postings.

          3. Sehr geehrter Herr Fugmann

            Eigenwillig ? Ja, weil es sich vom mainstream unterscheidet. Ich habe Zeit mich weitläufig zu informieren.
            Warum hätte Putin vorhaben sollen die Ukraine kaputt zu machen ? Davon hat er nichts. Er wollte keine Natozugehörigkeit. Die USA gaben bis zum Schluss keine Antwort auf den öffentlich gemachten diplomatischen Verkehr von Lawrow.
            Und mit 160 tsd. Mann das ganze Land erobern ? Und dann sogar noch kaputt machen. Wer glaubt den so was. Das ist reine Propaganda. Wenn, dann hätte Russland, so wie die USA es machen, zuerst die Infrastruktur der Ukraine zerbomben müssen (z.B. wie in Yugoslawien) Aber die sollte, so wie die Ukraine, erhalten bleiben, weil die Ukraine nicht zerstört werden sollte. Immerhin hatte die ukr. Armee mind. 220 tsd. Und wer ein Land erobern will muss mit mind. 3 facher Überlegenheit einmarschieren. Die Wehrmacht bot 1941 3 Mill. Mann auf für den Angriff auf die UDSSR.
            Da brauch ich keinen unserer „Militärexperten“ um das zu beurteilen.
            Und Biden hatte schon 2014 öffentlich gesagt Russland ruinieren zu wollen so wie Frau Baerbock aktuell. Also !
            Bereits 1949 schlug Curtis LeMay (damals Oberbefehlshaber des Strategic Air Command ) Kommunistenfeind, vor die Sowjetunion mit allen 133 Atombomben der USA auf 70 Städte geworfen zu zerstören bevor die selber welche besitzen. (auch auf Vietnam wollte er welche werfen lassen). Und seit 2001 wird, entgegen den Versprechen, verstärkt die Nato nach Osten erweitert, was für Russland eine Bedrohung ist, die aber vom Westen ignoriert wird.
            Brzezinskis Buch „Die einzige Weltmacht“ zeigt die Politik der USA gegen Russland (bzw. auch der ganzen Welt) auf.
            Die RAND Cooperation hatte 2019 eine 354 Seiten Studie herausgebracht in der der US Regierung vorgeschlagen wurde Russland zu „überdehnen“ so wie in Afghanistan geschehen.
            Und wenn ich die Aussagen von John Mearsheimer, Noam Chomsky, Jeffrey Sachs und anderen lese stehe ich wirklich mit dieser „Eigenwilligkeit“ nicht alleine. Spiegel, ZEIT, Markus Lanz etc. gehören allerdings fast gar nicht zu meiner Lektüre.

            Dies, zum Grund der Eigenwilligkeit, nur ganz kurz angerissen.

          4. Auch wenn man zehn oder zwanzig einseitige Quellen liest und schaut, bei denen eine von der anderen abschreibt, hat das längst nichts mit „weitläufig informieren“ gemein. Es ist nur eine andere, sehr eigenwillige Art von Mainstream.
            Am Ende bleibt das also, wenn ich einmal deine Standardformulierung anderen gegenüber bemühen darf, nur substanzloser Krampf aus Moskau.

          5. @Helix52
            Ach Helix lassen, Sie es

        2. Young Global Leader

          @ottonorma, nah, der Ukraine-Krieg ist Russlands Projekt Kosovo, wobei die Rollen vertauscht sind und die NATO, im übertragenen Sinn, auf der Seite Serbiens am sterbien ist.

          Dass US Neocons versuchen, Russland zu filettieren, ist zwar richtig, aber ich glaube, die Russen handeln weniger aus Angst vor dem US-Imperium und vor Leuten in Washington mit flashigen Power Points, als aus Verachtung für sie. Die westliche Führungselite? Clowns all the way down, von Biden und Ursula bis Wolodymyr „Churchill“ Zelensky. Nicht eine einzige Respektsperson im ganzen Westen. Dass shock & awe für die Silowiki nicht funktioniert hat, hat sie auch nur kurz irritiert und sie machen weiter mit „slow grind“ ( Surowikin ), was auch effektiver ist, um westliche Waffenarsenale zu leeren. Wie man hört sind als nächstes die Leos dran.

          1. Das die Russen Angst haben glaub ich auch nicht, nur sind sie vorsichtig weil sie die USA ja kennen und seit Jahrzehnten deren Vorhaben. Sie wollen eben eine Barriere gegen die USA aufbauen, einen Zaun, der das langsame aber beständige Vorrücken aufhält, aus Selbstschutz. Verhandlungen haben nichts gebracht.
            Verachtung gegenüber dem Westen und deren Politiker vor allem den europäischen, den Vasallen, haben sie eindeutig. Von Deutschland halten sie jetzt auch nichts mehr.

        3. Wer soviel Krampf wie ottonorma erzählt, darf sich über Neuigkeiten zur AfD und Mainstream-Presse made in Russia freuen:
          https://www.n-tv.de/politik/AfD-Politiker-tritt-in-Propaganda-Show-des-Kreml-auf-article23889143.html

          1. @Ras Putin
            Der blaue Kremlfreund ist sich offenbar für nichts zu schade. Auch wenn das bedeutet, sich wie eine Schlange winden zu müssen und in seinen billigen Ausreden wieder einmal völlig irrwitzig den Spieß umzudrehen. Plötzlich sind dann andere Medien die Bösen, und für unverschämte Lügen ist wie gewohnt ebenfalls Platz.

            Auf Twitter schrieb Kotré, er gebe jedem ein Interview, auch der taz und der Süddeutschen Zeitung, die „Deutschland abschaffen“ wollten. Abgesehen von dem nuttenhaften Anbiedern, das bei der Partei im Grundsatzprogramm zu stehen scheint, passt die groteske Beschuldigung irgendwie ganz gut zu der langen Reihe von Freund Wladimirs abstrusen historischen Vergleichen, die immer wieder als Rechtfertigung des russischen Überfalls auf die Ukraine herangezogen werden.

  9. @ Oleg, ja die Russland- Basher werden sich noch täuschen. Teure Energie und Rohstoffe, Immigration, Flüchtlinge, Altersarmut, zudem Vasalle der absteigenden USA.

