Die geplante Visite des US-Vizepräsidenten JD Vance in Grönland am 28. März 2025 hat in der arktischen Region für erhebliche Unruhe gesorgt. Der Besuch, der offiziell der Erörterung der arktischen Sicherheit auf der Pituffik Space Base dienen soll, wirft jedoch aufgrund des brisanten politischen Kontexts und der mangelnden Zustimmung seitens der grönländischen Regierung zahlreiche Fragen auf.
Ein Besuch mit fragwürdigen Hintergedanken
Gestern informierte der US-Vizepräsident JD Vance über X (ehemals Twitter) offiziell in einem Video über sein Vorhaben. Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass die grönländische Übergangsregierung keine offizielle Einladung für diesen Besuch ausgesprochen hat. Dies deutet stark darauf hin, dass JD Vance’s Reise weniger einem freundschaftlichen Austausch, sondern vielmehr einer Machtdemonstration gleichkommt, die von Präsident Trumps offenkundiger Absicht, Grönland zu erwerben, angetrieben wird. Die Reaktionen grönländischer und dänischer Beamter sprechen eine deutliche Sprache: Sie kritisieren den Besuch als unerwünschten Druck inmitten der laufenden Regierungsbildung in Grönland.
Trump greift nach Grönland
Präsident Trumps wiederholtes Interesse am Erwerb Grönlands hat die Beziehungen zwischen den USA, Dänemark und Grönland bereits erheblich belastet. Die Umstände des bevorstehenden Besuchs von JD Vance deuten auf eine Eskalation der geopolitischen Dynamik in der Arktis hin. Es scheint, als ob die USA unter dem Deckmantel der Sicherheitserörterung ihre eigenen strategischen Interessen verfolgen. Dazu auch ein intressanter Artikel: “Grönland könnte doch an die USA gehen? Da tut sich was“..
Historische Präzedenzfälle und gegenwärtige Triebkräfte
Das strategische Interesse der USA an Grönland reicht bis in den Zweiten Weltkrieg zurück, als die geografische Lage der Insel für die Sicherheit der Nordatlantikrouten von entscheidender Bedeutung war. Militärstützpunkte wurden errichtet, und die Truman-Regierung erwog sogar einen Erwerb Grönlands. Heute, unter Präsident Trump, hat dieses Interesse eine neue Dimension erreicht.
Die strategische Bedeutung der Arktis hat aufgrund der verstärkten Aktivitäten Russlands und Chinas zugenommen. Darüber hinaus birgt Grönland ein enormes Potenzial an Mineralressourcen, einschließlich seltener Erden, die für grüne Technologien von entscheidender Bedeutung sind. Die sich infolge des Klimawandels öffnenden arktischen Schifffahrtsrouten verstärken dieses Interesse zusätzlich. Nach dem Rohstoffdeal mit der Ukraine versucht Trump, auch hier zuzuschlagen.
Ein manipulierter Reiseplan
JD Vance gab an, seine Frau auf ihrer Reise nach Grönland zu begleiten, die ursprünglich als kultureller Besuch geplant war. Doch der Fokus hat sich abrupt verschoben. Anstatt kulturelle Stätten zu besuchen und an einem Hundeschlittenrennen teilzunehmen, steht nun ein Besuch auf einem Militärstützpunkt im Vordergrund. Diese Verlagerung deutet auf eine klare Priorisierung von Sicherheitsbedenken hin und dient wahrscheinlich dazu, das Engagement der USA für die arktische Sicherheit inmitten des wachsenden geopolitischen Wettbewerbs zu unterstreichen.
Grönländische und dänische Ablehnung
Der amtierende Regierungschef Grönlands, Mute Egede, bezeichnete den Besuch als „unaufgeforderte Provokation“. Die scheidende grönländische Regierung stellte klar, dass sie keine Einladungen für den Besuch ausgesprochen hat, insbesondere während der laufenden Koalitionsverhandlungen und der bevorstehenden Kommunalwahlen. Egede äußerte Besorgnis über die „amerikanische Aggression“ und forderte internationale Unterstützung.
Auch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen warf den USA vor, „inakzeptablen Druck“ auf Grönland auszuüben. Außenminister Lars Lokke Rasmussen bezeichnete den geplanten Besuch als „unangemessen“ und als Zeichen mangelnden Respekts.
Die geopolitische Landschaft
Der Besuch von JD Vance findet in einer komplexen geopolitischen Landschaft statt, in der die USA, Russland und China um Einfluss in der Arktis konkurrieren. Grönlands strategische Lage und Ressourcenpotenzial machen die Insel zu einem wichtigen Interessenspunkt für alle Parteien.
Präsident Trumps fordernder Ansatz gegenüber Grönland könnte als Versuch gewertet werden, dem russischen und chinesischen Einfluss präventiv entgegenzuwirken, riskiert aber, einen wichtigen Verbündeten (Dänemark) zu verprellen und die Stabilität zu untergraben.
Reisebüro erteilt Absage: Vizepräsidenten-Gattin in Nuuk unerwünscht!
Vor wenigen Stunden sorgte Tupilak Travel, ein Reisebüro in Nuuk, mit einer brisanten Entscheidung für Aufsehen.
Eigentlich hätte man diese Woche hohen Besuch erwartet. Das US-Konsulat hatte angefragt, ob Usha Vance, die Ehefrau des US-Vizepräsidenten, während ihres Grönland-Besuchs am Freitag in ihrem Geschäft willkommen wäre.
Zunächst schien die Antwort einhellig: „Bei uns ist jeder willkommen“, verkündete Tupilak Travel auf seiner Facebook-Seite. Doch nach reiflicher Überlegung kam der Sinneswandel. Ein Anruf beim Konsulat folgte, mit einer klaren Botschaft: Usha Vance ist im Laden nicht erwünscht.
„Wir können die zugrunde liegende Agenda nicht akzeptieren und wollen nicht Teil einer inszenierten Presse-Show sein“, so die deutliche Begründung auf Facebook.
Henrik Skydsbjerg, Geschäftsführer von Tupilak Travel, erläuterte gegenüber Sermitsiaq, dass man sich dem „politischen Zirkus“ entziehen und vermeiden wolle. Sie möchten mit der umstrittenen MAGA-Bewegung nicht in Verbindung gebracht zu werden.
Eine klare Botschaft, die jedoch nicht gegen alle Amerikaner gerichtet ist: „Wir sind normalerweise sehr glücklich mit amerikanischen Kunden, ihre Neugierde ist immer willkommen. Dies war eine außergewöhnliche Situation“, betont Skydsbjerg.
Ein Besuch mit negativen Folgen
Es ist zu erwarten, dass der Besuch, welcher sicher auf Druck von Donald Trump stattfindet, von JD Vance die Beziehungen zwischen den USA und Grönland weiter belasten wird.
Die grönländische Unabhängigkeitsbewegung könnte durch den wahrgenommenen US-amerikanischen Druck gestärkt werden. Die langfristigen US-amerikanischen strategischen Ziele in der Arktis könnten durch diesen Besuch untergraben werden.
Der Besuch von JD Vance, obwohl vordergründig auf Sicherheit ausgerichtet, scheint eher bestehende Spannungen zu verschärfen und negative Wahrnehmungen der US-amerikanischen Absichten in Grönland zu verstärken.
Donald Trump verfolgt sein Ziel, Grönland zu vereinnahmen, mit unerbittlicher Entschlossenheit.
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Imperator Trumpeltier läßt kein Fettnäpfchen aus.