Trump setzt auf geopolitische Manöver, die an historische Strategien erinnern: Beobachter spekulieren, ob er mit einer „Reverse-Nixon-Strategie“ Russland aus dem Einfluss von China lösen will. Doch ist das ein durchdachter Plan – oder nur eine chaotische Kursänderung mit unkalkulierbaren Folgen?
Geopoker von Trump: Holt er Russland aus dem Einfluss von China?
Ist das ein durchdachter Plan von Trump – oder doch nur eine chaotische Kursänderung mit unkalkulierbaren Folgen?
Nixon und Mao: Ein Treffen mit Folgen
Peking, 21. Februar 1972. An einem kalten Wintertag steigt Richard Nixon aus seiner „Airforce One“. Noch nie zuvor hatte ein amtierender US-Präsident chinesischen Boden betreten. Noch ist nicht klar, ob Nixon sein ultimatives Ziel erreicht: Ein Treffen mit dem „grossen Vorsitzenden“.
Während eines Meetings mit Zhou Enlai kam dann die Nachricht, auf die Nixon gehofft hatte: Mao sei bereit. Nixon wurde ohne große Vorankündigung in Maos Privatquartiere geführt – ein chaotisches Arbeitszimmer, mehr Bücherstapel als Staatsmacht. Die Wände waren überfüllt mit Bänden marxistischer Theorie, chinesischer Dichtung und westlicher Literatur.
Mao, sichtbar geschwächt, doch mit wachem Blick, deutete auf die Bücher um ihn herum. „Lesen Sie?“ fragte er mit einem schelmischen Lächeln. Nixon, für den jedes Wort dieses Treffens historische Tragweite hatte, zögerte einen Moment, dann nickte er. „Ja, aber sicher nicht so viel wie Sie, Vorsitzender.“ Ein kurzer Moment der Entspannung – eine Brücke zwischen zwei Welten.
Während das Gespräch fortschritt, machte Mao keinen Hehl daraus, warum er Nixon empfing: China brauchte einen strategischen Partner gegen die Sowjetunion. Nixon verstand die Botschaft. Das Treffen dauerte weniger als eine Stunde, aber es war genug, um die Tür zur Annäherung zwischen China und den USA aufzustoßen – eine Tür, die sich so schnell nicht mehr schließen würde.
Trump und Putin: Ein Gespräch ohne Zeugen
Hamburg, 7. Juli 2017. Der G20-Gipfel – ein Labyrinth aus Kamerablitzen, Protokollen und leeren Floskeln. Doch inmitten der kalkulierten Auftritte geschieht das Unerwartete: Donald Trump und Wladimir Putin, umgeben von Staatschefs und Diplomaten, tauschen Blicke aus, ein kurzes Nicken, ein stummer Pakt. Dann, fast beiläufig, entfernen sie sich von der Menge. Ein Treffen, ohne Dolmetscher, ohne Zeugen.
Der Raum, in den sie treten, ist gedämpft beleuchtet. Eine Bar in der Ecke, halb geleerte Gläser auf einem Marmortisch. Ein Konzertflügel steht verlassen im Raum – ein Überbleibsel vergangener Staatsbankette. Das Gespräch dauert länger, als es sollte. Als sie zurückkehren, mustern die anderen sie. Merkel hebt eine Augenbraue, Macron und Trudeau tauschen Blicke. Niemand weiß, was besprochen wurde – aber alle spüren, dass sich die Dynamik verschoben hat.
Ein Treffen, das Fragen aufwirft – bis heute.
Trump, Selenskyj und der Wutausbruch im Oval Office
Das Weiße Haus. Präsident Selenskyj trifft sich mit Präsident Trump. Die beiden Staatsoberhäupter wollen ein Abkommen über den Abbau seltener Erden unterzeichnen. Doch soweit kommt es nicht. Stattdessen eskaliert die Situation – ein Eklat, der die diplomatischen Beziehungen erschüttert Präsident Trump und Vizepräsident J.D. Vance schreien Präsident Selenskyj an überziehen ihn mit Stichworten russischer Propaganda – uebrigens Live uebertragen nach Russland von einem russischen Filmteam, dass nicht akkreditiert war und von dem kein Offzieller weiss, wie es in das Oval Office gekommen ist.