    1. Wer auf Rohstoffen sitzt und dazu noch auf Unmengen ist immer in der besseren Position, wie jemand der zu Hause einen Sack voll Geld hat. Was nützt dem intelligenten Ingenieur sein Wissen, wenn er es nicht verkaufen kann ? Von Sozialexperten, Germanisten, Kunsthistorikern etc. ganz zu schweigen.
      Vorteil noch, wenn man diese Rohstoffe selbst fördern und verkaufen und nutzen kann ohne einen Helfer bzw. Zwischenhändler zu haben, wie z.B. die USA oder die EU. Böse Zungen behaupten auch, dies seien Ausbeuter die man draußen halten sollte.
      Die DEA hat jetzt ihr Geschäft in Russland aufgegeben. Sie sollte mal ein weltweiter Player im Gasgeschäft werden und eigene Felder in Russland explorieren und ausbeuten und somit unter den ersten 10 sein.. Die Sanktionen nach 2014 haben dem schon einen Strich durch die Rechnung gemacht und die DEA musste sich aus Russland teils zurückziehen. Und jetzt ganz. Auf diese Weise kastrieren wir uns selbst zur Freude der USA.
      Und unsere Medien bejubeln das. Die Medien gegen das Volk.

  10. Hallo Oleg Weikum,
    gegen Sanktionen, weil ein Angriffskrieg geführt wird, kann ich nichts einwenden. Nur, die Sanktionen müssen dann auch so angelegt sein, dass es den Angreifer mehr trifft als den Sanktionierer.
    Die USA hatten da ein „besseres Händchen“, und haben im Irak etwa 500.000 Kinder unter 5 Jahren durch Sanktionen verhungern lassen, weil Saddam keine biologischen Waffen herausrücken wollte, die er gar nicht hatte, und was den Amis auch bekannt war. Und wundern sich dann, dass der Hass bei den Menschen in der Gegend so groß wird, dass sie ihnen 2 Türme „wegsprengen“.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. Der Flamencotänzer fantasiert wieder aus allen Rohren.
      Hunterttausende Efrorenene in Deutschland…Hunderttausende vehungerte Kinder im Irak.
      Wenn man von solchen Albträumen geplagt wird, ist man schon a bissel arm😔.

      1. Hallo Columbo

        Besonders spannend finde ich, dass die 9/11 Anschläge im Jahr 2001 waren, die Geschichte mit den Biowaffen allerdings erst zwei Jahre später. Vielleicht meint Meister Helmut ja die Sanktionen des UN-Sicherheitsrates aus den 90er Jahren, zu dessen fünf ständigen Mitgliedern u.a. auch Russland und China gehören? Also die Sanktionen, die seinerzeit wegen Iraks Angriff auf den Nachbarstaat Kuwait verhängt wurden.

        Da kann man in der ständigen Aufregung im hehren Kampf gegen linksgrün-rotversiffte Klimasozialisten schon mal ein bisserl durcheinander kommen. Und am Ende sind ohnehin immer die Amis schuld, dann war das eben ein Stellvertreter-Sicherheitsrat.

        Beati pauperes spiritu. Amen.

  11. Wer etwa 500.000 Kinder durch Sanktionen verhungern lässt, sollte sich nicht wundern, wenn die Väter oder Brüder der Verhungerten die Türme in den USA wegsprengen.
    Der erste Irak Krieg von Papa Bush war völkerrechtlich einwandfrei. Der zweite Irak- Krieg von Bush Junior war ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg.
    Die meisten Kinder sind im Irak lange vor den Anschlägen auf die beide Türme verhungert.
    Danach natürlich auch noch eine Menge Tote, weil Saddam die Waffen nicht hatte, die er herausrücken sollte.
    Ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg war daher unvermeidlich und von den USA auch so gewollt.
    Was man nicht hat, kann man nicht herausgeben, selbst wenn dann Krieg droht.

    Sanktionen: Der vergessene Krieg gegen Iraks Zivilbevölkerung – WELT

    https://www.welt.de/debatte/kommentare/article9783521/Der-vergessene-Krieg-gegen-Iraks-Zivilbevoelkerung.html

    1. „Der erste Irak Krieg von Papa Bush war völkerrechtlich einwandfrei.“
      Weil etwa die Soldaten Saddams 312 Babys aus den Brutkästen rissen und gegen die Wand warfen ? so wie erzählt wurde, und daraufhin die Zustimmung im Volk zum Krieg erfolgte.
      Und die USA hätten es 2001 gerne gehabt, daß Saddam an den Anschlägen schuld war, die CIA hat aber nichts gefunden, deswegen eben dann Massenvernichtungswaffen. Übrigens beteiligten sich auch ca. 4.500 ukrainische Soldaten an der „Mission der Willigen“.im 2. Irakkrieg.
      Am 29.11.90 wurden die Mitgliedstaaten der UN ermächtigt zur Befreiung Kuwaits Militärgewalt anzuwenden und zwaar ab 15.1.91.Die Vorbereitung der US zu diesem Krieg, der als Militäroperation „Desert Storm“ benannt wurde, fanden aber schon Monate vorher statt. (also gehe ich davon aus, daß die UN Resolution manipuliert war). Friedens und Rückzugsangebote Saddams, verbunden mit Bedingungen. Die USA und GB lehnten aber diese Angebote rundweg ab, und akzeptierten nur eine bedingungslose Kapitulation (so wie im 1. und 2.WK). Auch ein Vorschlag Frankreichs wurde abgelehnt. Für mich ein Zeichen : „die wollten den Krieg“. Ebenso wie den zweiten 2003, deswegen wurde massiv gelogen.

