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Rudert Trump komplett zurück? Trump öffnet USA für China: Der große Rückzug

China sieht sich als Sieger

Trump öffnet USA für China der große Rückzug
Foto: Bloomberg

Trump öffnet Amerika für China. Ein geopolitischer Kurswechsel mit riskanten Folgen bei dem TikTok zum Lockmittel wird und Washingtons Machtelite in Aufruhr gerät.

Trump öffnet USA für China – Der große Rückzug

Nach einem Bericht von Bloomberg steht im Raum, dass Trump seine gesamte Politik seit seiner ersten Amtszeit rückgängig machen will. Statt China weiter als größten systemischen Feind zu sehen und dessen Aufstieg zu stoppen, könnte er die USA für chinesische Investitionen und Übernahmen in allen Bereichen, auch in sensiblen Sicherheitssektoren, öffnen.

Peking zahlt im Gegenzug einen überschaubaren Preis. Es lockt mit einem Treffen zwischen Xi Jinping und Trump im Oktober am Rande des ASEAN-Gipfels plus der Übernahme von TikTok durch US-Investoren. TACO fasst es milde zusammen: Trump verkauft diese Kapitulation als Sieg.

TikTok als Köder, USA als Beute

Nach Lesart Chinas wurde bei den Handelsgesprächen in Madrid im September ein Framework Consensus mit drei Säulen vereinbart. Nach diesem Konsens soll TikTok an ein US-Konsortium fallen, allerdings ohne Zugriff auf den Algorithmus.

Investitionsbarrieren sollen fallen, und die wirtschaftliche Zusammenarbeit soll wachsen.
Bloomberg zeigt, wie weit Trump China entgegenkommen will. Die vollständige Rücknahme aller Schutzbarrieren gegen China rückt in Sicht. Seit 2018 blockieren sie chinesische Übernahmen in Tech-Bereichen wie Chips, KI, Cloud und Biotech. Minderheitsbeteiligungen an Start-ups gelten als tabu. High-End-Halbleiter und Fertigungsanlagen bleiben versperrt. Beteiligungen an Häfen, Energie- und Datennetzen verbietet das Gesetz. US-Fonds ziehen Geld aus chinesischen Militär- und Überwachungsfirmen ab. Apps wie TikTok und WeChat dürfen keine sensiblen Daten verkaufen. Huawei, ZTE und DJI-Technologie muss aus US-Netzen und Behörden verschwinden. All das scheint verhandelbar.

Pekings Gegenleistung wirkt dagegen lächerlich. Die Volksrepublik erlaubt den TikTok-Verkauf an US-Investoren, der Algorithmus bleibt chinesisch und wird lediglich lizenziert. Xi Jinping willigt in ein Treffen mit Trump am ASEAN-Gipfel in Südkorea Ende des Monats ein, um den Deal zu siegeln. Dazu sollen chinesische Investoren bis zu einer Billion US-Dollar in die USA pumpen.

Dazu hofft die Trump-Administration, dass China wieder seltene Erden liefert und Agrarprodukte kauft, wie Bessent in den letzten Tagen erwähnte.

Falken und Trump-Gegner sehen darin ein erneutes Einlenken von Trump. John Moolenaar, Chef des House Select Committee on the Chinese Communist Party, verlangte schon im September eine Geheimdienstunterrichtung. Er warnte, ByteDance habe sich immer wieder als schlechter Akteur gezeigt; das ultimative Ziel der KPCh bestehe darin, Amerika zu spalten und zu schwächen. Moolenaar setzt auf volle Aufsicht, damit China keine Deals aus Trumps erster Amtszeit bricht.

Matthew Pottinger, einst stellvertretender nationaler Sicherheitsberater unter Trump und ein harter China-Falke, urteilt ebenso scharf und sagte, was Bloomberg berichtet, gefährde die USA. Ein massiver Zufluss chinesischer Investitionen monetarisiere die roten Linien der nationalen Sicherheit. Statt „Trump always chickens out“ passe „Trump again caving over China“ besser. Pottinger und Moolenaar erkennen die Phase One-Fehler von 2019 wieder, als Washington nachgab, ohne Durchsetzung.

Trump und sein China-Plan prallt an Amerikas Sicherheitsnetz ab

Ganz glatt läuft es für Trump nicht. Die USA haben ein dichtes Sicherheitsnetz aus Gesetzen und Ausschüssen geschaffen, das sich kaum auflösen lässt. Im Kongress dominieren China-Falken, die jede Annäherung blockieren.

Das Gesetz zum Schutz vor riskanten Auslandsinvestitionen gibt dem zuständigen Ausschuss weitreichende Befugnisse. Er kann jede chinesische Beteiligung prüfen und aufheben, sobald Sicherheitsinteressen betroffen sind. Ohne neue Gesetze bleibt Trump daran gebunden.

Auch die Regeln von 2023 für Auslandsinvestitionen in chinesische Firmen mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz, Quantencomputing oder Halbleitern sind fest verankert. Selbst wenn das Weiße Haus Entspannung signalisiert, müssen die Ministerien handeln – und dort herrscht Misstrauen. Die Gerichte haben bestätigt, dass Beschränkungen gegen TikTok, Huawei oder ByteDance rechtmäßig sind. Lockerungen würden sofort angefochten. Auch in der Verwaltung gibt es Widerstand. Mehrere Behörden warnen vor neuen Abhängigkeiten und Spionagegefahren.

Selbst Finanzminister Bessent sprach von einem großen Abstand zwischen Pekings Zusagen und der Realität. Zwischen Worten und Taten liege ein dichter Wall aus Gesetzen und Prüfverfahren, der nicht einfach verschwindet.