Viel interessanter ist aber eine Szene vor dem Gespräch: Schon im Oval Office, umringt von Journalisten, wurde Trump gefragt, wann er das letzte Mal mit Präsident Putin telefoniert hatte. „Vor ein paar Tagen“, antwortet Trump beiläufig. Eine bemerkenswerte Aussage, denn bis zu diesem Moment war von keinem weiteren Telefonat zwischen Trump und Putin nach dem 12. Februar die Rede gewesen. Bekannt war lediglich, dass Trump, neben dem Telefonat am 12. Februar seit seiner Wahlniederlage gegen Biden mehrfach mit Putin gesprochen hatte – angeblich auch über einen möglichen Friedensplan für die Ukraine.
Das Treffen zwischen Nixion und Mao markierte den Anfang der Annäherung zwischen den USA und China. Nixons strategisches Ziel war es, China aus den Fängen (das muss man anders schreiben) herauszulösen und die Sowjetunion zu isolieren. Mao verfolgte ein ähnliches Ziel: er wollte die strategische Abhaengikeit von der Sowjetunion beenden und China mehr Möglichkeiten geben, sich zu entwickeln.
Nixon vs. Trump: Zwei Präsidenten, zwei Strategien
Das Treffen zwischen Nixon und Mao markierte den Beginn einer strategischen Annäherung zwischen den USA und China. Nixon wollte China aus der Umklammerung der Sowjetunion lösen und damit die geopolitische Balance zu Gunsten der USA verschieben. Mao wiederum wollte die strategische Abhängigkeit von der Sowjetunion beenden und China mehr Spielraum für seine eigene Entwicklung verschaffen.
Trump hingegen verfolgt einen anderen Kurs. Seine erste Amtszeit war geprägt von einer auffälligen Nähe zu autokratischen Führern – Putin, Xi Jinping, Kim Jong Un. Die ersten Wochen seiner zweiten Amtszeit zeigen eine klare Linie: Pro-russische Statements, Forderungen nach einer Neuausrichtung der NATO, Zurückhaltung in der Unterstützung der Ukraine. Während frühere US-Präsidenten Russland als geopolitischen Rivalen betrachteten, scheint Trump die traditionelle US-Politik zu brechen.
Trump und die Reverse-Nixon-Strategie: Wunschdenken oder Realität?
Analysten, Beobachter, Journalisten und Politikwissenschaftler haben versucht, eine Erklärung für Trumps abrupte Änderung der amerikanischen Außenpolitik zu finden. Ein Ansatz ist, dass Trump eine „Reverse-Nixon-Strategie“ verfolgt – also die Umkehrung der Annäherung zwischen den USA und China in den 1970er Jahren, die damals die Sowjetunion isolieren sollte. Diesmal, so die Theorie, könnte das Ziel sein, Russland aus Chinas Einflussbereich zu ziehen, um Peking zu schwächen.
Doch der geopolitische Kontext hat sich verändert. Nixon konnte damals auf eine tief verwurzelte Feindschaft zwischen China und der Sowjetunion setzen. Ihre ideologischen Differenzen, territorialen Konflikte und das gegenseitige Misstrauen machten die Spaltung möglich. Heute hingegen ist das Verhältnis zwischen Russland und China von pragmatischen Interessen geprägt. Trotz wirtschaftlicher Ungleichgewichte und regionaler Konkurrenz verbindet Moskau und Peking eine strategische Partnerschaft – gestärkt durch ihre gemeinsame Opposition gegen die USA und den Westen.
