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Einfluss auf Zinspolitik der Fed Trump fordert: Fed soll wegen Zollkrieg Zinsen senken

Trump fordert: Fed soll wegen Zollkrieg Zinsen senken
US-Präsident Donald Trump. Foto: Al Drago/Bloomberg

Am Mittwoch hat die Fed ihre Zinsentscheidung bekannt gegeben und die Zinsen wie erwartet unverändert gelassen. In einem Umfeld, in dem die Risiken für die US-Wirtschaft und die Inflation durch den von Donald Trump angezettelten Zollkrieg zunehmen, fordert der US-Präsident nun eine Zinssenkung der Federal Reserve. Der Fed-Vorsitzende selbst räumte auf der Pressekonferenz ein, dass die Zölle die Inflation anheizen könnten, dies aber nur „vorübergehend“ sei.

Trump: Fed soll Zinsen senken

Einem Bericht von Bloomberg zufolge hat US-Präsident Donald Trump die Fed aufgefordert, die Zinsen zu senken. Damit ging er erneut auf Distanz zur Fed, während diese die wirtschaftlichen Kosten seines Zollstreits abwägt.

„Die Fed wäre VIEL besser dran, die Zinsen zu senken, wenn die US-Zölle beginnen, sich (langsam!) ihren Weg in die Wirtschaft zu bahnen“, sagte Trump in einem Beitrag auf Truth Social. “Tut das Richtige. Der 2. April ist Amerikas Befreiungstag!!!“ Am 2. April sollen die Gegenzölle gegenüber den Handelspartnern der USA in Kraft treten.

Trumps Beitrag vom Mittwochabend kommt zu einem Zeitpunkt, da seine Regierung eine neue Welle von Zöllen ankündigt, die, wie Fed-Chef Jerome Powell mitteilte, die US-Notenbank dazu veranlasst hat, ihre Prognosen für die US-Wirtschaft nach unten zu korrigieren.

Wie von Ökonomen erwartet, hat die US-Notenbank am Mittwoch die Zinsen zum zweiten Mal in Folge stabil gehalten. Powell spielte die schwelenden Sorgen über eine Konjunkturverlangsamung herunter, räumte aber ein, dass die Unsicherheit über die Zölle ein Faktor sei, der bereits zur Güterinflation beitrage, sich aber als „vorübergehend“ erweisen könnte.

Trump und die Zölle

Die Trump-Administration bereitet sich darauf vor, am 2. April eine neue Welle von Zöllen zu verhängen, deren genaue Höhe noch nicht bekannt ist. Trump hat versprochen, zumindest einige Länder mit so genannten „Gegenzöllen“ zu belegen, aber seine Regierung hat nicht gesagt, welche Länder und in welcher Höhe. Seine wichtigsten Wirtschaftsberater haben indessen unterschiedliche Ansichten darüber, wie die Zollpolitik am besten angegangen werden sollte.

Der öffentliche Widerstand gegen die Zinspolitik der Fed kommt zu einer Zeit, in der das Weiße Haus unter Trump versucht, höhere Zölle durchzusetzen, während sich die US-Wirtschaft in einer gemischten Lage befindet. Die Inflation ist nicht so stark zurückgegangen, wie es sich die amerikanischen Verbraucher wünschen. Hohe Zinsen belasten den Immobilienmarkt, und Ökonomen rechnen nun mit einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den kommenden Monaten.

Trump hat wiederholt unterschiedliche Botschaften an die Fed gesandt – mal forderte er Zinssenkungen, mal lehnte er ein Eingreifen ab. Auch während des Wahlkampfes schwankte er in der Frage, wie unabhängig die Fed seiner Meinung nach vom Weißen Haus sein sollte.

Trump nimmt Einfluss auf Fed

Trump hat angekündigt, dass er Powell, den er 2018 für den Posten nominiert hatte, bis zum Ende seiner Amtszeit im Amt belassen will. Allerdings bezeichnete er Powells Entscheidung, die Zinsen vor den Präsidentschaftswahlen im November zu senken, als politisch motiviert und mit der Absicht, die Demokraten zu stärken.

Trump gewann schließlich die Wahl und hat in der Vergangenheit darüber nachgedacht, mehr Einfluss auf die Zentralbank auszuüben, die traditionell unabhängig vom Weißen Haus ist. Seiner Meinung nach sollte ein Präsident bei Zinsentscheidungen mitreden können.

„Ich glaube nicht, dass ich das Recht haben sollte, sie anzuordnen, aber ich denke, ich habe das Recht, mich dazu zu äußern, ob die Zinsen steigen oder fallen sollten“, sagte Trump in einem Interview mit Bloomberg News im Economic Club of Chicago im Oktober.

Viele seiner führenden Wirtschaftsberater argumentierten jedoch, dass die Fed unabhängig bleiben müsse, um das Vertrauen der Menschen in das US-Wirtschaftssystem und die Märkte aufrechtzuerhalten.

Am Mittwoch zuvor hatte Trumps nationaler Wirtschaftsberater Kevin Hassett gegenüber Reportern betont, dass der Präsident und die Beamten des Weißen Hauses „die Unabhängigkeit der Fed sehr respektieren“.

Dennoch machte er gegenüber Reportern deutlich, dass er mit der Wachstumsprognose der Fed nicht einverstanden sei und sagte, dass er eine Wachstumsrate von 2,5% erwarte. Offizielle der Fed gehen nun von einem Wachstum von 1,7% aus.

FMW/Bloomberg



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