  12. Hallo Ottonorma,
    ein Angriffskrieg ist nur dannn nicht völkerrechtswidrig, wenn er durch die UN genehmigt wird. Und unter der Führung der USA wurde der Irak von Papa Bush angegriffen.
    Es kam sogar zu so kuriosen Begebenheiten, dass russische Kriegsschiffe in US-Häfen Munition gebunkert haben, die dann Richtung Irak transportiert wurden.
    Natürlich wurde auch dabei gelogen, dass sich die Balken biegen (Stichwort Brutkastenlüge usw.) aber deshalb war der Krieg doch völkerrechtlich einwandfrei.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  13. Die USA dominieren die UIN. Haben aber, wie geschrieben, schon längst vor der Resolution mit den Kriegsvorbereitungen begonnen. Zu Beginn wollten sie nur 150 tsd. Mann in den Irak schicken. So die damligen Nachrichten. Haben es sich aber dann doch anders überlegt und mehr Nationen mit ins Boot genommen und auf 700 tsd. aufgestockt.
    Also ? kann man der UN trauen ? Alle Verhandlungsvorschläge des Irak und sogar Frankreichs wurden von GB und USA abgelehnt. Dann kann man sich natürlich „guten Gewissens“ auf das Völkerrecht berufen.
    GB und USA benutzen doch immer nur einen Vorwand um einen Krieg zu beginnen. GB hat Erfahrung drin.
    Aber nein, das ist ja böse Unterstellung. Es haben alle nur lautere Absichten : Demokrtie und Freiheit.
    Komme mir vor wie bei George Orwell „1984“

  14. @ottonorma @helmut

    Es ist Freitag Abend! Habt ihr echt nichts anderes zu tun, als permanent auf dem pc herumzudaddeln?
    Irgendwie traurig…
    Wacht‘s auf Leute!

    1. Sie daddeln anscheinend auch nur dort rum, oder ?
      Heute Nachmittag war ich unterwegs.
      Was soll ich denn am Abend ?? Geld ausgeben ? Ich bin nicht mehr auf Brautschau.

    2. @Columbo
      Der heilige Dschihad gegen linksgrün-versiffte Klimahysterie, gegen Gendergaga und Frauenquoten, gegen Wissenschaft und Gentherapie durch Nanobots, gegen günstige, saubere Energie, gegen die USA als Manifestation Satans auf Erden erlaubt nicht den hedonistischen Luxus von Freizeit und Entspannung am späten Freitag Abend.

      Vielmehr verleiht er der Existenz von H. Warner und O. Mahner elementaren Sinn und numinos-messianische Struktur, eine späte, doch nicht zu späte, eschatologische Bestimmung als strahlende Ritter und Recken für die einzig richtige Seite im immerwährenden kosmischen Kampf zwischen Gut und Böse.

      Er stellt sich dar als sakrale Lebensaufgabe, was jederzeit im doppeldeutigsten Sinn als Januswort verstanden werden darf 🙂🙃

      1. @Anna Luisa, der „heilige Dschihad“ ist doch eher das, was die Letzte Generation und Luisa Neubauer und Co führen. Nach dem Motto: wird nicht sofort gehandelt (Lützerath!), geht die Welt unter. Dass Lützerath null Unterschied in Sachen „Klimaziel“ macht, wird uns verschwiegen – denn die wirklichen Klima-Entscheidungen fallen in China und Indien.
        Demensprechend sind das aus meiner Sicht eher die Klima-Dschihadisten mit akuter Apokalyptik – und von den Medien geliebt, sie kommen immer und überall zu Wort, niemand korrigiert die mangelnde Fakten-Basis, weil ja angeblich „Wissenschaft und so“..

        1. Lieber Herr Fugmann,

          einmal abgesehen davon, dass Sie hier ganz schön undifferenziert pauschalisieren und Millionen junger Menschen weltweit über einen radikalisierenden Kamm scheren, stimme ich in Teilen natürlich auch zu, was die extremeren Flügel der heterogenen Klimabewegung innerhalb ihrer vielen verschiedenen Strömungen und Herangehensweisen betrifft.

          Allerdings gibt es sehr wohl auch eine breite wissenschaftliche Faktenbasis und datengestützte Argumentation in großen Teilen der Klimabewegung. Nur wird die eben leider allzu oft von lautem, medienwirksamen Geschrei übertüncht. Und das kommt nicht nur aus den Mündern und Schreibfedern der „Klima-Dschihadisten“, sondern in ebensolchem Maße aus Richtung der meist rechts-konservativen Konter-Dschihadisten. Beide Seiten verfolgen inzwischen mit vergleichbar religiösem Eifer und entsprechenden idiolektischen Sprachmustern ihre fanatischen Ziele.

          Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, sind auch Sie nicht immer frei von einer „mangelnden Fakten-Basis“.
          Ich darf nur einmal erinnern an Ihr Argument einer unterirdisch schlechten Solarausbeute an einem der ertragreichsten Tage im Sommer 2022, weil Sie plakativ den völlig irrelevanten Viertelstunden-Zeitraum um 20 Uhr kurz vor Sonnenuntergang als „Faktenbasis“ herangezogen haben.
          Oder an Ihre selektiven Kurzzeiträume zur dunkelbraunen Anzeige der CO2-Intensität deutscher Stromerzeugung in den Karten von Electricity-Maps, statt auch einmal längere Zeiträume oder den hohen Exportanteil an Kohle- und Gaskraft zu berücksichtigen, den Deutschland monatelang zur Notversorgung des stets dunkelgrün gefärbten Fleckens namens Frankreich am Laufen halten musste.
          Oder als Sie den Wochenertrag Erneuerbarer im Sommer 2022 auf 30% heruntergespielt hatten, indem Sie nur den Montag berücksichtigt und dann für die gesamte Woche extrapoliert haben. Tatsächlich lag der Wert bei knapp 49%.
          Nicht nur einmal „warnten“ Sie vor der schlechten Solarausbeute im Winter, ohne auch nur mit einem Wort auf die dann oft vorherrschenden Rekordwerte bei der Windkraft einzugehen.
          Und auch bei Dürren und Waldbränden haben Sie in einem Artikel eher selektiv und relativierend im Sinne Ihrer Weltanschauung argumentiert, um nicht zu sagen, etwas geflunkert 😉

          Am Ende noch eine ganz persönliche Frage:
          Haben Sie in Ihrer Jugend und Studienzeit nie gegen etwas demonstriert, sich aufgelehnt und protestiert? Gegen Aufrüstung, kalten Krieg, Atomkraft, WAA, rigorosen Kapitalismus, irgendwas, das zu dieser Zeit aktuell war? Waren Sie schon immer nur geleitet von der reinen Vernunft, von purer Objektivität, Fakten, von wertneutralen wissenschaftlichen Denkweisen?

          Die Vehemenz und Verve, mit der Sie den jungen Generationen von heute das zutiefst nachvollziehbare Privileg der Rebellion, des Idealismus, der Biografizität absprechen, erweckt nicht selten diesen Eindruck. Der Eifer und die feurige Inbrunst, die Sie dabei immer wieder an den Tag legen, lässt hingegen tendenziell auf das Gegenteil schließen. Vorausgesetzt, dass Ihnen diese leidenschaftlich-elanvollen Charaktereigenschaften auch schon in jungen Jahren zueigen waren.

