Donald Trump kultiviert das Chaos zu einem Instrument seiner Macht-Ausübung. Adressaten der beabsichtigten maximalen Verunsicherung, sind schlicht alle anderen. Feine Nuancen sind eher nicht eine Spezialität von Trump. Egal ob er von anderen Staaten und Wirtschaftsräumen spricht, oder auch von unliebsamen bzw. unfolgsamen Personen oder Personengruppen im In- und Ausland. Praktisch niemand wird verschont – auch die Pinguine nicht.
Allerdings scheint dem orangenen Schwan langsam und inzwischen wiederholt zu dämmern, dass das selbst-inszenierte Chaos als Ausdruck seiner Allmachtsphantasien gewisse Gegenreaktionen und Auswüchse produziert, die der Umsetzung seiner gottgesandten Ideen ernsthaft Schaden könnte. Bestens angezeigt, und wohl am effektivsten konterkariert, vom in der ersten Amtszeit noch unbeachteten Anleihenmarkt und den Kapitalmarktzinsen.
Trump: Widerstand nach dem „der macht das wirklich-Schock“ formiert sich
Auch zeigen sich nach dem ersten – „der macht das wirklich“ Moment – inzwischen ein paar renitente Gegenspieler die offen (wie der chinesische Präsident Xi Jingping) oder eher indirekt (wie einige große Nummern des amerikanischen Big Business Jeff Bezos und Jamie Dimon) dagegenhalten, bzw. darstellen was für (wirtschaftliche) Folgen diese Politik mit hoher Wahrscheinlichkeit haben wird. Das geschieht vermutlich im klaren Bewusstsein, die amerikanische Wirtschaftsmacht gezwungenermaßen durch öffentliche Kritik am CEO von Corporate USA zu schwächen. Aber das kann auch ein Donald Trump nicht mehr komplett als gerne selbst definierte Fake News ignorieren.
Die Zollbazooka auf der Brust
Trump hat also seine Zoll-Bazooka allen anderen an die Brust gesetzt, egal ob im In- oder Ausland mit dem Ziel den Rest der Welt pauschal in eine Defensivposition zu zwingen. Er ist auch niemand, der sich mit dem unnötigen Teufel im Detail oder Timing seiner Maßnahmen im Vorfeld auseinandersetzt: Teil des Spiels ist die spontane Reaktion auf Richtungsänderungen im Deal, lernt man aus seinem Buch zu Verhandlungstaktiken!
Allerdings zeigt dieser Teufel als Opponent des Gottgesandten immer öfter sein hässliches Gesicht – dessen Schwefelgestank dringt nämlich bis ins Oval Office. Ob Aufschieben der reziproken Zölle, x-fach Bezollung von Autoteilen – oder die Einfuhr von IT-Produkten, deren Hardware auch im Inland zu leistbaren Preisen benötigt wird.
Trump: Wirkt wiederholtes Zurückrudern souverän?
So rutscht die Bazooka von der einen oder anderen Brust ab, und der sich dabei lösende Schuss scheint immer öfter nicht das Ohr, sondern das eigene Knie des Orangenen zu treffen. Die damit verbundene wiederholte (Teil-)Rücknahme von Zöllen macht eher nicht den Eindruck von souveränen Entscheidungen, sondern scheint getrieben von zunehmender Angst vor der eigenen Courage im Haifischbecken der großen Nummern.
Und man weiß, was passiert, wenn in diesem Becken ein Blutgeruch wahrnehmbar wird. Der Rest des Rudels verfällt in den Blutrausch und nimmt die Schwächen eines Angeschlagenen zum Anlass, ihm erst recht den Garaus zu machen. Und darauf scheint nicht nur der Hai aus dem chinesischen Meer zu warten – die ersten ernsthaften Verletzungen sollen gerne von den Artgenossen aus dem Golf von Amerika, oder noch besser von ihm selbst verursacht werden.
Vom Hai zur lahmen Ente?
Die Frage, die sich also ergibt, ist: wie lange dauert es, bis klar wird, wie weit die (politische) Macht und der Wille eines US-Präsidenten wirklich reicht, sich mit der ganzen Welt inklusive des amerikanischen Finanzmarktes (als wohl einziges ernsthaftes Korrektiv) anzulegen. Startet Trump zu Beginn seiner Amtszeit als wildester Hai im Becken, um sich dann doch als lahme Ente durch den Rest der Amtszeit zu schleppen? Letzteres ist für jemanden wie Trump keine Option – und es könnte somit noch extremer werden, sollte er bemerken, dass das Blut im Becken sein Eigenes ist.
