Der S&P 500 ist auf dem Weg zu seiner besten Woche seit einem Jahr, nachdem Donald Trump die Wahl gewonnen hat und damit an den Aktienmärkten Risikofreude ausgelöst hat. Hinzu kommt, dass Notenbanken wie die Fed und die EZB die Zinsen weiter senken.
Trump, Zinsen: Beste Woche für US-Leitindex S&P 500 seit einem Jahr?
Die Begeisterung darüber, dass mögliche Steuersenkungen und Deregulierung unter Trump das Wachstum und die Gewinne ankurbeln werden, hat den S&P 500 bis knapp an die 6.000er-Marke steigen lassen. Die Anleiherenditen fielen leicht, nachdem die US-Notenbank Fed die Zinsen gestern erwartungsgemäß um einen Viertelpunkt gesenkt und die Tür für weitere Lockerungen im nächsten Monat offen gelassen hatte, wie Bloomberg berichtet.
„Historisch gesehen stützt eine weiche Landung, die wir angesichts der jüngsten Wirtschaftsdaten gerade zu erleben scheinen, die Aktienmärkte“, sagte Jennifer Bender, Chief Investment Strategist bei State Street Global Advisors. Die Politik von Donald Trump „wird den Aktien wahrscheinlich weiterhin Rückenwind verleihen. Die robusten Gewinne der US-Unternehmen tragen zu diesem gesunden Bild bei“.
In China negative Reaktion auf Trump und Stimulus
In China gaben die Aktien und der Yuan dagegen nach, nachdem die Behörden in Peking ein Programm in Höhe von insgesamt 10 Billionen Yuan (1,4 Billionen Dollar) zur Refinanzierung der Schulden lokaler Regierungen angekündigt hatten. Die Marktreaktion deutet darauf hin, dass die Anleger von dem jüngsten Versuch, die Wirtschaft in China zu stützen, nicht beeindruckt sind und mehr Stimlus einfordern.
Die Enttäuschung wirkte sich auf europäischen Aktien aus zwischen – angeführt von Rückgängen in China-sensiblen Sektoren wie Bergbau, Luxusgüter und Automobile. Die Ölpreise setzten ihre Talfahrt fort, während Eisenerz nachgab.
„Es sieht so aus, als ob es sich nur um einen Schuldentausch handelt, was für die Märkte offen gesagt nicht sehr aufregend sein wird“, sagte Bernie Ahkong, Global Multi-Strategy Alpha Chief Investment Officer bei UBS O’Connor. „Der wichtigste Faktor bis zum Jahresende ist, ob wir einen zusätzlichen Stimulus von der Verbraucherseite erhalten werden.“ Peking ist ohnehin durch die Aussicht auf Trump 2.0 in Alarmbereitschaft.
Die Bewegungen am Freitag folgten auf eine anlageübergreifende Rally am Donnerstag, die durch Powells Kommentare unterstützt wurde, der auf die Stärke der US-Wirtschaft hinwies und sagte, er schließe eine Zinssenkung im Dezember „weder aus noch ein“. Powell fügte hinzu, dass die Wahl auf kurze Sicht keine Auswirkungen auf die Geldpolitik der Fed haben werde, Darüber hinaus betonte er, dass er nicht zurücktreten würde, wenn er von Trump dazu aufgfordert würde.
„Powell wollte sich nicht dazu äußern, ob die Fed die Zinsen im Dezember senken wird“, sagte Bret Kenwell von eToro. „Die Fed scheint sich jedoch mit dem Arbeitsmarkt und dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld in den USA wohler zu fühlen als noch vor ein paar Monaten“.
FMW/Bloomberg
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