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Trump – Konjunkturdaten Ohrfeige für US-Präsident

Über Wochen hinweg bekam man im Verlauf des Handelsstreits zwischen den USA und China von Donald Trump immer nur eine stereotype Formulierung zu hören: Der US-Wirtschaft geht es blendend, Wachstum, Arbeitsplätze, Löhne, Inflation, alles bestens. China hingegen spürt die Zölle, das Wachstum kontrahiert, der Gegner braucht unbedingt einen Deal, aber ich bin noch nicht bereit dazu.

Dann die gestrigen Konjunkturdaten aus der US-Industrie, die vor allem im Vergleich zu den Asiaten wie eine kalte Dusche für den US-Präsidenten gewirkt haben müssen.

Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe Monat August:

  • ISM PMI – USA 49,1 Punkte
  • EMI PMI – Japan 49,3 Punkte
  • EMI PMI – China 50,4 Punkte

Die USA hinter China und im Kontraktionsbereich, obwohl die Zölle doch soviel Einnahmen in die Kassen spülen und die Chinesen die Mehrkosten zu tragen hätten. Auch wenn dies nur eine Momentaufnahme darstellt, zeigt sich eine Entwicklung, die den Mythos der Sonderstellung der Amerikaner in einer globalisierten Wirtschaftswelt gehörig ins Wanken bringt.

 

Ausblick: US-Konjunktur, Fed und Trump

Wie wird der Druck auf die Federal Reserve anwachsen, angesichts der sich abschwächenden Wirtschaftsdaten, eines starken US-Dollars, vergleichsweise hohen Zinsen innerhalb der westlichen Industriestaaten und einem wütenden Donald Trump?

Jerome Powell kann eigentlich nur hoffen, dass ihm am kommenden Freitag die US-Arbeitsmarktdaten zu Hilfe eilen. Sollte die Zahl der neu geschaffenen Stellen unter 130 000 liegen, hätte er eine Begründung für eine kräftige Zinssenkung. Er könnte mit dem gesetzlichen Auftrag der Fed argumentieren, „für die Stabilität des Arbeitsmarktes zu sorgen“. Zusätzlich wäre seine Strategie „data driven“ zu agieren, zumindest in Ansätzen glaubhaft.

Aber bei starken Arbeitsmarktdaten…? Möglich wärs, schließlich ist der Arbeitsmarkt in seiner Aussage ein nachlaufender Indikator (lagging indicator).

Die Entscheidungen der Notenbanken im September 2019 – ein Wettstreit um Zinsen und Währungen? Und US-Präsident Trump, der wohl weiter Öl ins Feuer gießen und sich so oder so weiter lautstark über die Fed und vor allem die Europäer beschweren wird, die ihre Zinsen auf Null gesenkt haben, während die Fed den Dollar so stark gemacht habe..

Für Trump sollten die jüngsten US-Konjunkturdaten eine Warnung sein



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1 Kommentar

  1. Aber dafür läuft es an der Schuldenfront super: 548 Mrd. USD neue Schulden bis Juli – 91% mehr als Obama 2015 geschafft hat.

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