          Frei nach Kierkegaard: „Das Leben muss vorwärts gelebt werden, aber es kann nur rückwärts verstanden werden“.
          Oder nach Bertram Jacobi, Dipl.Ing. für Instandhaltung von Kraftwerksanlagen: „Es ist ein Privileg der Jugend, die Fehler, welche die Alten schon gemacht haben, selbst zu machen! Es ist Verpflichtung der Jugend, mit den daraus gezogenen Erkenntnissen die Alten zu übertrumpfen! Nur dies ist wirklicher Fortschritt!“

          1. @Anna Luisa

            Ich muß es noch einmal sagen: Ihre Kommentare sind sprachlich und inhaltlich auf einem Niveau, das wohl keiner hier erreicht. Nicht die Redakteure, die Beitragsschreiber und schon gar nicht die Kommentatoren.
            Mit Ihren Kommentaren ist für mich meist alles gesagt (und zwar höflich und freundlich).
            Da wird mir dann oft die Peinlichkeit mancher meiner eigenen Schreibereien bewußt.
            Ich nehme mir dann immer vor, still zu sein.
            Die ungefilterte Kommentarfunktion eines Blogs ist eigentlich eine schlimme Sache.
            Das ist wie bei den Autofahrern, die, vermeintlich durch ihr Gefährt geschützt, hemmungslos jede Art von Beleidigung aus dem vorsichtigerweise nur einen Spalt geöffneten Fenster hinausbrüllem.

        2. 😅😂
          Wenn drei von vier Kommentaren die Aus- und Abwanderung und den Untergang der BRD wegen der Grünen thematisieren, wenn dabei fast jedes „faktenbasierte“ Argument in Richtung „Klimaterroristen, Klimahysterie, Klimareligion“ lautet, kann sich jeder an einer Hand abzählen, woher der Wind des Heiligen Dschihad weht und wogegen er sich richtet.

          Im religiösen Eifer und der kochenden Empörung kann man da schon einmal übersehen, dass @Anna Luisa auch noch ganz andere Lieblingsfeindbilder der Dschihadisten, wie Gleichberechtigung, Impfung und die USA als kriegerische Manifestation des Bösen thematisiert hat. Alleine schon die beiläufige Erwähnung von Klimawandel und Energiewende scheint Ur-Instinkte und Schreibreflexe bei den Gegnern zu triggern, überlebenswichtige Abwehr- und Kampfreaktionen, ganz tief verwurzelt in archaischen Schichten der evolutionären Entwicklung 😂🤣

        3. Herr Fugmann
          Korrigiert wird diese Faktenbasis schon. Es gibt genügend Blogs die sich dieses Themas annehmen, seit Jahren. Auch sogar Dr. Wolfgang Thüne, bekannt als „Wetterfrosch“ beim ZDF von 1971-1986, vertritt nicht die allgemeine Klimahysterie. Dann die „Kalte >Sonne“ von Prof Fritz Vahrenholt und Dr. habil Sebastian Lüning.
          Meistgelesener Klimablog ist aber EIKE. Hier saugt sich keiner was aus den Fingern, sondern es werden nur offizielle Daten verwendet und Studien, Untersuchungen und Artikel, meist aus den USA, übersetzt wiedergegeben.
          Werden in den Leitmedien wieder mal Hitzewellen dramatisiert zeigt EIKE an Hand von Temperaturdiagrammen des DWD, der NOAA, je nach Land die Entwicklung aus der Vergangenheit heraus. Temp.Entwicklung über Jahrzehnte und Unterschied zwischen Land und Stadt die signifikant sind werden aufgezeigt. Autoren sind Fachleute auch im Rang eines Wissenschaftlers.
          Das Forum dazu ist von erster Güte, wo Fachleute ihre Meinung auch Kritik am Artikel wiedergeben. Keine Schwätzer, keine Schwurbler. Und : man muss seinen Klarnamen angeben.
          Unsere als seriös dargestellten Medien können da längst nicht mithalten und verteufeln natürlich diese Seite, weil EIKE kein richtiges Institut ist, so daß sich keiner traut sie zu lesen. EIKE ist modern und sie agieren aus dem home-office.

          1. @ottonorma
            Eine gute Zusammenfassung, was EIKE ist, findet sich hier:
            https://lobbypedia.de/wiki/Europ%C3%A4isches_Institut_f%C3%BCr_Klima_und_Energie

            Ich habe mich einmal 20 Minuten lang bei EIKE umgesehen. Länger waren Schmerz und Übelkeit nicht zu ertragen. Kurz vor dem Koma konnte ich noch die nachfolgenden Erkenntnisse entnehmen.

            Sie schreiben: „Das Forum dazu ist von erster Güte, wo Fachleute ihre Meinung auch Kritik am Artikel wiedergeben. Keine Schwätzer, keine Schwurbler. Und : man muss seinen Klarnamen angeben.“

            Zu den Kommentaren im Forum heißte es bei EIKE:
            „Vermeiden Sie Allgemeinplätze, Beleidigungen oder Fäkal- Sprache, es sei denn, dass sie in einem notwendigen Zitat enthalten oder für die Anmerkung wichtig sind.“
            Ich überlege nun schon eine geraume Zeit lang, wann Beleidigungen und Fäkalsprache für eine Anmerkung wichtig sind. Vielleicht können Sie mir da weiterhelfen?

            Wie auch immer, nach 15 Sekunden bin ich schon auf den ersten Kommentar eines Fachmanns von erster Güte gestoßen, bei dem Allgemeinplätze, Beleidigungen und Fäkal-Sprache für die Anmerkung wichtig zu sein scheinen:
            „Wenn sich schon jede geistig minderbemittelte Klimaaktivistin als „Klimafachberaterin“ feiern lassen darf, wird klar: Diese grün-verblödete Welt ist am Ende – am besten alles zusch…“

            Zu den Klarnamen bei EIKE:
            Einer der aktivsten unter den Klarnamen nennt sich „besso keks“…

            Zu „Keine Schwätzer, keine Schwurbler“ bei EIKE fand ich am Ende meines masochistischen Kurztrips noch folgendes Sahnehäubchen:
            „Wichtiger ist vielmehr, dass die Atmosphäre in der Gegenwart mit 420 ppm zu wenig CO2 enthält, der optimale Zustand wäre wohl eher 1000 ppm für das optimale Wachstum aller Nahrungsmittelpflanzen und aller Vegetation. Bei höherer Konzentration an CO2 würden sich auch die Wüstenflächen verkleinern, also nur Vorteile. Und auf die globalen Temperaturen hätte dies keinen oder kaum einen Einfluss, denn die Behauptung, CO2 sei ein Klimakiller ist nun mal eine Erfindung der Achse von bösen Menschen, die nur unser Geld wollen und von der Panikmache sehr gut leben.“

          2. @Emma Pénéliau
            Das Sahnehäubchen am Ende ist faszinierend logisch und konsequent zu Ende geschwurbelt.