Natürlich gibt es Bruchlinien: Russland bleibt kulturell und historisch stärker mit Europa verwoben als mit China. In Zentralasien expandieren Pekings wirtschaftliche und sicherheitspolitische Interessen auf Kosten Moskaus. Zudem zögert China weiterhin, sich vollständig auf das für Russland so wichtige Pipeline-Projekt „Power of Siberia 2“ festzulegen. Doch selbst diese Spannungen bedeuten nicht, dass Russland sich Washington zuwenden wird. Putin weiß, dass eine Annäherung an die USA stets temporär wäre – während Xi Jinping auf absehbare Zeit an der Macht bleibt, könnte Trump in vier Jahren bereits Geschichte sein.
Während Trumps neue Außenpolitik also scheinbar auf eine geopolitische Neuordnung abzielt, sehen Kritiker darin eher einen riskanten Alleingang, der vor allem die traditionellen Partner der USA in Europa und Asien verunsichert. Indem Washington sich von der Ukraine distanziert, russische Positionen übernimmt und die NATO-Verbündeten irritiert, könnte am Ende ausgerechnet Peking der Hauptnutznießer dieser Dynamik sein.
Doch nicht alle Analysten halten diese These für plausibel. Ein erfahrener Kommentator bezeichnete das Konzept der „Reverse-Nixon-Strategie“ als „Unsinn“ und argumentierte, dass die geopolitischen Realitäten von heute keinen Vergleich zur Zeit des Kalten Krieges zulassen. Russland und China hätten in den vergangenen Jahren eine stabile, wenn auch nicht völlig gleichberechtigte Beziehung aufgebaut. Ihr Verhältnis sei nicht von ideologischer Loyalität geprägt, sondern von pragmatischen Interessen – wirtschaftlicher Kooperation, militärischer Zusammenarbeit und einer gemeinsamen Abneigung gegen westlichen Einfluss.
Auch die militärischen Realitäten sprechen gegen eine einfache geopolitische Neuausrichtung. Der Krieg in der Ukraine und ein möglicher zukünftiger Konflikt um Taiwan sind grundlegend unterschiedlich in ihrer Natur. Während der eine auf einem landbasierten, zermürbenden Abnutzungskrieg beruht, wäre der andere – falls er jemals ausbricht – eine amphibische Großoperation mit völlig anderen strategischen Erfordernissen. Die Gespräche zwischen Washington und Moskau haben zudem kaum Fortschritte gemacht, es gibt keine konkreten Vorschläge oder Vereinbarungen, die auf eine diplomatische Wende hindeuten.
Trump: Spion, Stratege oder Narzisst?
Letztendlich ist die Debatte über eine mögliche „Reverse-Nixon-Strategie“ vor allem der Versuch, Trumps erratische Außenpolitik in ein rationales Muster zu pressen. Dabei wird übersehen, dass seine Entscheidungen keiner durchdachten geopolitischen Doktrin folgen, sondern primär aus seiner eigenen narzisstischen Persönlichkeitsstruktur erwachsen – aus Instinkt, Eitelkeit und dem Bedürfnis nach Bewunderung.
Eine andere, weitaus naheliegendere Erklärung kursiert ebenfalls seit Jahren und bekam in juengster Zeit neue Nahrung: Trump braucht gar keine eigene Strategie, weil er längst eine verfolgt – nur eben nicht seine eigene. Die Gerüchte über seine Verbindungen zu Russland reißen nicht ab. Angeblich sei er schon seit Jahrzehnten ein russisches Asset. Zuletzt kursierte sogar die Geschichte, dass Trump schon 1987 von Moskau angeworben worden sei – Codename: „Krasnov“ – Mr. Red.
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Das OPEC+-Mitgliedsland Russische Föderation und das G20-Mitgliedsland Volksrepublik China sind zum einen BRICS-Staaten. In diesem Zusammenhang fordere ich Staatspräsident Dr. Wladimir Putin auf, analog zum 47. US-Präsidenten Donald John Trump für die Agenda „Make Oil great again!“ zu stehen.
@Holger
Sie fordern Wladimir auf? Einfach so? Auch ein Duzfreund?
Respekt, Respekt!
Der 348. FMW-Nutzer und Geopolitik-Influencer Holger Voss, ist heute wieder ganz Staatsmann 😂
Donny, Vladi und Tschi setzt euch endlich an einen Tisch und kniffelt so lang bis der Arzt kommt. Und wenn ihr wieder fit seid, wiederholt das Ganze sofort von vorn. Lest das ganz genau, das ist schließlich ein Befehl!