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Trump ist keine lahme Ente. Wer das glaubt ist selbst eine. Trump ist weder sozial noch ein Freund von kranken. Wenn unsere Regierung etwas schneller wäre, dann hätten wir schon ein Gesundheitssystem was die USA übertrumpft aber unsere Leute müssen sich erst noch finden. Mal sehen wann der Findungsprozess abgeschlossen ist. Auf jeden Fall hat jeder schon Mal einen Posten. Es geht bald wieder los, die 90 Tage der Börse sind bald vorbei. Wer das Chaos lebt, wird sich darin zurecht finden
Der Artikel ist seichteste Unterhaltung, aber immerhin das! Sonst gibt es daran nichts zu loben:
Bereits die Perspektive ist methodisch überholt und unergiebig zugleich: Trump als Kraftlackel-Akteur („wildeste Hai im Becken“), den man nur ferndiagnostisch-psychologisierend zu deuten bräuchte, wofür ein Verweis auf „Allmachtsphantasien“ die Basis legen soll. Künftige Radikalität würde aus der persönlichen Devensivposition drohen. Unterhaltsam, aber unsinnig. Trump bleibt – unabhängig von seiner persönlichen Befindlichkeit – gar nichts anderes über, als hinsichtlich Zollpaket zurückzurudern und die Folgen abzufedern. Da die Zollankündigungen erfolgreich eine US-Rezession herbeigeführt haben, braucht man die Zölle jetzt eigentlich gar nicht mehr, sie haben ihre Funktion erfüllt. Es würde mich daher nicht sehr wundern, wenn Trump medial wirksam die Verantwortung für das Zolldebakel auf seine Entourage abschieben würde, ganz opportunistisch und ideologiefrei. Er würde sogar das politisch überleben, weil er, selbst weitestgehend Marionette, eben weiterhin in seiner Position gehalten würde. Vermutlich wird er dabei doch als „lame duck“ enden, aber mit pragmatischeren Leuten in der zweiten Reihe.
Dem Hai der blutet, bleibt nur der Flucht oder Defensive. Flüchten kann er zum Mond, Mars oder egal wohin Elon im schickt mit SpaceX.
Defensive heißt, sofort beißen und noch mehr Blut verursachen wenn einer zu nah kommt. Egal Freund oder Gegner.
Damit die andere Haie den erst zerlegen.
Zelensky mag davon das erste Opfer werden.
Danach wird es noch weniger lustig. Dann sind wir die nächsten.
Mir wird nun nicht nachgesagt werden können, dass ich ein Freund der US- Politik bin, egal unter welchem Präsidenten.
Aber- was wäre die Alternative?
Warten bis die Blase platzt?
Ein Kartenhaus langsam rückwärts bauen, bevor es zusammenbricht, ist sicherlich für alle schmerzhaft.
Aber warten bis es zusammenbricht sicherlich noch schmerzhafter.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Ich habe keinerlei Verständnis dafür, daß der 47. US-Präsident Donald John Trump das OPEC+-Mitgliedsland Islamische Republik Iran während der momentanen JCPOA-Deal-Verhandlungen mit neuen Sanktionen konfrontiert./Quelle: n-tv-Teletext. Ich bin somit hinsichtlich der Resultate der aktuellen JCPOA-Deal-Verhandlungen aus dem genannten Grund etwas skeptischer geworden. Unsere deutsche Maschinenbauindustrie könnte den Iran als Absatzmarkt gut gebrauchen. Präsident Trump disqualifiziert sich dadurch als Deal-Maker.
In der Iran-Politik leistet sich der 47. US-Präsident Donald John Trump zur Zeit einen Gimmick nach dem anderen. Nunmehr beabsichtigt er, jedem Käufer von iranischem Öl Geschäfte in den USA zu verbieten./Quelle: n-tv-Fernsehtext. Für den Fall, daß mein Land Deutschland iranisches Öl importiert, dürfte die deutsche Industrie keine Forschung und Weiterentwicklung von diversen Satelliten auf der Internationale Raumstation ISS betreiben. Trump riskiert damit, daß der Iran die laufenden JCPOA-Deal-Verhandlungen abbricht, sich isoliert fühlt, weiter an der Entwicklung einer Atombombe arbeitet, und um sich behaupten zu können, als Ultima Ratio die Israel-Karte zieht. Somit müsste eigentlich auch Premierminister Benjamin Netanyahu die genannte Iran-Politik von Sir Donald kritisieren.
Mr. Insolvent. Er traut sich was. Die Pleitekultur ohne Verantwortung hat auch uns erreicht. Gut so das Menschen heute nicht mehr den Makel des Pleitegeiers auf ihrer Stirn tragen müssen. Das war vor den 80 ern noch ein Menschlich Wirtschaftskultureles Stigma. Jedoch die Glücksritter, Gauner, Scharlatane, Hochstabler können jetzt aufdrehen. Mr. Insolvent traut sich was. Es macht auch einiges Dynamisch oder auch Damisch.
Beides wird gefördert. Eins ist erstaunlich und in den usa möglich, nicht nur dort..Mehrmalige? Milliardenpleiten hinlegen und dann immer noch Milliardär sein. Es ist erstaunlich. Manch einen wird alles und immer verziehen.
Manch einen. Und die sind meistens an der Spitze der Fresspyramide.
Was Trump gross macht sind die Entscheidungen die nicht im Mittelpunkt der Presse stehen.
Wenn er ausrasten söllte, ist das ein Menschliches Problem und dieser ist Zufällig President der U.S.A.
Was solls passiert halt.