            Hmmmm?! …
            Ist mehr CO2 verfügbar, wachsen die Pflanzen besser – vorausgesetzt, es gibt genügend Niederschläge.
            Wenn nun aber CO2 keinen Einfluss auf die Temperaturen hat, erwärmen sich auch nicht die Ozeane. Also woher kommen dann die dringend benötigten Niederschläge?

            Und was ist mit der Verschiebung der Klimazonen in Richtung Pole? Vielleicht ergrünen ja die Ränder der heutigen Wüstenflächen tatsächlich, nur leider geschieht das dann auf Kosten einer Desertifikation in höheren Breiten, etwa im Mittelmeerraum.
            In der Sahelzone leben etwa 30 Millionen Menschen, im Mittelmeerraum sind es etwa zehn Mal so viele. Schicken wir die dann alle in die grüne Sahelzone oder an die neue Côte d’Azur rund um Kopenhagen, Oslo, Stockholm und St. Petersburg?

          3. @ottonorma
            „Hier saugt sich keiner was aus den Fingern, sondern es werden nur offizielle Daten verwendet und Studien, Untersuchungen und Artikel, meist aus den USA, übersetzt wiedergegeben.“

            Sie meinen sicher Artikel vom Heartland Institute:
            Heartland bestreitet den menschengemachten Klimawandel, diffamiert Umweltschutzmaßnahmen, beteiligt sich an Kampagnen gegen regenerative Energien und hält Kohlekraftwerke für unverzichtbar.
            https://www.wikiwand.com/en/Heartland_Institute
            https://correctiv.org/top-stories/2020/02/04/die-heartland-lobby-2/

            Und „Studien“ von CFACT:
            Das von Chrysler, Exxonmobil und Chevron finanzierte US-amerikanische CFACT gilt als wichtiger Koordinator der internationalen Klimaleugnerszene. CFACT Europe war auch als Organisation Gründungsmitglied von EIKE.

            „Autoren sind Fachleute auch im Rang eines Wissenschaftlers.“
            Naja, der „wissenschaftliche Fachbeirat aus führenden Vertretern relevanter Fachbereiche“ setzt sich zu zwei Dritteln* aus alten Professoren-Knackern in Rente zusammen, die sich ihren Lebensunterhalt mit Lobbyarbeit aufbessern.
            https://eike-klima-energie.eu/ueber-uns/fachbeirat/

            * Leider wurde von EKE vergessen anzugeben, dass auch Dr. Hans Jelbring, Prof. Dr. Leszek Marks bereits emeritiert sind.

          4. @Rupert Klein
            Ewig die gleichen bekannten Hinweise zu Eike und die billigen abgegriffenen „Argumente“. Abwertendes Geschreibe aus der hinteren Ecke.
            Emeritierte Professoren sind also dumm ? unglaubwürdig ? Natürlich nur die von der Skeptikerseite, bei den Alarmisten – und auch Politikern – sieht das anders aus. Dann passen Sie mal auf wenn es bei Ihnen soweit ist.
            Und von wem werden die Institute finanziert ? Von der Regierung und wer nicht das wiedergibt was die Regierung will bekommt keine Fördergelder mehr. Also müssen sie warten bis sie emeritiert sind.
            Forschungsinstitute brauchen auch Geld. Die einen werden vom Staat finanziert und die anderen von der Wirtschaft. In den USA mehr von der Wirtschaft, oder ? ist das neu für Sie ?
            Sie haben es nicht begriffen, weil noch nie gelesen. Die Mitglieder des Fachbeirates sind seltenst Autoren, höchstens Prof Lüdecke, und Herr Limburg. Das Gros sind übersetzte Fachbeiträge hauptsächlich aus den USA. Auf den intern. Klimakonferenzen referieren Wissenschaftler, fast alle im aktiven Professorenrang. aus US, Argentinien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Schweiz, Österreich, GB, Israel, Italien, Frankreich, Portugal, Australien.
            China hält Kohlekraftwerke auch für unverzichtbar.
            Der chin. Energieminister sagte vor 3 Jahren daß die Energiesicherheit von China in der Kohle liegt. Gleiches gilt für Indien und Pakistan und andere Staaten. Deutschland wirds noch merken.

          5. @Emma Pénéliau
            Na, hab schon auf die Schwurbelantwort gewartet. Fällt auch genauso aus. Für was halten Sie sich ?
            ja, ich vermied es zu schreiben Klimaalarmisten riskieren Augenweh wenn sie auf Eike lesen. Eike existiert seit 16 Jahren und Sie haben 30 Minuten drin gelesen und erlauben sich ein maßlos oberflächliches Urteil : lächerlich. Glauben Sie wirklich man kann Sie oder ihr Geschreibsel ernst nehmen ? : Irgendwas wird herausgegriffen und dann darüber hergezogen.
            Melden Sie sich bei EIKE an und schreiben Sie einen Kommentar. Aber das trauen Sie sich nicht
            „Geistig-Minderbemittelt“ ist bei Ihnen Fäkalsprache ?? Und wenn dem nun so ist, daß diese Leute geistig nicht auf der Höhe sind ? soll man das Umgehen ? So etwas darf man nicht sagen ?? Diese Bezeichnung wird schon seit Jahren verwendet. Sie gehören bestimmt nicht zu Fachleuten erster Güte, so wie Sie schreiben. Aber sich Urteile erlauben. um dann in üblicher journalistischer Form den Klarnamen zu diskreditieren. ?
            Einen Besso Keks gibt es schon seit x- Jahren bei Eike. Und aktiv ist der nun wirklich nicht. Ich habe jetzt mal die ersten 12 Artikel durchgesehen, ein Besso Keks kommt nur ein Mal drin vor als Kommentator.
            Ja, richtig, bei 1000 ppm ist das Pflanzenwachstum optimal. Wurde schon vor 110 Jahren nachgewiesen. Was meinen Sie was Gewächshäuser machen ? CO2 einleiten. Googln hilft.

