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Trump prüft Aufschub für Autozölle – Autoaktien steigen

Nach Elektronik-Importen stehen jetzt auch die Autozölle vor einer Ausnahmeregelung durch die Trump-Administration.

Renault-Produktion in Kolumbien
Renault-Produktion in Kolumbien. Foto: Edinson Arroyo/Bloomberg

25 % betragen die Autozölle für Einfuhren in die USA. Hat Donald Trump jetzt gemerkt, dass man nicht binnen einer Woche eine neue Autofabrik in den USA bauen und dadurch die Produktion nach Hause „zurückholen“ kann? Hat er gemerkt, dass er mit sofortigen Zöllen zügig die Preise für Autokäufer in den USA erhöht? Donald Trump erwägt aktuell, die Zölle auf in die USA importierte Fahrzeuge und Teile vorübergehend auszusetzen. Dies würde den Autoherstellern mehr Zeit geben, ihre Produktion im Land aufzubauen.

Autozölle vor Ausnahmeregelung

“Ich versuche, den Autounternehmen zu helfen”, sagte der US-Präsident gestern Abend laut Bloomberg gegenüber Reportern im Weißen Haus. Mit Blick auf die verbauten Teile brauchten die Produzenten “ein wenig Zeit, weil sie sie hier herstellen werden.” Auf die Frage, welche kurzfristigen Produktausnahmen er in Erwägung ziehe, äußerte sich Trump nicht dazu, wie lange eine mögliche Pause oder Senkung der Autozölle in Kraft bleiben würde.

An der Wall Street drehten Autoaktien nach Trumps Äußerungen ins Plus. General Motors schlossen am Montag 3,5% fester. Ford legten 4,1% zu. Die Titel der Chrysler- und Opel-Muttergesellschaft Stellantis stiegen im US-Handel 5,6%. Heute früh sehen wir auf Tradegate: Volkswagen ist mit 1,58 % im Plus, Mercedes-Benz mit 1,64 % und BMW mit 1,57 %.

Trump hat auf fertig gebaute Fahrzeuge Zölle von 25% erhoben, wobei die Zölle auf Teile spätestens am 3. Mai in Kraft treten sollen. Die separaten Zölle auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko enthalten bereits eine Ausnahmeregelung für Fahrzeuge, die genügend in den USA produzierte Teile aufweisen, um die Anforderungen des bestehenden nordamerikanischen Handelsabkommens zu erfüllen.

Die drei großen Autohersteller aus Detroit haben sich seit Wochen bei der Trump-Administration dafür eingesetzt, bestimmte kostengünstige Autokomponenten von den geplanten Zöllen auszunehmen. Wie zu hören ist, haben Ford, GM und Stellantis die Bereitschaft eingeräumt, Zölle auf fertige Autos und große Komponenten wie Motoren und Getriebe zu zahlen.

Kommentar

FMW: Bei Elektronik-Importen hat Trump gerade erst eine Ausnahme gemacht, und jetzt steht eine Ausnahme für Autozölle bevor. Und aktuell hört man, dass die US-Regierung angefangen hat zu prüfen, ob man bei Pharma- und Chip-Importen Zölle verhängen soll. Macht man das, und die Regale in den Apotheken leeren sich schnell, und bei US-Produktionen von A-Z fehlen auf einmal Chips oder die Preise steigen dramatisch – dann würde er mit seinen Zoll-Träumen ganz schnell wieder Schiffbruch erleiden. Man sieht immer mehr, dass die Realität durchschlägt auf seine Zollpolitik. Alles was importiert wird, einfach dramatisch hoch besteuern – das funktioniert nicht.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Na, wer sagt‘s denn…alles Schall und Rauch…

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