An FMW-Nutzer Ludger: O.k., das ist Ihre Meinung.
Der liest sich sein Geschwurbel wahrscheinlich den ganzen Tag selber vor. Aber der Trump scheint keinen Dr. zu haben, der ist einfach nur der 47. Präsident. Wie erbärmlich.
An FMW-Nutzer AlterSchwede: Es kommt immer darauf an, was man aus einem Amt macht.
@Permanix, bitte verlassen Sie mein FMW-Feld…sofort!
Diese Annäherung zwischen Trump und Putin könnte noch einen anderen Hintergrund haben, der sich ebenfalls hartnäckig hält: In dem Buch „Größer als das Amt“ von dem früheren und von Trump geschassten FBI Direktor James Comey wird ein Szenario beschrieben, in dem Putin möglicherweise kompromittierendes Material gegen Trump in Händen haben könnte, das aus einer Zeit stammt, als Trump in Moskau einen Trump Tower bauen wollte und er mehrere Tage in einem Moskauer Hotel weilte. Viele Jahre später wurden während des US Wahlkampfes frühere Nacktfotos von Melania Trump in einem russischen Magazin veröffentlicht und ich finde es schon recht seltsam, dass Trump darauf in keiner Weise reagiert oder gar protestiert hat. Könnte an dieser Geschichte wirklich etwas dran sein, dann würde das diese beinahe schon Hörigkeit von Trump gegenüber Putin ebenfalls erklären.
Sie meinen die beiden Nutten, die ihm ins Bett uriniert haben? Die Auswirkungen solcher Eskapaden sind noch heute an der Färbung seiner Haut erkennbar 😄
@ Walter, diese Geschichte habe ich auch schon gehört. Genau darum hat Putin den Donald im Griff.
Putin ist eben ein Geheimdienstler, da sind alle andern in Sachen Taktik nur Waisenknaben.
Das älteste Gewerbe hat schon manche Politkarriere versaut. Russland hat somit vorgesorgt und ist
somit sicher ,dass Trump Russland nicht annektieren wird.
Putin soll Trump „im Griff haben“ ???
😂😂😂
Bei der wirtschaftlichen und militärischen Übermacht der USA?
Also wirklich…nicht zu fassen🤪.
Abgesehen davon gehen solche „Geheimdienstgeschichten“ dem Donald komplett am A….vorbei.
Auch seinen Wählern? Die USA ist nicht Russland, noch nicht.
@ Columbo, und was hat die grosse Nation in 20 Jahren in Vietnam erreicht, kürzlich schrieben sie auch, die Amis würden die Huthis – Angriffe in wenigen Tagen beenden. Leider sind ihre Einschätzungen bei keinem Thema brauchbar. Sogar bei Corona haben sie versagt.
Goldbashing läuft auch nicht und ihr bevorzugter MSCI ist auch am Absacken.
@Abseits
Muchos saludos a Andalucia😘
@ Columbo, nicht bemerkt, er hat doch schon gekuschelt, wüssten sie andere Gründe ? Diese Geschichten können wohl am Arsch vorbeigehen, aber nicht am Geldsack.. er hat doch schon grosse Summen Schweigegeld bezahlt und musste darum vor Gericht. Der grosse Amibruder und der ganze Westen haben doch schon beim Ukrainekrieg keine Chance gegen Vladimirs Truppen.
@Kriegmann
Muchos saludos a Andalucia.
@ Columbo, sie können anscheinend Ferndiagnosen erstellen aber haben immer noch nicht gemerkt, dass Kriegmann und Co. Nichts mit Andalusien zu tun haben.Es gibt weltweit also mindestens zwei Realisten, die ihre Kommentare sehr seltsam finden.
@Kriegmann, netter Versuch, aber Sie überzeugen mich nicht.
Wer wiederholt Nicknames wechselt, dem glaubt man nicht und wenn er auch die Wahrheit spricht.