            Tagesschau 17.3.1995 (ab 1:40) : „Jährlich müsse die CO2 Produktion um 1% verringert werden, sonst können wir bei jetziger Produktion in 25 Jahren nicht mehr gegensteuern“ (so ein wbgu Gutachten von H. Schellnhuber). Also, diese Zeit ist jetzt abgelaufen !! vor allem weil der CO2 Ausstoß in diesen 27 Jahren um 50% und mehr zugenommen hat.
            https://eike-klima-energie.eu/2023/01/17/hintertuerchen-eingebaut-seit-25-jahren-immer-wieder-eine-neue-chance-das-klima-zu-retten/

            Nicht gelesen, gehört ? Ebensowenig wie das hier vom 29.9.22 : Eine neue Studie von Nicholas Lewis im Fachblatt „Climate Dynamics“ stellt die Klimawelt auf den Kopf. In dieser Sondersendung zur gerade erschienenen Publikation erläutern wir („Die Klimaschau“) den fachlichen Hintergrund und die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung. Laut den neuen Erkenntnissen wirkt das CO2 offenbar weniger stark erwärmend als lange befürchtet.

            Sie können sich auch diese Klimaseiten noch ansehen, Sie brauchen sich nicht auf Eike beschränken. Von diesen Seiten übernimmt Eike auch Artikel.

            https://wattsupwiththat.com/ Anthony Watts, Meterologe
            https://www.climate4you.com/
            https://climateaudit.org/
            https://joannenova.com.au/
            https://www.youtube.com/watch?v=AvAR6VeP2kY (John Christy, (Leitautor 2001 beim IPCC)
            https://www.drroyspencer.com/ (Roy W. Spencer ist Forschungsleiter an der Universität Alabama in Huntsville und Leiter des US-Wissenschaftlerteams für das Advanced Microwave Scanning Radiometer des NASA-Satelliten Aqua. Er war am NASA Marshall Space Flight Center im Bereich der Klimaforschung tätig).
            Keine Bange ich will Sie nicht überzeugen, ich präsentiere nur meine Ansicht.

            @Anton Stiller
            Bei mehr CO2 benötigen die Pflanzen weniger Wasser. Und nach der CO2 Theorie verdunstet sogaar mehr Wasser – Rückkoppelungseffekt – so daß es auch mehr regnen müsste, oder ?
            Bereits vor über 20 Jahren stellte das US Magazin National Geographic fest, daß die Sahara um 300 tsd. Km² kleiner wurde. Und auch der Spiegel schrieb eine Verkleinerung der Saahelzone in dieser Größenordnung zu. Der Buschbewuchs nahm zu – was allerdings auch die Elefanten merkten.
            Ja natürlich ändert sich dafür das Klima in anderen Bereichen (tat es schon immer), oder glauben Sie es bleibt immer überall gleich ?

  15. Die Realität und das wirkliche Leben wird hier in der PDF skizziert. Schöne Zusammenfassung.

    Man hat den „Kleberisten“ vorgegaukelt ,man braucht nur noch ein Smartphone,sitzt auf einem Stein, generiert einen Haufen „wertvoller“ Daten und das Alles fast CO2 frei.

    1. @klempner
      Sind Sie auf den tollen Flyer auf folgender Website aufmerksam geworden?
      https://www.afd-landkreis-stade.de/11-startseite/3152-02-01-2023-tagung-rettet-unsere-industrie-19-januar-2023-grand-elysee-hamburg

      Eine der Initiatorinnen dieser Initiative „Rettet die Industrie“, Frau Cornelia von Loga, Mitglied der CDU Baden-Baden, ist als Politikerin natürlich auch in anderen Herzensangelegenheiten und Initiativen engagiert. In einer davon schreibt sie:
      „Dank des Engagements der Bürgerinitiative konnten die Wälder in und um Baden-Baden bis heute vor einer Industrialisierung bewahrt werden.“

      Also einmal mehr die übliche Leier: Industrialisierung, ja bitte! Aber nicht vor meiner Haustüre. Das klingt ähnlich schizophren, wie ein rechts-konservativer Robinson Crusoe, der auf seiner einsamen Offgrid-Insel über erneuerbare Energien und Deindustrialisierung wettert und über die Realität und das wirkliche Leben fernab seines Paradieses schwadroniert.

      Der Flyer ist eine extrem einseitige Darstellung von Vorteilen und Nutzen der Industrie für die Gesellschaft. Niemand will diese auch nur im Ansatz bestreiten. Aber es gibt auch die andere Seite der Medaille, wie die Initiative auf ihrer Website selbst so treffend beschreibt: „Hohe Gewinne und Managergehälter, multinationale Konzerne, Steueroasen, rauchende Schlote, grenzwertige Arbeitsbedingungen. Sicherlich: Es gibt sie, die inakzeptablen Auswüchse, die unschönen Machenschaften.“
      Unter Einbeziehung aller Sachverhalte und verschiedener Blickwinkel gelangen wir schon eher zu einem Abbild der Realität und des wirklichen Lebens.

      Die Lobbyvereinigung fordert in ihrem Flyer wieder Industrie-Energie für lau. Nur dieses Mal nicht mehr auf Kosten von Endverbrauchern, Kleinbetrieben und Handwerk, wie es die vergangenen Dekaden der Fall war. Dieses Mal soll Energie für jedermann im 365-Tage-Schlussverkauf erhältlich sein. Eine durchaus löbliche Forderung, nur leider nicht an die richtigen Adressaten aus der Energie-Industrie, den abartigen Merit-Order-Börsen oder bei Gazprom gerichtet.

      Eine weitere Forderung ist die Aufweichung der CO2-Bepreisung und die Abschaffung von Umwelt- und Naturschutzauflagen (mit Ausnahme der Wälder in und um Frau Cornelia von Logas Baden-Baden). Nun sind diese ökologischen und damit verbundenen Gesundheitsschäden aber zweifelsfrei vorhanden, mit steigender Tendenz. Wer bezahlt dafür? Die Verursacher sicher nicht, die kämpfen ohnehin schon aufopferungsvoll für ökonomische Biotope und gegen wirtschaftliches Unwohlsein. Bleiben am Ende wieder nur Staat, Endverbraucher, Kleinbetriebe und Handwerk.