Mediale Machtdemonstration: Peking formt das Bild vom Sieger

Der symbolische Wert ist groß. Peking prägt das Narrativ, Trump suche den Dialog, während Xi überlegt kalkuliert. In chinesischen Verlautbarungen heißt es, Washington habe Bereitschaft gezeigt, Handels- und Investitionsbarrieren zu überprüfen. Diese Formulierung griff Li Chenggang in Madrid auf, um Trumps Zugeständnisse als amerikanische Initiative darzustellen.

In chinesischen Medien und auf sozialen Plattformen wird das Bild eifrig verstärkt. Der mögliche Deal gilt als Zeichen strategischer Überlegenheit. Zichen Wang schrieb: „Peking tauscht TikTok gegen die Aufhebung von Investitionsbarrieren aus Washington ein.“ Andere Stimmen sprechen von einem klugen Zug, von Pekings Geduld oder von Chaos in den USA. In dieser Inszenierung erscheint Trump als Getriebener, Xi als Stratege.

Wie so oft wird ein Zugeständnis nicht als Schwäche, sondern als Ausdruck von Stärke präsentiert. Der Deal wirkt wie ein Akt der Großzügigkeit, eine Heilung amerikanischer Selbstschädigung durch Zölle. Damit greift Peking frühere Narrative auf, in denen TikTok nicht als Risiko, sondern als Opfer amerikanischer Politik erschien.

Trump selbst feiert die Entwicklung als Erfolg. TikTok bleibe in den USA, Arbeitsplätze seien gesichert, die Zölle sinken – ein big win, wie er sagt. Doch in seinem Lager wächst der Widerstand. Manche loben Pragmatismus, andere warnen, er helfe vor allem China. China-Falken wie John Moolenaar und Matthew Pottinger sehen Parallelen zum Phase-One-Deal von 2019. Selbst konservative Medien kritisieren, dass Trump Kongress und Sicherheitsbehörden umgehe, was viele als Zeichen von Schwäche sehen.

Auch die Öffentlichkeit reagiert gespalten. In einer Marquette-Umfrage befürworten 60 Prozent ein Gesetz, das Verkauf oder Verbot von TikTok verlangt, während laut Pew Research nur ein Drittel ein vollständiges Verbot unterstützt. Trumps Wahlkampfinszenierung trifft auf Zweifel im eigenen Lager – und gibt Peking neue Munition für seine Erzählung: Amerika streitet mit sich selbst, während China ruhig zuseht und profitiert.

Der große Ausverkauf: Amerika zahlt den Preis

Falls es tatsächlich zum Abbau der Sicherheitsbarrieren kommt, wäre das der tiefste Einschnitt seit einem Jahrzehnt. Alles, was die USA seit 2018 aufgebaut haben, um den chinesischen Zugriff auf strategische Sektoren einzudämmen – von Halbleitern über Künstliche Intelligenz bis hin zu Cloud-Infrastruktur und Biotechnologie – steht auf dem Spiel.

Noch ist das Zukunftsmusik. Der Artikel spricht nicht von einem fertigen Abkommen, sondern von einer Richtung, in die Xi Jinping Donald Trump zu drängen versucht. Es ist ein Testballon aus Gesprächen, Interessen und Kalkül. Das Fatale ist, dass das Szenario realistisch wirkt. Trumps Bedürfnis nach Anerkennung durch autoritäre Führer macht selbst politischen Selbstverrat plausibel. Er könnte seine eigene China-Doktrin opfern, nur um ein symbolisches Treffen oder Applaus von der falschen Seite zu bekommen.

Doch das System bremst ihn. Die Gewaltenteilung, der Kongress und Gerichte erschweren es, die bisherige Politik einfach umzukehren. Selbst in Trumps Umfeld ist unklar, ob der politische Wille für eine so tiefgreifende Wende ausreicht. Die Gerüchte über Zollvergünstigungen stoßen auf Widerstand von China-Falken.

Die Parole „Make America Great Again“ verwandelt sich, zynisch betrachtet, in „Sell America to China“. TikTok bleibt die Karotte, mit der Xi Jinping Trump durch die Manege führt. Ein kurzfristiger Triumph steht einer langfristigen Schwächung Amerikas gegenüber. Für Trump ist das möglicherweise nur Nebensache, während er die USA weiter in Richtung eines autokratischen Systems umbaut.



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4 Kommentare

  1. Gute Nachrichten von den beiden weltweit größten Volkswirtschaften im Interesse der Weltwirtschaft. Der genannte mögliche Gipfel zwischen dem 47. US-Präsidenten Donald John Trump und Staatspräsident Xi Jinping könnte auch für Konsultationen zu Themen wie der Russland-Ukraine-Konflikt und das iranische Atomprogramm genutzt werden. Von Bundeskanzler Friedrich Merz und Premierminister Keir Starmer sind solche Konsultationen ja weniger zu erwarten.

  2. Yeah Long!
    Egal was! Schnell vor dem die Allzeithochs um 10% überschritten werden!

  3. Die Europäer, Südkoreaner und Japaner sollen auch gigantische Beträge in die USA schieben. Jetzt die Chinesen halt auch. Das sieht nach einem Muster aus.

  4. Die Blasenfüller sind kein Knüller

    Scheint wieder eine reisserische Falschmeldung zu sein um den Börsenhype noch weiter anzufeuern.
    Jetzt sehen wir gerade wieder das Gegenteil. Kein Mensch glaubte was Bloomberg als Märchen erzählte.

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