      Schließlich noch ein besonders spannender Satz aus dem Lobby-Traktat: „Durch zunehmende Produktionsverlagerungen in Länder mit weniger Restriktionen und Auflagen werden größere Umweltschäden in anderen Regionen der Welt billigend in Kauf genommen.“ Das ist korrekt. Fragt sich nur, durch wen?
      Durch die Politik oder den Abwandernden? Oder beide?

      Gibt es nicht auch so etwas wie Eigenverantwortung, freiwillige Compliance-Regeln bei Menschenrechten und Umwelt, vom Unternehmen selbst gesetzte ethische Standards, einen Code of Conduct? Muss man die zugunsten hemmungsloser Gewinnmaximierung in die Tonne treten, nur weil es nicht verboten ist und andere das ebenfalls tun?

      Bei aller berechtigten Kritik seitens der Industrie an übermäßiger Reglementierung und uferloser Bürokratie, an irrsinnigen Dokumentations- und Nachweispflichten, an Datenschutzwahn und Verbraucherschutzexzessen, am pingeligen Erhalt der Brunft- und Paarunghöhlen des dreizackigen Wiesenlurchs sowie freier Einflugschneisen für den gebeutelten Rotmilan, sollten doch immer möglichst verschiedene Sichtweisen, Positionen und Interessen berücksichtigt werden. Denn Tatsache ist auch, dass vieles von dem nicht nötig (gewesen) wäre ohne die ständigen Verstöße und das dauerhaft grenzwertige Verhalten der Industrie bzw. erheblichen Teilen davon.
      Schuld und Verantwortung liegen nicht einseitig bei der Politik, die in vielen Fällen nur reagiert, weil freiwillig und ohne Zwang – nur per ethischer Eigenverantwortung – in der Industrie einfach gar nichts geht.
      Irgendwer muss für die Kollateralschäden aufkommen, und das sollte – wie im restlichen Universum außerhalb von Politik und Industrie ebenfalls üblich – der Verursacher sein; zumindest in signifikanten Anteilen.

      Bei der Industrie beschleicht mich immer das Gefühl, deren Argumentationsweise funktioniert in etwa so: Wir sorgen für mehr oder minder gut bezahlte Arbeitsplätze und bezahlen hin und wieder irgendwo Steuern. Auch unsere Mitarbeiter bezahlen Steuern und kurbeln durch ihr Einkommen den Konsum an, was zu weiteren Steuern und Arbeitsplätzen, etwa im Einzelhandel, der Gastronomie, in der Tourismusbranche führt. So schaffen wir direkt und indirekt einen gewissen kleinen Wohlstand für viele. Ohne diesen wären Umweltschutz und sozialer Frieden erst gar nicht möglich.

      Unser Teil ist damit mehr als erfüllt. Wo gehobelt wird, fallen eben Späne. Manchmal geht auch etwas kaputt. Unseren Müll sollen andere wegräumen, die Kerben und Wunden, die wir schlagen, sollen andere verarzten. Wenn euch das nicht gefällt, schmeißen wir eben mal zur Warnung ein paar tausend Lohnsklaven (ähm, mobile Beschäftigte natürlich) raus oder wandern gleich ins BRICS-Ausland ab. Wir können uns schließlich nicht um alles kümmern, wir leiden unter enormen Existenzängsten, wir stehen unter massivem Druck durch Aktionäre, Aufsichts- und/oder Betriebsräte, auf unseren Schultern lastet ohnehin schon mehr als genug gesellschaftliche Verantwortung.

      1. @Dieter Stubenvoll
        Sie skizzieren hier am Schluss Ihres bemerkenswerten Kommentars ganz wunderbar die neoliberalen, halbgaren Utopien und Fantasien von Wirtschaftsradikalen:

        Möglichst keine Vorschriften, Reglementierungen, Verbote, Markteingriffe.
        Reduktion des Staates auf Militär, Polizei, vielleicht noch etwas Bildung, beim Gesundheitssystem schauen wir mal, Sozialtourismus und -Schmarotzertum finito.
        Gewaltige Steuersenkungen auf allen Ebenen, der Staat benötigt nun ja deutlich weniger Einnahmen.
        Kostenlose Energie für die Industrie, billige Energie für den Rest der Wirtschaft, bezahlbare Energie für den Endverbraucher.

        Annähernd bedingungslose Profitmaximierung bei Wirtschaft und Individuen, jeder kann fast alles tun und lassen, ohne groß auf Folgeschäden zu achten. Um die kümmern wir uns später, sofern nicht ohnehin die mirakulösen Heilungskräfte der freien Wirtschaft alles von alleine lösen. Und das aus mehreren guten Gründen:

        Wenn erst einmal alle Erdenbürger bis in den hintersten Winkel Xinjiangs, Sibiriens, Nordkoreas, Burundis, Bangladeschs, Irans uvm. zu Bildung, Freiheit, Wohlstand und Vermögen gelangt sind, kaufen alle ganz von selbst teure erneuerbare Energien, E-Autos, energieeffiziente Geräte, nachhaltige Fairtrade- und Bio-Artikel.
        Mit jeder Trilliarde Gewinnsteigerung pro Jahr wächst die Bereitschaft der Industrie zu freiwilliger ethischer Eigenverantwortung um 1 Prozent.
        Visionäre wie Elon treiben den technologischen Fortschritt auf ein Niveau, das es Käpt’n Kirk ermöglicht, mit seiner Enterprise den dringend benötigten Wasserstoff per Traktorstrahl und Eindämmungsfeld direkt aus dem Weltall oder aus Sternen zu importieren. Für jedermann erschwingliche Flugautos werden von Kleinst-Fusionsreaktoren oder Tachionen-Segeln angetrieben. CO2 aus der Atmosphäre ist ein wertvoller Rohstoff zur Düngerproduktion, in der Pharmaindustrie und für die Fans nostalgischer SUV-Oldtimer, deren Verbrennermotoren mit klimaneutralen eFuels betrieben werden.

        Bis dahin müssen wir noch kurz die Zähne etwas zusammenbeißen. Der Planet wird schon nicht kollabieren, der hat bisher noch jede Katastrophe überstanden. Bald wird alles besser, dieses Mal wirklich, versprochen!

      2. @dieter stubenvoll, in der Tat könnte ich mich hier aus der Ferne schön raushalten. Tue ich auch. Normalerweise beteilige ich mich hier nicht an diesen Wortschamützeln. Offgrid ist auch richtig und zwar komplett Offgrid ,inklusive Wasserzisternen ,jetzt wieder randvoll mit Regenwasser fürs Duschen oder Kaffetrinken. Unserer familiäre ,pro Kopf erfasster,generelle Fußabdruck „auf der Mutter Natur“ wird wahrscheinlich hier im Forum seinesgleichen suchen. Ich habe hier mit AnnalLuisa schon drüber geschrieben.Aus diesem Grund maße ich mir mal ein bissel Einschätzungsvermögen in Sachen Energie
        und Energieverbrauch und dessen Optimierung an. Weil ich aus früheren Zeiten aus der Industrietechnik komme ,habe ich zum grössten Teil das Alles hier vor Ort selber entwickelt ,gerechnet und hierhin gebaut. Hab aber vor Jahrzehnten schon auf FinancialEngineering umgesattelt, aus Gründen der Lukrativität. Das Häuslebauen hier dient eher der Bodenhaftung. Soll heißen ,ich habe mich in meinem Leben nur mit Themen befasst die Wert generieren,den Wirkungsgrad erhöhen ,Verluste reduzieren ,mit einem Wort „OPTIMIERUNG“ .Und um diese Themen geht es hier im Forum rund um die Uhr. Ich bin sogar bei ihnen ,wenn sie die Industrie teilweise kritisieren,denn auch das ist zum optimieren zwingend erforderlich.
        Die Industrie ist in einer Mittelstandsgesellschaft eine wichtige Säule ,denn im Normalfall generiert sie durch Exporte mehr Mehrwert als inländische Dienstleistung.Diese bringt nämlich keinen Nettozufluss/Wohlstand,sondern „ala long“ nur „Überlebensstand“ . Es geht auch nicht um“billigere“ Energie,
        sondern mit und durch „billige“ Gasenergie den !langsamen,aber stetigen Umbau! zur maximal möglichen Unabhängigkeit von !fremdkontrollierter fossilen Energie! . Oder wollen sie eines Tages ,daß der Emir von Katar Al Thani oder Putin in Europa oder USA die gesellschaftlichen Lebensweisen diktiert ? Das ist ohne
        Umstieg nämlich das Finale. Diese Argumente verfangen aber öffentlich nicht ,sondern Klima und CO2 -Untergangsszenarien eignen sich da besser. Leider ist der aktuelle Leitfaden politischer Handlungen völlig abgedriftet und wird zu 100% nichts zur Lageverbesserung beitragen ,sondern nur verbrannte Erde und noch mehr Schulden produzieren,die dann wiederum das Ziel in noch weitere Ferne verschieben. Wir leben in einer Zeit der verantwortungslosen Schwätzer.Zugegeben da bin ich hier auch mit von der Partie,aber mit dem Unterschied ,daß ich keine gewählte hochdotierte Entscheidungsposition inne habe. Am Ende wird mit den Füßen entschieden. Denn Manager und Kapital sind zum Glück wie Rehe im Wald und warten nicht ab ,bis der Wolf erstmal vor ihnen steht. Politiker kommen und gehen ,aber die Menschen brauchen stetig Arbeit,Beschäftigung und Einkommen und leben nunmal auf der Erde .Wollen sie die Menschen zum Wohle der Natur dezimieren ? Das wäre die einzige Möglichkeit ,ohne Wirtschaft und Produktivitätssteigerung den Zustand der Natur zu verbessern. Erst kommt das Fressen und dann die Moral ,mit Effizienzgewinn und Produktivitätssteigerung werden erst die Kapazitäten frei,um die Lage der Natur zu verbessern.Das kann mann empirisch nachweisen.Zugegeben,das muss dann aber auch passieren,das gehört auch zur Wahrheit…………Amen….

        1. @klempner
          Schön, dass Sie endlich wieder duschen können.

          Tja, „mit und durch billige Gasenergie“ hat sich wegen Putins Überfall leider erledigt. Diese Zeiten sind wohl ein- für allemal vorbei. Das Phänomen „langsamer, aber stetiger Umbau“ war hingegen schon immer nicht mehr als wohlklingendes und hohles Geschwätz und reine Utopie. Solange fossile Energie billig war, wurde mangels Motivation und Handlungsdruck praktisch gar nichts umgebaut. Im Gegenteil wurde die führende Marktstellung der florierenden deutschen Solarindustrie inkl. hunderttausender Arbeitsplätze mutwillig zugunsten und auf Drängen der Fossilindustrie zerstört und völlig irrwitzigerweise an China abgetreten. Und nun versucht man diese mit ersten zarten und empfindlichen Setzlingen teuer und mit ungewissem Ausgang wieder anzusiedeln.

  16. Beim heutigen Kommentar von 15:12 Uhr treibt ein unechter Helmut Fan sein Unwesen und will Verwirrung stiften. Dummkopf, Helmut kennt seine Fans und der Name ist besetzt.

    1. @Echter Helmut Fan
      Hallo Dummkopf, inzwischen gibt es schon ganze Fanclubs, hier auf St. Pauli zum Beispiel die „Helmut Ultras“. Einige von uns haben sich schon barfuß auf den langen Helmutsweg Richtung Granada und dann ab in die Pampa begeben, um ein paar Devotionalien zu ergattern. Vielleicht ein paar Splitter von den Poolfliesen, eine alte Schraube von der Split-Klimaanlage, etwas Altöl vom 20 Jahre alten Diesel-Vehikel, ein paar Tropfen vom eingelagerten Dieselkraftstoff oder ein Stückchen Olivenholz. Vor allem aber einen heilbringenden Schluck aus dem eigenen Tiefbrunnen für ewige Gesundheit, langes Leben und unendliche Weisheit 😂

  17. @Helmut Ultra, es wäre an der Zeit,dass auch die Baerbocks und Co. für ihre Verdienste für De einen Fanclub bekommen, nach der Zerstörung der Wirtschaft könnten sie dann barfuss Richtung Sozialamt marschieren um einige Brosamen zu ergattern

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